2:1-Sieg im Achtelfinale
Der 1. FC Union Berlin steht im Viertelfinale des DFB-Pokals. Trotz eines frühen Rückstands gewannen die Berliner am Abend ihr Spiel gegen den VfL Wolfsburg mit 2:1. Das entscheidende Tor des Abends erzielte Kevin Behrens in der 79. Minute.
Der 1. FC Union Berlin steht im Viertelfinale des DFB-Pokals. Die Köpenicker gewannen am Dienstagabend im Stadion an der Alten Försterei ihr Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg mit 2:1 (1:1). Nach einem frühen Gegentreffer drehten die Berliner ein über weite Strecken chancenarmes Spiel dank Toren von Robin Knoche und dem eingewechselten Kevin Behrens.
Nach zuletzt drei Siegen in Serie und dem Derby-Erfolg gegen den Stadtrivalen Hertha BSC vom vergangenen Wochenende verändert Trainer Urs Fischer seine Startelf gegen Wolfsburg auf vier Positionen: Für Kevin Behrens, Christopher Trimmel, Jérôme Roussillon und den verletzten András Schäfer (Fuß) starten am Dienstag Paul Seguin, Josip Juranović, Niko Gießelmann und Jordan Siebatcheu.
Das Quartett von Neuen erlebte im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei einen Wolfsburger Blitzstart. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als Luca Waldschmidt die Gäste in Führung brachte. Maximilian Arnold hatte zuvor einen zweiten Ball gut festgemacht, ehe Yannick Gerhardt seinen Pass gut für Waldschmidt durchließ, der nun noch einschieben musste. Fernab vom Ball hob Unions Janik Haberer eine vermeintliche Abseitsstellung klar auf.
Aber Union berappelte sich schnell und erspielte sich nach guten ersten zehn Minuten der Wolfsburger eine Ecke. Juranovic führte diese kurz aus, bekam den Ball wieder und schlug ihn passgenau auf den zweiten Pfosten. Dort kam der Ex-Wolfsburger Robin Knoche eingelaufen, der aus kurzer Distanz nur noch einnicken musste. Der Rückstand war egalisiert, das Spiel wieder völlig offen.
Stück für Stück zog Union nun das Momentum endgültig auf seine Seite. In einer mit viel Intensität und hohem Engagement geführten Partie hatten die Gastgeber nun mehr vom Spiel. Sie erspielten sich zwar zunächst keine zwingenden Torchancen, machten jedoch defensiv viel Druck, standen hoch und hinderten die Wolfsburger so an einem guten Aufbauspiel. Stürmer Jordan war es schließlich, der nach einer knappen halben Stunde auch für offensive Gefahr sorgte: Von der rechten Grundlinie aus bediente der engagierte Knoche Unions Mann in der Spitze, der den Ball per schönem Kopfball allerdings an die Latte setzte (27. Minute).
Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde das Spiel dann etwas gemächlicher. Wolfsburg spielte weiterhin ohne den Offensivschwung der Anfangsphase und auch Union zog sich etwas weiter in die eigene Hälfte zurück. Nach zwei Gelben Karten für Rani Khedira und Niko Gießelmann (je 42.) ging es so mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit startete dann Union Berlin mit etwas mehr Schwung und Offensivdrang als die Wolfsburger. Sheraldo Becker (50.) und Khedira (52.) versuchten die ersten vorsichtigen Abschlüsse der zweiten Halbzeit, konnten allerdings auch nicht verhindern, dass die Partie anschließend eher unspektakulär blieb. Urs Fischer reagierte und brachte in der 63. Minute Behrens für Jordan sowie Aissa Laidouni für Haberer. Der jüngst aus Budapest verpflichtete Laidouni kam so zu seinem Debüt im Trikot der Köpenicker, für die kurz darauf Schlussmann Rönnow bei einem Schuss von Ridle Baku zur Stelle war (69.).
Das Spiel am Dienstagabend lebte allerdings auch in der Folge von der Spannung und dem Einsatz beider Mannschaften statt von hoher sportlicher Qualität. So ließen die Unioner zwei aussichtsreiche Konterchancen fast fahrlässig verpuffen, ehe sie es in der 79. Minute besser machten: Nach einem Ballgewinn auf der rechten Seite schlug Khedira eine gut platzierte Flanke auf Becker, der am zweiten Pfosten wartete und den Ball per Kopf an Behrens zurückleitete. Der verwandelte souverän zum 2:1. Zum wiederholten Male in diesem Jahr hatten die Berliner ein Spiel nach 0:1-Rückstand zu ihren Gunsten gedreht.
In der Schlussphase wurde es dann turbulent: Zunächst bekam Gießelmann nach einer Schwalbe an der Wolfsburger Strafraumgrenze die Gelb-Rote-Karte gezeigt (87.). Anschließend ließ Roussillon eine nahezu einhundertprozentige Chance aus. Nach einer Ecke, bei der Wolfsburgs Torwart mit nach vorne gekommen war, lief Roussillion eigentlich alleine aufs Wolfsburger Tor zu, nur um sich auf den letzten Metern doch noch einholen zu lassen (94.). So endete das Spiel wenige Sekunden später mit einem 2:1-Sieg für Union Berlin.
Nicht zum ersten Mal in den vergangenen Wochen musste Union Berlin sich am Dienstag von einem frühen Rückstand erholen. Nicht zum ersten Mal gelang dies den Köpenickern hervorragend. Knoches schneller Ausgleich bewies die Nehmerqualitäten einer Union-Mannschaft, die danach über weite Strecken ihr typisches Spiel aufzog. Sie stand - teils unnötig - tief und lauerte auf Konterchancen.
Nachdem diese zunächst nicht konsequent genug ausgespielt wurden, war das 2:1 durch Behrens schließlich ein Paradebeispiel für Union-Fußball: Ein Ballgewinn dank hoch stehender Verteidigung, eine gute Flanke vom Flügel, ein cleverer Becker als Vorbereiter und ein kaltschnäuziger Behrens-Abschluss. Angesichts der größeren Effizienz und einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit zog Union Berlin so durchaus verdient ins Pokal-Viertelfinale ein.
Sendung: rbb24, 31.01.2023, 18 Uhr
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