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Audio: radioBerlin 88,8 | 23.02.2023 | Quelle: dpa

Jahrestag des Kriegsbeginns

Demos und Gebete sollen an Überfall Russlands auf die Ukraine erinnern

Vor inzwischen einem Jahr - am 24. Februar 2022 - hat Russland die Ukraine überfallen. In den kommenden Tagen wird in der Region und bundesweit mit Demonstrationen, Aktionen und Gottesdiensten auf diesen Jahrestag aufmerksam gemacht.

Mit zahlreichen Demonstrationen, Kundgebungen, Gedenkveranstaltungen und Gottesdiensten wird in Berlin und Brandenburg bis Freitag an den Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine vor einem Jahr erinnert.

So soll es am Donnerstagabend einen ökumenischen Gottesdienst mit Gebetswache in der Marienkirche am Alexanderplatz geben. Angekündigt ist auch die Teilnahme von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).

Daran anschließen soll sich am Berliner Alexanderplatz eine "Nacht der Klage", veranstaltet vom Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg, der Gemeinschaft Sant'Egidio und der katholischen Friedensbewegung Pax Christi.

Am Donnerstag will zudem die Umweltschutzorganisation Greenpeace vor der russischen Botschaft gegen den Krieg protestieren. Eine weitere Aktion ist mit einem zehn Meter hohen Peace-Zeichen aus Kerzen vor dem Brandenburger Tor geplant.

Ab circa 17 Uhr

Livestream von den Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine

Zum ersten Jahrestag des russischen Einmarschs in der Ukraine finden heute mehrere Kundgebungen statt. In Berlin fokussiert sich der Protest auf die russische Botschaft und das Brandenburger Tor. rbb|24 berichtet live - ab ca. 17 Uhr.

Der Freitag, also der Jahrestag des Angriffs am 24. Februar, steht zudem im Zeichen zahlreicher Demonstrationen von Ukrainern und ihren Unterstützern vor allem in der Innenstadt rund um das Brandenburger Tor. Ab 11 Uhr gibt es einen sogenannten Trauerweg für die Opfer des Krieges von der ukrainischen Botschaft nahe dem Deutschen Theater zum Brandenburger Tor.

Gegen 12 Uhr soll eine Demonstration mit dem Titel "Friedenszug: Frieden für die Ukraine und weltweit" am Alexanderplatz beginnen und zum Reichstagsgebäude laufen. Mittags sind weitere Kundgebungen vor der russischen Botschaft und am Brandenburger Tor angemeldet.

Ab 16 soll eine Demonstration auf der Karl-Marx-Allee beginnen und Richtung Brandenburger Tor ziehen. Dort treffen sich am frühen Abend verschiedene Gruppen und Initiativen unter Titeln wie "Wir werden nie vergessen" und "Stand with Ukraine". Nach Polizeiangaben sind 12.500 Teilnehmende für die Veranstaltung angemeldet. Ab 18 Uhr ist eine Abschlusskundgebung geplant. Berlins Regierende Giffey und der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev wollen gegen 19 Uhr Grußworte halten.

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Ebenfalls am Freitag will eine Initiative gegenüber der russischen Botschaft an der Straße Unter den Linden einen in der Ukraine zerstörten russischen Panzer T-72 als Zeichen des Protests aufstellen. Anders als zuvor geplant bleibt der Panzer, der auf einem Hänger transportiert wird, nur ein Wochenende. Vor der Botschaft soll zudem eine Kunstaktion in Form einer interaktiven Installation zu sehen sein, die den Titel "Russkij Mir" ("Russischer Friede" oder "Russische Welt") trägt.

Am Freitag empfangen zudem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Botschafter der Ukraine, Oleksii Makeiev, am Vormittag gemeinsam Gäste im Schloss Bellevue.

Veranstaltungen in Brandenburg

Auch Brandenburg gedenkt am Freitag der vielen Opfer und sendet ein Zeichen der Solidarität. Neben einer Gedenkveranstaltung im Landtag sind Konzerte, Kunstaktionen und Demonstrationen in zahlreichen Städten geplant. Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD), Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und die ukrainische Gesandte Iryna Samchenko werden am Freitagvormittag im Parlament in Potsdam an den Beginn des Überfalls auf die Ukraine erinnern.

Im vergangenen Jahr haben die Brandenburger Kommunen rund 39.000 Flüchtlinge aufgenommen, der Großteil davon kommt aus der Ukraine. Fast 6.000 ukrainische Schülerinnen und Schüler werden an den Schulen unterrichtet.

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Zum Jahrestag des Überfalls wird in Frankfurt an der Oder am Freitagnachmittag (16:30 Uhr) die Friedensglocke läuten. So gibt es auch Aufrufe zum Friedensgebet. An der Europa-Universität Viadrina ist eine Demonstration geplant. Die Hochschule hat enge Kontakte zu mehreren Partneruniversitäten in der Ukraine und unterhält weiterhin Kooperationen. Die Viadrina, die zur Ukraine lehrt und forscht, arbeitet zudem am Aufbau eines Ukraine-Zentrums. Die Universität stehe ungemindert solidarisch an der Seite ukrainischer Partnerinnen und Partner, teilte die Hochschule in der Oderstadt mit. Zentrale Demonstrationen sind in Berlin.

In Potsdam soll es am Freitag (18:00 Uhr) eine Friedenskundgebung auf dem Alten Markt geben. Am Sonntag wird unter dem Motto "Mut, Hoffnung, Zuversicht - ein Jahr Krieg in der Ukraine" in der St. Nikolaikirche ein Solidaritätskonzert mit dem Europe Symphony Orchestra organisiert. Potsdam will zudem mit der Stadt Iwano-Frankiwsk in der Westukraine eine Städtepartnerschaft schmieden. In der Landeshauptstadt leben nach eigenen Angaben fast 3.000 Geflüchtete aus der Ukraine.

Zudem ist seit Mittwoch an dem noch im Bau befindlichen Turm der Potsdamer Garnisonkirche ein Projekt der Künstlerin Julia Krahn zu sehen. Dabei sollten Geflüchtete ihre "Waffen des täglichen Widerstands" beschreiben. Zwei riesige Banner am Baugerüst des Turms zeigen ukrainische Frauen wie auf einer Art Friedensfahnen.

Aufruf zu bundesweiten Gebeten

Unter dem Motto #pray4ukraine ("Betet für die Ukraine!") soll es ab Freitag zudem bundesweit Gottesdienste und Gebete geben, die dann gesammelt ins Netz gestellt werden sollen. Aufgerufen dazu haben die Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK).

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.02.2023, 07:40 Uhr

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