Parteiaustritt - Mitbegründer Günter Baaske verlässt Brandenburger SPD

Fr 29.11.24 | 12:13 Uhr
  9
Archivbild: Günter Baaske (SPD) spricht in der aktuellen Stunde bei der 105. Plenarsitzung des Landtags Brandenburg am 24.04.2024. (Quelle: picture alliance/dpa/Jens Kalaene)
picture alliance/dpa/Jens Kalaene
Audio: Antenne Brandenburg | 29.11.2024 | Christian Riedel | Bild: picture alliance/dpa/Jens Kalaene

Günter Baaske hat seinen Rückzug aus der SPD zu Ende des Jahres angekündigt. Der 67-Jährige begründete seinen Schritt gegenüber rbb24 mit Querelen um die Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Land - darunter auch langjährige Rechtsstreitigkeiten. In den Gremien der AWO arbeiten in Brandenburg mehrere Sozialdemokraten, auch SPD-Landtagsabgeordnete.

Baaskes Frau Anne war Geschäftsführerin der AWO, war aber 2022 nach Streitigkeiten zurückgetreten. Über den Austritt Günter Baaskes aus der SPD hatte zuerst die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) am Donnerstag berichtet.

Baaske: Austritt hat nichts mit Scholz oder Woidke zu tun

In seiner Begründung für den Austritt führt der Politiker aus Bad Belzig mangelnden Rückhalt aus der SPD für seine Familie an und kritisiert dabei "hochrangige Funktionsträger seiner Partei". Er habe "die Schnauze voll". Seine Entscheidung hat Baaske in einem parteiinternen Schreiben bekannt gemacht. Er betont, dass sein Austritt nicht als Kritik an der Bundes-SPD mit Olaf Scholz oder der Koalition von SPD und BSW auf Landesebene zu verstehen sei. Woidke mache "einen tollen Job."

Baaske gehört zu den Mitbegründern der SPD in Brandenburg, war mehrfach Minister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen, Fraktionsvorsitzender im Landtag und Abgeordneter seiner Partei. Zeitweilig wurde er auch als Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten gehandelt. Er wisse, dass er der SPD viel zu verdanken habe, so Baaske, der Austritt "tue auch richtig weh." Er habe aber das Gefühl, dass manche Genossen mehr Schaden als Nutzen verursachen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.11.2024, 11 Uhr

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Kommentare, bei denen die E-Mail-Adresse in den Feldern Name, Wohnort oder Text geschrieben wurde, nicht freigegeben. Mit Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Netiquette sowie unserer Datenschutzerklärung (Link am Ende der Seite) zu. Wir behalten uns vor, Kommentare, die nicht zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, nicht freizugeben oder zu löschen. Wir geben keine Auskunft über gelöschte oder nicht freigegebene Kommentare. Mit der Abgabe eines Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regeln und den Kommentarrichtlinien des rbb einverstanden.

9 Kommentare

  1. 9.

    Brandenburg gehört zu den Letzten. Sie bestätigen das. Nur Sie sehen ein Erfolg, nach „nur“ 35 Jahren, wenn man Fünftletzter ist? Nein, dann gehört man zu den Letzten. Und den Rekordeinnahmen aus dem (Länder)Finanzausgleich bestätigen das „Fass ohne Boden“... aus der „bayrischen“ Sicht.

    P.S. Es gibt kein Ranking der Ost und West Länder. Es gibt eine BL Ranking.

  2. 8.

    Woraus entnehmen Sie, dass es um familiäre Befindlichkeiten geht? Und darum, sich nichts wegnehmen zu lassen?

    Ich lese lediglich, dass es um einen Streit um die AWO geht, ohne dass Details genannt werden.

    Manche Menschen spekulieren eben ins Blaue hinein, einfach um interessant daher zu kommen.

  3. 7.

    Wie es @1 so schön beschreibt- es sind familiäre Befindlichkeiten! Nach dem Motto: mir nimmt man nichts weg.

  4. 6.

    H. Woidke macht unter den gegebenen Umständen einen guten Job. Wer wäre denn besser?? H. Redmann hat gezeigt, dass er mit dem Mundwerk gerne vorne dran ist. Kaum Substanz. Die Grünen und die Linken, speziell H. Walter, hat mich bisher nicht überzeugt, auch hier viel Gerede vom Müsste und Könnte. Von den Blauen hat kein Einziger die genetische Veranlagung für eine Führungsrolle. Machtbesessenheit und Haudraufmentalität. Wer also wäre geeignet??? Die Freien Wähler??? Auf keinen Fall.

  5. 5.

    Das ist auch besser so! Sozial ist nämlich anders!

  6. 4.

    „Woidke mache "einen tollen Job."
    Diesen Satz kann ich nur bestätigen, alle anderen Ihrer Sätze sind wohl eher den Oppositionspartnern geschuldet!

  7. 3.

    Bei dieser Parteiaustritt fehlt mir eine nachvollziehbare Begründung. Wovon genau hat er "die Schnauze voll"? Der Artikel liest sich wie eine Denunziation. Offensichtlich steckt dahinter ein Kommunikationsproblem.

  8. 2.

    Er wird schon seine Gründe haben, vor allem eben aus Erfahrungen hinter den Kulissen und im Umgang der Abgeordneten und Fraktionen untereinander.
    Dass Brandenburg wirtschaftlich Schlusslicht ist, stimmt nicht. Unter den 5 Ost-Bundesländer ist Brandenbrug ganz oben, unter allen Bundesländern Plaz 11 von 16. Da wären noch 5 Ränge weiter drunter bis zum Tabellenkeller.
    Die Landesschulden sind pro Kopf runtergerechnet im Land Brandenburg mit auf dem niedrigsten Neveau von allen Bundesländern. Wirtscahftlich geht es unserem Bundesland eigentlich normal gut. Mit der Bildung siehts im Vergleich der Bundesländer bei uns schon übler aus auf dem drittletzten Platz. Hier ist noch Aufholbedarf.

  9. 1.

    „Er habe aber das Gefühl, dass manche Genossen mehr Schaden als Nutzen verursachen.“
    Ob es an der langen Dauer der Macht im Land liegt?

    „Woidke mache "einen tollen Job."
    Wie hat er denn das ermittelt? Bei allen wichtigen Kennzahlen liegt Brandenburg hinten...ganz weit hinten. Und das Regelbrechen im Abstimmungsverhalten von Koalitionen gehört auch zum „tollen Job“? Was für eine Wahrnehmung...
    Am Ende sind es familiäre Befindlichkeiten..rein privater Natur.

Nächster Artikel