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Quelle: IMAGO/Bild13

Spiel gegen Chemie vor Absage

Wieso hohe Heizkosten wohl den Cottbuser Jahresabschluss verhindern

Schnee, Eis und frostige Temperaturen: Der Winter ist zurück, auch im Cottbuser Stadion der Freundschaft. Dort soll am Sonntag das Topspiel gegen Chemie Leipzig steigen. Doch das scheint unwahrscheinlich. Auch weil die Cottbuser sparen müssen. Von Andreas Friebel

"Gib Gras im Stadion der Freundschaft", lautet aktuell die Überschrift für die Topmeldung auf der Webseite des FC Energie Cottbus. Der Fußball-Regionalligist sucht einen neuen Greenkeeper, um die Rasenplätze in Schuss zu halten. Aktuell bräuchten die Lausitzer aber eher Jemanden, der sich um den Schnee auf den Plätzen kümmert.

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Rasenplätze in Cottbus sind vereist

Denn der liegt so hoch, dass im Moment noch nicht einmal an Training zu denken ist beim aktuellen Regionalliga-Tabellenführer. "Der Rasen ist gefroren. Und auf dem Kunstrasenplatz bekommt man nicht so einfach den Schnee runter, weil darunter Granulat eingearbeitet ist", so Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz. Das Granulat dient zur Stabilisierung. Wenn Schnee geschoben wird, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dabei auch das Granulat entfernt wird. Das muss anschließend wieder aufgebracht werden und kostet Zeit.

"Bis Donnerstag müssen wir eine Lösung finden, wo wir trainieren können", sagt Wollitz, der die Zeit bis dahin überbrückt. Am Dienstag standen Laktattests an. Am Mittwoch wird in der Turnhalle trainiert. Fußballtennis und Krafttraining hat der Trainer angesetzt. Und was passiert dann?

Nach Lage der Dinge wird der FC Energie am Mittwoch eine Platzbegehung im Stadion der Freundschaft durchführen. Sollte sich die Lage dort nicht entscheidend verbessern, muss der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) informiert werden, dass das Spiel gegen den Tabellensechsten Chemie Leipzig auf der Kippe steht. Danach entscheidet der NOFV, wie es weitergeht.

Spielabsagen

Kosten für die Rasenheizung sind zu hoch

Eine Möglichkeit wäre noch, dass die Cottbuser ihre Rasenheizung wieder in Betrieb nehmen. Sowohl der Trainingsplatz im Eliaspark als auch der im Stadion könnten so spielbar gemacht werden. Allerdings ist der Einsatz einer Rasenheizung in der vierten Liga keine Pflicht - auch in Anbetracht der zu erwartenden Kosten.

Energie spricht von einem niedrigen fünfstelligen Betrag, den es kosten würde, die Rasenheizung für mehrere Tage in Betrieb zu nehmen. Nach rbb-Informationen kostet jeder Tag mindestens 2.000 Euro. Bei den erwarteten nächtlichen zweistelligen Minusgraden bis Sonntag dürften die Kosten sogar noch höher liegen.

"Selbst wenn wir es uns leisten könnten, wäre ja noch die Frage, was passiert im Januar oder Februar, wenn es wieder so kalt wird? Wenn wir die Rasenheizung jetzt einschalten, müssten wir es dann ja auch im neuen Jahr tun", sagt Wollitz und schiebt gleich noch einen Vorschlag nach: Der NOFV soll den kompletten Spieltag absagen, denn Schnee liegt auf fast allen Plätzen im Fußballosten. Erst am Montag hatte der Verband das für Mittwoch geplante Nachholspiel von Lok Leipzig gegen Chemnitz witterungsbedingt abgesagt. "Ich halte es für sinnvoll, wenn der komplette Spieltag nicht stattfindet und im neuen Jahr nachgeholt wird", so Wollitz.

Weihnachtsurlaub bis 4. Januar

Sollte es tatsächlich zur Absage kommen, will Claus-Dieter Wollitz seine Spieler trotzdem noch nicht in die Weihnachtspause schicken. In den nächsten Tagen soll "aktiv regeneriert" werden. Trainingsläufe stehen an. "Denn ich halte nichts davon, gar nichts zu machen."

Spätestens ab Montag geht es aber in den Weihnachtsurlaub. Die Spieler bekommen dann individuelle Pläne über die Feiertage mit, um am 4. Januar zum Trainingsauftakt erholt, aber trotzdem gut in Form in die Vorbereitung auf die Restrunde zu starten.

Sendung: rbb24, 13.12.2022, 18 Uhr

Beitrag von Andreas Friebel

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