Interview | Union Berlins András Schäfer
Der 23-jährige András Schäfer spielt beim 1. FC Union eine immer wichtigere Rolle. Im Interview spricht der ungarische Nationalspieler über das anstehende Europa-League-Spiel in Malmö und seine Ziele mit den Berlinern.
rbb: Herr Schäfer, Ihr Trainer Urs Fischer ist mit Corona infiziert und fällt vorerst aus. Wie sehr behindert das die Vorbereitung der Mannschaft auf die kommende Partie?
András Schäfer: Es ist immer schlecht, wenn der Trainer ausfällt. Aber ich denke, er wird trotzdem per Telefon oder Video bei uns sein und Anweisungen geben können. Wir müssen uns auf das Spiel konzentrieren, und der Rest des Trainerteams wird schon bestmöglich für uns arbeiten.
Was erwarten Sie in Malmö für ein Spiel?
Ein schwieriges, so wie immer in der Europa League. Dieses Mal müssen wir es aber auf jeden Fall schaffen, drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.
In der Europa League hat ihre Mannschaft die ersten beiden Spiele verloren, der Druck wird größer. Steht die kommende Partie nun unter dem Motto "Alles oder nichts"?
Jedes Spiel steht unter diesem Motto. Zumindest wollen wir immer so auftreten. Aber ich würde da jetzt nicht zu viel Druck machen wollen, das tut uns nicht gut. Wir müssen ruhig bleiben, aber gleichzeitig muss uns auch bewusst sein, dass es ein wichtiges Spiel ist und wir gewinnen müssen.
Ihnen stehen zwölf Spiele in weniger als sechs Wochen vor der Brust. Hatten Sie schon jemals eine solche Belastung und wie schaffen Sie es, damit umzugehen?
Ich finde es eigentlich ganz gut, weil man alle drei Tage spielt und deshalb nicht so oft zum Training muss. Das ist doch ein Traum für jeden Spieler. (lacht)
Was ist Ihre persönliche Routine, um nach einem Spiel runterzukommen und sich zu entspannen?
Ich schaue gerne Serien und löse Kreuzworträtsel. Wenn wir nicht so viel reisen, dann lese ich auch mal ein Buch.
Ihre Rolle bei Union Berlin wird immer größer und Sie bekommen viel Spielzeit. Wie würden Sie Ihre eigene Entwicklung beurteilen?
Die Situation ist sehr gut hier für mich. Ich bin sehr dankbar für meine Spielzeit und dass ich auf so einem hohen Niveau spielen darf. Ich sehe das als eine große Chance, um mich noch weiter zu verbessern.
Eine noch größere Rolle spielen Sie in Ihrer Heimat Ungarn. Dort wurden sie zum Fußballer des Jahres gekürt. Können Sie Unterschiede in den Reaktionen der Fans in Berlin und Ungarn feststellen, wenn Sie denen auf der Straße begegnen?
Berlin ist eine sehr große Stadt und nicht jeder hier ist Fußballfan. Wenn ich mir in Ungarn einen Kaffee hole, fragen mich sehr viele Leute nach einem Foto oder Autogramm. Das passiert mir zwar auch manchmal in Berlin, aber in Ungarn ist es hundertprozentig sicher, dass ich immer angesprochen werde, wenn ich rausgehe.
Der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft Bastian Schweinsteiger hat gesagt, dass er den Spielstil des 1. FC Union sehr gerne mag und Ihrem Verein einen Platz unter den ersten Sechs der Bundesliga zutraut. Was denken Sie darüber?
Ich hoffe, dass er recht hat. Wir haben immer gesagt, dass unser erstes Ziel die 40-Punkte-Marke ist. Wenn wir diese erreicht haben, können wir über höhere Ziele sprechen. Vielleicht dann auch über die ersten sechs Plätze.
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Dietmar Teige, rbb Sport.
Sendung: rbb24, 04.10.2022, 18 Uhr
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