Statt Sachleistungen und Bargeld - Berliner Senat bereitet Bezahlkarte für Geflüchtete vor

So 21.01.24 | 12:31 Uhr
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Symbolbild: Eine Bezahlkarte wird bei einer Pressekonferenz gezeigt. (Quelle: dpa/Schackow)
Bild: dpa/Schackow

Der Berliner Senat bereitet sich weiter auf die Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete vor. Wie Senatssprecherin Christine Richter dem rbb am Sonntag auf Anfrage bestätigte, hatte sich der Senat in seiner Sitzung am 9. Januar darauf verständigt, sich an einem gemeinsamen Projekt mit den meisten anderen Bundesländern zu beteiligen. Zuerst hatte der Tagesspiegel [tagesspiegel.de] berichtet.

Keine Überweisung ins Ausland mehr möglich

Berlin wird sich demnach in einem ersten Schritt an einem Vergabeverfahren beteiligen, bei dem der IT-Dienstleister der norddeutschen Bundesländer Dataport einen Anbieter finden soll, der die Bezahlkarte ausgeben und verwalten soll. Geflüchtete sollen dann wie mit einer EC-Karte bargeldlos einkaufen können, die Abhebung von Bargeld ist aber beschränkt, Überweisungen ins Ausland sollen nicht möglich sein. Wann genau die Bezahlkarte in Berlin eingeführt werden könnte, ist weiter offen, bestätigte Richter.

Bund und Länder hatten sich im November auf die Einführung einer Bezahlkarte mit bundesweit einheitlichen Mindeststandards verständigt. Eine verbindliche Zusage für das gemeinsame Projekt sei laut Zeitplan für Mitte März vorgesehen, sagte Richter. In der schwarz-roten Koalition müssten aber noch "einzelne Punkte geklärt werden, unter anderem die Federführung und die Finanzierung". Während die Berliner CDU schon seit langem fordert, Asylbewerber grundsätzlich mit Sachleistungen statt durch Bargeld zu versorgen, um Leistungsmissbrauch zu verhindern, hatte sich SPD-Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe stets skeptisch gezeigt.

Sendung: Inforadio, 21.01.2024, 13:00

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28 Kommentare

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  1. 28.

    Heute scan ich, morgen track ich, übermorgen hol ich der Bürger Freiheit.
    Natürlich Schritt für Schritt und durch die Hintertüre.

  2. 27.

    Die ersten Schutzsuchenden sind in Greiz schon abgereist.

  3. 25.

    Wie sind denn die Zahlen dazu ?
    Wieviel Geld aus Sozialleistungen werden denn in Herkunftsländer überwiesen ?
    Ein Bericht des Handelsblatt aus 10/23 hat folgendes herausgefunden.,. Lindner hat keine Daten… die Bundesbank, keine Daten.
    Die Kosten für das Ganze ? Ob die Kosten den „Nutzen“ übersteigen ?
    Und wie wird unterschieden ob die Überweisung ins Ausland von Sozialgeldern gemacht wird oder weil derjenige etwas bei eBay verkauft hat ? Wird wohl schwierig und damit wäre man dann bei Diskriminierung. .
    Aber ganz bestimmt hat man das wie immer schon abgeklopft ob es auch Gerichtsfest ist ? Oder macht man erst einmal und versenkt reichlich Geld um dann von Gerichten gesagt zu bekommen… so nicht.

  4. 24.
    Antwort auf [Mike] vom 21.01.2024 um 16:18

    Die klassische Geldkarte wurde aber von allen Banken bereits einstellt. (Auch zum Leidwesen aller die sie evtl in ihrer Verwendung als HBCi-Karte oder für das Chip-TAN-Verfahren kannten). Als Zahlungsmittel wurde sie (trotz Riesen-Werbe-TumTum) eigentlich nie akzeptiert…..
    Und jetzt das Zeil wieder aus der Kiste holen? Welche Bank und vor allem welcher Händler spielt da mit?

  5. 23.

    Von wegen “es gibt keine Pullfaktoren”: Bezahlkarte statt Bargeld lässt Flüchtlinge flüchten. Die Umstellung auf Sachleistungen. Dies wird in einzelnen Landkreisen – bislang nur im Rahmen von Pilotprojekten wird schon erprobt, zum Beispiel im Kreis Greiz. Es funktioniert sogar viel besser als erwartet; immer mehr Flüchtlinge reisen von dort weg und schauen, dass sie in Landkreisen unterkommen, wo sie weiterhin das für sie zweckentfremdete Steuerzahlergeld des Sozialstaats “cash” (be)ziehen können.

    https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/thueringen-erste-fluechtlinge-reisen-wegen-bezahlkarte-ab-86810354.bild.html

  6. 22.

    Da ist der Name wohl kein Programm. In allen Discounter und Supermärkten werden Kartenzahlungen akzeptiert. Es gibt aber auch Stellen, da wird nur Bares angenommen. Hier handelt es sich aber um andere "Lebensmittel".

  7. 21.

    Ich glaube, Sie haben das Ganze nicht verstanden. Es gibt Dinge des Lebensunterhalts, aber kein Bargeld. Weder als Wechselgeld noch bei z.B. Umtausch/Rückgabe.

  8. 20.

    Bereits vor 2 Jahren gab es in Deutschland 1,5 Mio Akzeptanzterminals. Ich weiß nicht, wo Sie leben, dass es Ihrer Meinung nach "so gut wie" keine Möglichkeit zur Kartenzahlung gibt.

  9. 19.

    Ich glaube wir können uns von Skandinavien ein Beispiel nehmen. Dort läuft alles mit Kartenzahlung.
    Ich meide Läden und Gaststätten, welche nur Barzahlungen ermöglichen- geht dann bestimmt vieles am Finanzamt vorbei.

  10. 18.

    Als ob das nicht leicht zu umgehen wäre. Macht man halt mit der Karte die Einkäufe für jemand anders und lässt sich das Geld in Bar zurückgeben.

  11. 17.

    In Thüringen wird die Bezahlkarte schon eingesetzt und dort scheint das System zu funktionieren!

  12. 16.

    Das war auch meine erster Gedanke. In jedem noch so kleinen Laden und bei noch so kleinen Beträgen, kann man mit Karte zahlen.

  13. 15.

    Dann wenden Sie sich an Ihr zuständiges Sozialamt. Oder wollten Sie sagen, dass Sie lieber in einen leeren Wohncontainer ziehen, die wichtigsten Einrichtungsgegenstände als Sachleistung beziehen, wobei Ihr persönlicher Geschmack egal ist, und mit einer Bezahlkarte in ausgewählten Läden bezahlen wollen?

  14. 14.

    "In meinem Berliner Umfeld gibt es überall die Möglichkeit mit Karte zu zahlen."

    Hier nicht. Gerade wenn es um Essen bzw. Getränke geht. Entweder gar kein Kartenzahlung oder Mindestbetrag. Sich mal ein Wasser im Späti oder ne Schrippe beim Bäcker - schwierig.

    Alles in allem scheint mir das mehr Verwaltungsaufwand zu bringen und wenig Nutzen zu haben (wenn's wenigstens auch über eine App gehen würde). Kurz: mehr Bürokratie.

  15. 13.

    Eine gute Entscheidung, um Missbrauch vorzubeugen. Hoffentlich dauert die Umsetzung nicht zu lange. Die Sorge der Akzeptanz einer EC Karte ist auch unbegründet. Alle Lebensmittelhändler und etwas größeren Einzelhändler akzeptieren Kartenzahlung.

  16. 12.

    Kann ich so nicht bestätigen. In meinem Berliner Umfeld gibt es überall die Möglichkeit mit Karte zu zahlen.

    Insofern scheint es bei Dir entweder lokal ein Problem zu sein oder aber hängt mit den dortigen Geschäften zusammen. Ich denke gerade im Haupteinsatzbereich (Discounter Lebensmittel und Kleidung) ist es heutzutage sogar einfacher (und schneller) mit Karte zu zahlen - Selbstbedienungskassen überall.

  17. 10.

    Richtig so! Bitte in ganz Dt einführen.

  18. 9.

    In unserer ländlichen Gegend werden die Karten gerne akzeptiert. Frage mich nun ernsthaft wo sie wohnen????

  19. 8.

    Und was hindert jemanden daran das Bargeld abzuheben und dann über WU (und wie die ganzen Zahlungsdienste vor Ort heißen) das dort nicht bar zu versenden?

    Aber immerhin erstmal eine sinnvolle Entscheidung um Bürokratie zu verringern. Daran wird Deutschland irgendwann mal ersticken.

  20. 7.

    Aber in Deutschland wird doch so gut wie nirgendwo Kartenzahlung akzeptiert. Ich werde in Berlin immer von all den "Cash only!!!"-Schildern erschlagen.

  21. 6.

    Sie möchten nicht mehr frei und selbstbestimmt über Ihre Rente verfügen. Interessanter Vorschlag!

  22. 5.

    Gern mal in den Landkreisen Greiz und Eichsfeld in Thüringen nachfragen, da gibt es die Bezahlkarte schon.

  23. 4.

    Sehr gut. Erste Erfahrungen aus Thüringen zeigen wohl, dass Geflüchtete dort bereits abgereist sind. Wer wirklich Hilfe braucht, den schreckt das natürlich nicht ab.

  24. 3.

    wir sind Rentner und hätten auch gerne Sachleistungen.

  25. 2.

    Sehr gute Idee. Die berechtigten Personen können weiter einkaufen und eine Überweisung in das Ausland ist unmöglich. Mich würden nur die Kosten sowie die Anzahl der Akzeptanzstellen interessieren.

  26. 1.

    Nach dem deutschlandticket, die einzig gute Entscheidung der Ampel, damit das Geld nicht mehr ins Ausland geht.

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