Nachfolger von Stübgen
Brandenburgs CDU hat einen neuen Chef: Jan Redmann ist am Samstag zum Nachfolger von Michael Stübgen gewählt worden. Der Prignitzer wird damit Herausforderer von Ministerpräsident Dietmar Woidke bei der nächsten Landtagswahl.
Die Brandenburger CDU hat Jan Redmann zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Auf einem Landesparteitag in Potsdam bekam der 43-jährige Prignitzer am Samstag 85,7 Prozent der Stimmen. Bei 224 abgegebenen Stimmen votierten 192 Delegierte mit Ja, es gab 24 Nein-Stimmen und acht Enthaltungen.
Der bisherige CDU-Landeschef (und Innenminister) Michael Stübgen hatte im Dezember angekündigt, nicht erneut kandidieren zu wollen. Bei einer Mitgliederbefragung vor dem Parteitag hatte Redmann bereits 84 Prozent aller abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen können. Der Parteitag musste dieses Ergebnis noch bestätigen. Damit wird Redmann die CDU auch in die Landtagswahl im kommenden Jahr führen.
Dass er Dietmar Woidke als Ministerpräsident gern beerben würde, hat Redmann bereits deutlich gemacht. Inhaltlich will er die Brandenburger CDU mit den Themen innere Sicherheit, Bildung und Wirtschaft sowie Energie profilieren.
Der jetzige Brandenburger CDU-Chef Michael Stübgen zieht sich nach drei Jahren von dem Posten zurück – er wolle einen Generationenwechsel ermöglichen, so der 63-Jährige, aber weiter Innenminister bleiben. Als solcher hatte Stübgen zuletzt mehrfach für Unruhe in der Kenia-Koalition gesorgt. Beispielsweise mit seinen Vorschlägen zur Unterbringung von Geflüchteten und zur Änderung des Polizeigesetzes.
Daraufhin hatten die Grünen die CDU zu einer besseren Zusammenarbeit innerhalb der Koalition aufgefordert und auch Fraktionschef Redmann vorgeworfen, sich bereits im Wahlkampfmodus zu befinden.
Neben einem neuen Vorsitzenden wählte die Brandenburger CDU weitere Spitzenpositionen neu. Generalsekretär Gordon Hoffmann wurde mit 91,3 Prozent Zustimmung im Amt bestätigt. Bei seiner Wiederwahl erhielt er von 219 abgegebenen Stimmen 200 Ja-Stimmen, wie die Landespartei am Sonntag mitteilte.
Zu stellvertretenden CDU-Landesvorsitzenden wurden gewählt: Christian Jaschinski (Landrat, Elbe-Elster), Karina Dörk (Landrätin im Kreis Uckermark) und die Landtagsabgeordneten Kristy Augustin und Frank Bommert.
Die CDU selber rechnet bei Wahlen anders als andere Parteien Enthaltungen als ungültige Stimmen und kommt daher bei der Zustimmung auf höhere Ergebnisse. Für Redmann waren es laut CDU somit 88,89 Prozent.
Sendung: Radioeins, 25.03.2023, 10:00 Uhr
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