2:1-Erfolg zum Hinrunden-Abschluss
Zum Abschluss der Hinrunde sichert sich Union Berlin den zweiten Liga-Sieg innerhalb von fünf Tagen. Bei Werder Bremen gewinnen die Köpenicker mit 2:1 und rücken damit in der Tabelle sogar vor auf Platz zwei. Von Jakob Lobach
Die Fußballer von Union Berlin haben die Bundesliga-Hinrunde mit einem Sieg beendet. Mit einem 2:1 (1:1) bei Werder Bremen sicherten sich die Berliner den zweiten Sieg im zweiten Pflichtspiel des Jahres 2023. Tore von Janik Haberer und Kevin Behrens brachten Union trotz frühem Rückstand den Erfolg. Nach 17 Spieltagen stehen die Köpenicker damit nicht nur weiterhin auf einem Champions-League-Platz, sondern rücken in der Tabelle sogar vor auf Rang zwei.
Unions Trainer Urs Fischer veränderte seine Startelf im Vergleich zum Hoffenheim-Spiel auf drei Positionen, und bescherte so auch Neuverpflichtung Josip Juranovic sein Bundesliga-Debüt. Der erst am Sonntag verpflichtete Kroate ersetzte Christopher Trimmel auf der rechten Außenbahn. Dazu rotierte Diogo Leite nach abgesessener Rotsperre für Paul Jaeckel in die Mannschaft und im Sturm startete Kevin Behrens anstelle von Jordan.
Behrens war es dann auch, der in der sechsten Spielminute erstmals für Gefahr sorgte. Nach einem Rückpass auf Werders Torwart Jiri Pavlenka ließ der Bremer Schlussmann sich mit einem Dribbling zu viel Zeit. So viel, dass der herangrätschende Behrens den Ball vom Fuß spitzeln konnte – allerdings nur knapp neben statt in das Tor.
Abgesehen von der Behrens-Chance startete die Partie eher gemächlich. Beide Mannschaften standen defensiv zunächst sicher und spielten offensiv ohne großes Risiko und Zug zum Tor. Folglich fiel das erste Tor des Spiels, das turbulente zehn Minuten einläuten sollte, nahezu aus dem Nichts. Bremens Marvin Ducksch flanke den Ball per Freistoß gefährlich in Unions Strafraum, wo Amos Pieper ihn über die Stirn rutschen ließ und so im Tor unterbrachte (14. Minute).
Aber Union berappelte sich schnell und profitierte auf der anderen Seite vom nächsten individuellen Fehler der Gastgeber. Auf der rechten Seite spielte Pieper in der 18. Minute einen Rückpass so ungenau, dass er nach einer ersten Abwehr von Pavlenka genau auf dem Fuß von Janik Haberer landete. Der musste nur noch in das leere Tor einschieben und glich das Spiel so zum 1:1 aus.
Kurz darauf lenkte Niko Gießelmann mit einer wichtigen Grätsche im eigenen Strafraum einen Bittencourt-Schuss gerade so noch an den Pfosten (21.). Nach zwei Toren und zwei guten Chancen beruhigte sich das Spiel nun wieder ein wenig.
Zumindest, bis Pavlenka sich kurz vor der Pause den nächsten Fehler leistete: Wieder ließ sich Bremens Torwart nach einer Rückgabe zu viel Zeit, wieder war Behrens zur Stelle. Er fälschte den Abschlag von Pavlenka so ab, dass dieser direkt bei Sheraldo Becker landete. Der erzielte anschließend sehenswert das vermeintlich 2:1 für Union, das Schiedsrichter Bastian Dankert allerdings kurz darauf nach Videobeweis zurücknahm. Behrens hatte den Ball bei Pavlenkas Abschlag an die Hand bekommen, sodass es in der Folge doch mit einem 1:1 die Kabinen ging.
Die zweite Hälfte hatte kaum begonnen, da war der Ball zum vierten Mal im Tor. Nach nicht einmal einer gespielten Minute schlug Juranovic eine Ecke von rechts passgenau in den Bremer Strafraum. Dort kam der ohnehin starke Behrens eingelaufen und köpfte den Ball zur Unioner 2:1-Führung ins Tor, die diesmal auch Bestand hatte.
In der folgenden Phase zog Union sich etwas zurück und ließ die nun mehr investierenden Bremer das Spiel machen. Wirklich aussichtsreiche Torraumszenen erspielten sich die Gastgeber allerdings zunächst nicht, während Union in Umschaltmomenten gewohnt gefährlich blieb. Nach einer Hereingabe von Becker erwischte abermals Behrens den Ball nur mit seinen Stollen und konnte ihn nicht am geschlagenen Pavlenka vorbei einschieben (65.).
Insgesamt waren es jetzt aber die Bremer, die zwar kein Offensivfeuerwerk abfeuerten, aber doch mehr vom Spiel hatten. Füllkrug verpasste nach guter Hereingabe aus zehn Metern (67.), Bittencourt setzte einen guten Freistoß knapp über das Tor (80.). Alles in allem verteidigte Union Berlin seinen Vorsprung in der Schlussphase jedoch gut und sehr diszipliniert. So blieb es am Ende beim knappen, aber nicht unverdienten 2:1-Auswärtssieg der Berliner Gäste, bei denen kurz vor dem Ende auch der im Winter verpflichtete Jerome Roussillon debütierte. Die 33 Punkte, mit denen auf dem Konto Union nun am kommenden Wochenende ins Stadtduell gegen Hertha BSC gehen, sind für die Köpenicker zur Winterpause Bundesliga-Rekord.
Union Berlin spielte in Bremen so, wie zuvor schon oft in der laufenden Saison: Die Berliner waren nicht übermäßig überlegen, aber die kaltschnäuzigere und effizientere Mannschaft. Insbesondere in der ersten Halbzeit machten die Köpenicker mit ihrem Pressing viel Druck auf Bremens Hintermannschaft und Torwart Pavlenka und zwangen sie so zu Fehlern.
Im Sturm rechtfertigte Kevin Behrens den Vorzug, den er vor Jordan erhalten hatte mit einer engagierten Leistung und seinem Siegtreffer. In der zweiten Halbzeit konzentrierte sich die Mannschaft von Trainer Fischer dann aufs Verteidigen, allerdings nicht ohne dabei Umschaltmomente gut auszunutzen.
Mit oder ohne Macke: Herbstvizemeister.
Eisig trifft eisern...
Urs, bist du es?
Sendung: rbb24, 25.01.2023, 18 Uhr
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