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Video: rbb24 | 27.01.2023 | Dennis Wiese | Quelle: imago images/Matthias Koch

Vor dem Derby gegen Hertha

Union will seine Rekord-Woche vergolden

Beim 1. FC Union Berlin könnte die Stimmung vor dem Derby gegen Hertha BSC besser nicht sein. Zwei Siege zum Jahresauftakt machten die beste Bundesliga-Hinrunde der Vereinsgeschichte perfekt. Nun soll die emotionale Krönung folgen.

Das Thema der Woche

Union Berlin ist zum offiziellen Start der Rückrunde und vor dem Berliner Stadtduell (Samstag, 15:30 Uhr) gegen Hertha BSC Bayern-Jäger Nummer eins. Das Team von Trainer Urs Fischer schaffte zuletzt nach zwei 0:1-Rückständen gegen Werder Bremen und TSG Hoffenheim jeweils die Wende und startete so mit maximaler Punkt-Ausbeute ins neue Jahr.

Sonderausgabe "Hauptstadtderby live"

Der frühere Kapitän und spätere Sportdirektor von Hertha BSC, Arne Friedrich, wird gemeinsam mit dem Ex-Union-Manager Christian Beeck das Hauptstadtderby am Samstag kommentieren. Sie sind Teil der rbb-Vollreportage aus dem Olympiastadion, die als digitales Angebot auf rbb24.de, sportschau.de und in der ARD Audiothek ausgestrahlt wird.

Die Livesendung aus dem Olympiastadion beginnt um 15 Uhr. Sie wird moderiert von Dirk Walsdorff, dem Leiter der rbb-Sportredaktion. Parallel zu den Audiostreams sendet der rbb auch einen Video-Stream der Kommentatorenkamera im Olympiastadion auf rbb24.de und über den Facbook-Kanal des rbb Sport.

"Wir stehen zu Recht auf Platz zwei, das fühlt sich wunderbar an", sagte Rani Khedira nach dem Sieg gegen Bremen am Mittwoch. Man wolle im Derby "die Woche mit einem Sieg vergolden", fügte er an - nicht ohne gedankliche Höhenflüge auszubremsen: "Aber wir müssen auch demütig bleiben."

Abheben verboten. Trotz eines neuerlichen Rekordes. Mit dem 50. Sieg in der Bundesliga-Geschichte schraubte Union in Bremen den Punktestand auf 33 Zähler. So viele waren es noch nie nach der Hinrunde. "Es ist verrückt", sagte Abwehrspieler Danilho Doekhi am Freitag in einem Pressegespräch im Stadion An der Alten Försterei. "33 Punkte, zweiter Platz. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. So müssen wir weitermachen."

Der Gegner

Stadtrivale Hertha BSC erlebte zum Start ins neue Bundesliga-Jahr einen sportlichen Crash, wie man ihn sich wohl selbst im krisenerprobten Westend nicht ansatzweise hatte ausmalen können. Von einem "Schlag in die Fresse" war die Rede (Trainer Sandro Schwarz) und dass man "dieses Gesicht der Mannschaft" nicht kenne (Manager Fredi Bobic).

Das 0:5 gegen VfL Wolfsburg am Dienstag legte endgültig offen, was drei Tage zuvor bereits die 1:3-Niederlage beim Aufsteiger VfL Bochum angedeutet hatte: Von einem eingespielten, selbstbewussten Team war auch nach einem verheißenden Trainingslager unter der Sonne Floridas nichts zu sehen. In der Offensive herrschte weitgehende Ideenlosigkeit, in der Defensive zumindest im ersten Durchgang gegen die Wölfe teilweise Orientierungslosigkeit und auf dem Platz fehlt ein Anführer, der die Richtung vorgibt.

Union-Trainer Urs Fischer will die jüngsten heftigen Pleiten des Stadtrivalen aus Charlottenburg aber nicht zu sehr in den Fokus stellen. "Wenn ich die 15 Spiele davor nehme, waren sie sehr gut organisiert und kompakt. Das waren sehr, sehr enge Spiele", sagte der 56-Jährige auf der Pressekonferenz vor der Partie. Er erwarte "ein ganz heißes Spiel" - allen höchst unterschiedlichen Vorzeichen zum Trotz.

Tunesischer Nationalspieler

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Partien wie das 0:5 gegen Wolfsburg gebe es: "Mund abwischen, weiter geht's", empfahl er dem Gegner. Zumal der Schweizer die Blau-Weißen bei einem Abstieg vermissen würde. "Es sind Spiele mit viel Emotionen. Es geht ums Prestige, es wird viel geredet, viel geschrieben. Es sind tolle Spiele. Das würde ich wirklich vermissen."

Zum Angeben

Die bisher 33 gesammelten Punkte von Union Berlin entsprechen exakt der Ausbeute, für die Hertha BSC in der Vorsaison alle 34 Spieltage benötigte (Torverhältnis 37:71). Für die Herthaner reichte es damals für den Relegationsplatz – und die anschließende hauchdünne Rettung gegen Zweitligist Hamburger SV.

Die erwartete Aufstellung

Der Winterzugang Josip Juranovic durfte am Wochenende gegen Werder Bremen von Beginn an spielen und kam in Urs Fischers üblichem 3-5-2-System auf der rechten Außenbahn zum Einsatz. Der Kroate erledigte seine Aufgabe ordentlich, agierte nach hinten wie nach vorne dynamisch, wobei ihm ab und an noch eine fehlende Präzision im Pass- und Flankenspiel anzumerken war.

Personal

Damit könnte sich Juranovic auch bei Hertha BSC einen Platz in der Startelf gesichert haben. Wahrscheinlich ist aber, dass er von der rechten auf die linke Außenbahn wechseln wird. Denn Kapitän Christopher Trimmel dürfte im Derby auf seiner angestammten Position in die Anfangsformation zurückkehren. Auf der Bank würde sich nach dieser Rochade Niko Gießelmann wiederfinden.

Erneut auf der Bank Platz nehmen dürfte Angreifer Jordan, für den im Spiel gegen Bremen Kevin Behrens in die Startelf rückte - und ein richtig gutes Spiel ablieferte, Siegtreffer inklusive. Eine klare Empfehlung für einen Derby-Einsatz.

So könnte Union beginnen: Rönnow – Doekhi, Knoche, Leite – Trimmel, Schäfer, Khedira, Haberer, Juranovic – Becker, Behrens

Prognose

Bei allem gewohnten Understatement geht der 1. FC Union als der Favorit ins Derby, ja: sogar als der große Favorit. Für die verunsicherte Hertha sind die in jeglicher Hinsicht gefestigten Köpenicker - auch wenn das Team von Trainer Sandro Schwarz eine Reaktion auf das Wolfsburg-Debakel zeigen wird - (mindestens) eine Nummer zu groß.

Der rbb|24-Tipp: Union gewinnt mit 3:1 im Olympiastadion.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.01.2023, 18:15 Uhr

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