Nach Tierquälerei-Vorwürfen
Im Modernen Fünfkampf wird künftig ein Hindernisparcours im "Ninja Warrior"-Stil das umstrittene Springreiten ersetzen. Wie der Weltverband UIMP am Samstag mitteilte, waren 69 von 83 gültigen Stimmen für die Aufnahme der Disziplin, bei der die Sportlerinnen und Sportler sich unter anderem an Ringen entlang hangeln und eine gebogene Wand hinauf klettern müssen.
Zuletzt wurde der Hindernislauf schon bei Testwettkämpfen ins Programm aufgenommen und soll nun nach den Olympischen Spielen 2024 in Paris fester Bestandteil werden. Bei den nationalen Meisterschaften und im Juniorenbereich soll die neue Disziplin bereits im kommenden Jahr Teil der Wettkämpfe sein.
Der Wechsel zum Hindernisparcours ist eine Folge der Vorfälle bei den Olympischen Spielen in Tokyo 2021. Dort hatte die Berlinerin Annika Schleu Aufsehen und starke Kritik ausgelöst. Beim Springreiten, der damals vorletzten Disziplin des Modernen Fünfkampfs, verweigerte das ihr zugeloste Pferd "Saint Boy". Schleu, bis dahin Gesamtführende, hatte vergeblich versucht, das Tier mit Sporen und Gerte zurück in den Parcours zu bringen. Bundestrainerin Kim Raisner hatte sie mit den Worten "Hau mal richtig drauf!" zum Einsatz der Gerte aufgefordert.
Danach hatte es in den sozialen Medien einen Shitstorm gegen Schleu gegeben. Die Staatsanwaltschaft Potsdam leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Tierquälerei ein, das allerdings später eingestellt wurde. Schleu hatte sich in Folge dessen eine Weile aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
Sendung: rbb UM6, 13.11.2022, 18 Uhr
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