Audio: Fritz vom rbb | 30.07.2024 | Timo Mascheski | Quelle: rbb
Frankfurt (Oder)
AfD-Wahlplakat mit möglichem "Hitlergruß" verstößt gegen Bildagentur-Bedingungen
Das kritisierte Bild auf einem AfD-Wahlplakat in Frankfurt (Oder) verstößt offenbar gegen die Lizenzbedingungen der Bildagentur, die dieses Bild im Internet verkauft. Es sei nicht erlaubt, Bilder für politische Zwecke zu verwenden, heißt es auf der Webseite der Agentur "Depositphotos", die das Bild anbietet. Demnach sollen Motive nicht so gezeigt werden, als würde das Model auf dem Bild "eine politische Partei, Politik, Kandidat oder gewählte Amtsinhaber unterstützten", heißt es.
Die Linkenpolitikerin Anja Kreisel hatte Anzeige wegen des Wahlplakats des AfD-Landtagsabgeordneten Wilko Möller aus Frankfurt erstattet. Das Plakat verstoße möglicherweise gegen das Verbot des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, so die Landtagskandidatin und Kreisvorsitzende der Frankfurter Linken.
Das Plakat zeigt zwei Erwachsene in einer Pose, die Assoziationen zu einer verbotenen Geste weckt. Der Verdacht: Es handele sich um einen versteckten Hitlergruß. Möller bestritt den Vorwurf. "Ich kann nicht nachvollziehen, dass das ein Hitlergruß sein soll", sagte er dem rbb. Eine Medienagentur hätte das Bild hergestellt und gespiegelt. Er wisse nicht warum. Laut der "Märkischen Oderzeitung" handelt es sich um eine Werbeagentur aus Frankfurt.
Anfragen des rbb an die US-amerikanische Bildagentur "Depositphotos" mit europäischen Sitz in Zypern sowie an die Fotografin des verwendeten Bildes blieben zunächst unbeantwortet.