1:2-Niederlage in Stuttgart
Durch die allerletzte Aktion des Spiels verliert Hertha BSC in Stuttgart und verpasst den Sprung aus dem Tabellenkeller. In einer ausgeglichenen Partie steht für die Berliner am Ende ein unglückliches 1:2. Damit rutscht die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz auf den Relegationsplatz ab.
Die Fußballer von Hertha BSC haben am Dienstagabend durch einen Gegentreffer in der achten Minute der Nachspielzeit beim VfB Stuttgart verloren. Am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga unterlag die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz den Schwaben 1:2 (1:1) nach dem Tor in der letzten Aktion des Spiels. Für den einzigen Berliner Treffer hatte zuvor Dodi Lukebakio gesorgt, das späte Stuttgarter Siegtor erzielte Konstantinos Mavropanos.
Hertha-Trainer Sandro Schwarz setzte am Dienstagabend auf die gleiche Startelf wie gegen den FC Bayern am vergangenen Wochenende. Von Beginn an drückten beide Mannschaften in Richtung des gegnerischen Tors. Bereits nach zehn Sekunden ergab sich die erste Chance für die Hertha - kurios, da Stuttgart angestoßen hatte. Doch ein wilder Ballverlust führte direkt zum Hertha-Konter durch Lukebakio, der erst kurz vor dem Strafraum abgefangen wurde (1. Minute).
Auf der Gegenseite zeigten sich die Gastgeber eiskalt. Kurz hinter der Mittellinie landete Tiago Tomás diagonaler Pass direkt im Lauf von Serhou Guirassy. Herthas Marc Oliver Kempf sprintete zwar noch hinterher, doch er konnte den Franzosen nicht mehr erreichen, der oben rechts in den Winkel versenkte (4.).
Es war ein gutes Spiel in der ersten Viertelstunde, wobei sich die Stuttgarter aktiver zeigten und die Herthaner nach dem frühen Gegentor ein wenig konsterniert wirkten. Der VfB schien in dieser Phase auch mit deutlich mehr Ballbesitz das Spiel unter Kontrolle zu haben. Fast wie aus dem Nichts ereignete sich dann folgende Szene in der 19. Minute: Im ersten wirklich ausgespielten Hertha-Angriff seit der zehnten Sekunde fand Jonjoe Kennys Diagonalpass vor dem Strafraum den völlig freistehenden Lukebakio am zweiten Pfosten, der aus nur sieben Metern den Ball zum 1:1 ins Tor hämmerte.
Auch in der Folge spielte vor allem der Gastgeber, doch die Verteidigung der Herthaner stand solide, sodass es selten zu gefährlichen Chancen kam - auch verhindert, durch die erste Gelbe Karte der Partie: Kempf konnte den Torschützen zum 1:0 nur durch einen Schritt auf Guirassys Knöchel stoppen, der lange Zeit behandelt werden musste, aber weiterspielen konnte (31.).
Und auf einmal wurde es nach einer Standardsituation wieder gefährlich vor dem Stuttgarter Tor (36.). Lucas Tousart verlängerte Marvin Plattenhardts Eckball aus nur fünf Metern mit dem Kopf, doch auch der Nachschuss von Serdar wurde geblockt.
Aber auch Stuttgart drückte weiter, wollte seinerseits noch vor der Pause wieder in Führung gehen. In der 44. Minute kam es so zum Durcheinander im Hertha-Strafraum, nach einer Ecke von links: Tomás zog scharf rechts halbhoch in die Mitte, wo Mavropanos aus sechs Metern per Kopf verlängerte. Christensen konnte den Ball nicht unter Kontrolle bringen, sodass erst Guirassy und dann Endo zum Schuss, aber nicht zum Abschluss kamen. Zur Pause zeigte sich so insgesamt ein ausgeglichenes Spiel mit ausgeglichenem Spielstand.
Die zweite Hälfte begann ohne Wechsel bei beiden Mannschaften und in den ersten Minuten ging es wieder erstmal in Richtung Berliner Strafraum. Lilian Egloff kontrollierte den Ball, auch mit dem Gegner im Rücken und kam aus zehn Metern frei zum Schusss ins Außennetz (53.), bevor die Fahne hochging.
In der 61. Minute versuchte Hertha-Coach Sandro Schwarz die Offensive noch ein wenig stärker zu beleben, als Chidera Ejuke für Richter, Wilfried Kanga für Selke und Ivan Sunjic für Serdar in einem Dreierwechsel auf den Rasen kamen. Nur sieben Minuten später hätte sich das beinahe ausgezahlt, als bei einer Ecke Stuttgarts Verteidiger zu weit einrückten und Tousarts Schuss durch Mavropanos Kopf erst kurz vor der Linie geklärt werden konnte.
Es folgte ein Schreckmoment knapp eine Viertelstunde vor Schluss. Nach einem Kopfballduell im Stuttgarter Strafraum blieb Wataru Endo bewusstlos auf dem Rasen liegen. Herthas Sunjic war dem Stuttgarter beim Kopfballversuch voll gegen die Schläfe gerauscht, sodass dieser in die stabile Seitenlage gelegt und minutenlang behandelt werden musste. Während Sunjic anschließend mit einem Kopfverband weiterspielen konnte, wurde Endo unter großem Applaus mit einer Trage vom Platz transportiert.
Sportlich sorgte in der Nachspielzeit Stuttgarts Mavropanos dann für den großen Schreck bei der Hertha: In der 98. Minute erzielte der Defensivakteur nach einer Ecke per Kopf das 2:1 für die Gastgeber. Die Niederlage der Hertha führte auch dazu, dass die Berliner auf den Relegationsplatz 16 abrutschten.
Es war die allerletzte Aktion, die ein nahezu ausgeglichenes Spiel zwischen Hertha BSC und dem VfB Stuttgart umkippte (98. Minute). Nachdem die Gastgeber vor allem zu Beginn des Spiels ihre Chancen hatten, kamen die Berliner über die Zeit besser in diese Partie, auch wenn auf beiden Seiten die Präzision im Abschluss fehlte.
Stuttgart ging in der dritten Minute verdient durch Guirassy in Führung, ehe die Hertha dank des völlig freistehenden Dodi Lukebakio den Ausgleich erzielen konnte. Die letzte und achte Minute der Nachspielzeit wurde Hertha nach wildem und unruhigem Spiel auf beiden Seiten schließlich zum Verhängnis.
Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz rutscht damit auf den Relegationsplatz in der Tabelle ab. Durch den Sieg von Bochum über Gladbach schlossen die Westfalen bis auf einen Punkt zur Hertha auf. Leverkusen und Augsburg können am Mittwochabend weiter wegziehen. Durch die Ergebnisse in der englischen Woche spitzt sich Herthas kritische Lage zu.
Sendung: rbb24 Inforadio, 08.11.22, 20:30 Uhr
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