Aus Altersgründen - Jede dritte Lehrkraft verlässt Berliner Schulen bis 2027
In den nächsten vier Jahren scheiden etwa 10.000 Lehrkräfte aus Altersgründen aus dem Schuldienst aus. Das ist etwa jeder dritte Lehrer. Der Senat will deshalb die Hochschulen verpflichten, mehr Absolventen hervorzubringen.
Aus dem Berliner Schuldienst scheiden bis 2027 fast 10.000 Lehrer aus Altersgründen aus. Das gab Finanzstaatssekretärin Jana Borkamp im Wissenschaftsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses am Montag bekannt. Insgesamt waren im Schuljahr 2021/2022 (Stichtag 1. November) nach Angaben der Senatsbildungsverwaltung 33.988 Lehrkräfte an Berliner Schulen tätig [berlin.de].
Der Senat wolle daher die Berliner Hochschulen künftig verpflichten, jährlich 2.300 Lehramtsabsolventen hervorzubringen, sagte Wissenschaftsstaatssekretärin Armaghan Naghipour. Laut den aktuellen Hochschulverträgen mit dem Land sollen 2.000 Lehramtsstudenten pro Jahr ihr Studium beenden. Zuletzt wurden allerdings nur rund 900 fertig.
Hochschulverträge werden neu verhandelt
Über die neuen Hochschulverträge wird derzeit verhandelt. Darin soll festgelegt werden, wieviel Geld den Hochschulen zur Verfügung steht, um Studentinnen und Studenten auszubilden.
An den Berliner Schulen waren zum Stichtag 1. November 2022 knapp tausend Lehrerstellen unbesetzt. Damit fehlen mehr Lehrer als erwartet. Im Mai vergangenen Jahres hatte die Bildungsverwaltung 920 unbesetzte Lehrerstellen für das jetzt laufende Schuljahr prognostiziert. Inzwischen kamen laut einem Sprecher der Verwaltung aber insbesondere weitere Schwangerschaften und Dauererkrankungen hinzu. Damit stieg die Zahl auf 973 offene Vollzeitstellen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 09.01.2023, 15:00 Uhr