Nach eigener Aussage
Laut eigenen Angaben hat Investor Lars Windhorst einen Käufer für seine Anteile bei Hertha BSC gefunden. Diese hatte er für insgesamt 374 Millionen Euro erworben. Wer der Käufer ist, wollte Windhorst zunächst nicht verraten.
Unternehmer Lars Windhorst hat nach eigenen Angaben einen Käufer für seine Anteile am Fußball-Bundesligisten Hertha BSC gefunden. "Wir sind fündig geworden. Wir sind positiv überrascht, dass es so schnell gegangen ist", sagte der 46-Jährige auf dem Wirtschaftsgipfel der "Süddeutschen Zeitung" in Berlin am Mittwoch.
Windhorst war 2019 mit seinem Unternehmen Tennor bei den Berlinern eingestiegen, hatte im Laufe der Zeit 64,7 Prozent der ausgegliederten Profiabteilung erworben und dafür 375 Millionen Euro bezahlt. Nachdem es zuletzt zahlreiche Unstimmigkeiten gab, hatte er Anfang Oktober erklärt, seine Anteile verkaufen zu wollen.
Windhorst wollte den Namen des Käufers noch nicht nennen, kündigte aber eine zeitnahe Information an. "Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden", sagte der Unternehmer. Die schnelle Lösung führte Windhorst auf sein "gutes Netzwerk" zurück, "das ich seit 30 Jahren intensiv pflege".
Mit Blick auf sein Investment sagt er, er habe die "historische Chance gesehen, dem Verein zu helfen, erfolgreicher zu werden und eine international bekannte Marke daraus zu machen." Zudem hätten viele Studien und Argumente in den letzten zehn Jahren unter Beweis gestellt, dass "Investoren im Profifußball funktionieren - deshalb gab es grundsätzlich nichts, was dagegen sprach", so Windhorst.
Seine Euphorie wurde jedoch früh getrübt. Windhorst spricht von zwei Phasen, die bereits frühzeitig Risse erkennen ließen: "Intern war nach wenigen Wochen Ernüchterung da. Man hatte mich gewarnt, weiter zu investieren. Doch ich habe gesagt: Ich glaube daran, die Partnerschaft zu entwickeln."
Nach fünf oder sechs Monaten habe er gemerkt, dass es schwierig werde und habe durch ein weiteres Investment auf Besserung gehofft. "Mir war von vornherein klar, dass man mit Geld den Erfolg nicht erzwingen kann", so der Investor, der die wirtschaftlich schlechte Lage des Vereins und das "permanente Löcher stopfen" als Gründe für fehlenden Erfolg nennt.
Die ständigen Querelen zwischen ihm und Hertha hätten schließlich zum Riss geführt. "Es tut mir weh, ich habe auch persönlich mitgefiebert. Aber ich musste feststellen, dass irgendwann der Punkt kommt, dass man im Sinne des Gesamtunternehmens sich auf die Geschäfte konzentrieren muss, da war Hertha nur ein ganz kleiner Teil von uns", so Windhorst und ergänzt: "Wir freuen uns, dass dann das Kapitel abgeschlossen ist."
Hertha besitzt ein Vorkaufsrecht auf die Anteile, dürfte aber aufgrund der wirtschaftlichen Situation für einen Rückkauf nicht infrage kommen. Windhorst geht zudem nicht davon aus, dass der Verkauf scheitert, weil Hertha einen Veto gegen den Käufer einlegt.
"Wir freuen uns über diese Nachricht. Alles weitere wird nun entsprechend unserer Vereinbarung behandelt", teilte Hertha BSC am Nachmittag auf Anfrage von rbb|24 mit.
Sendung: rbb24 Inforadio, 23.11.2022, 13:15 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen