1:4-Niederlage
Beim BVB hat Hertha BSC am Sonntag nicht an die Leistung aus der Vorwoche anknüpfen können. Die Berliner verloren gegen formstarke Dortmunder und befinden sich so weiter auf einem direkten Abstiegsplatz.
Fußball-Erstligist Hertha BSC hat am 21. Spieltag bei Borussia Dortmund verloren. Am Sonntagabend unterlag die Mannschaft von Sandro Schwarz 1:4 beim BVB. Einzelne Druckphasen der Berliner reichten nicht, um sich gegen starke Dortmunder durchzusetzen.
Hertha-Trainer Sandro Schwarz hielt an seiner siegreichen Startaufstellung der Vorwoche fest. Die Gastgeber tauschten auf vier Positionen. Mats Hummels startete für Niklas Süle in der Innenverteidigung. Julian Ryerson ersetzte Raphael Guerreiro, Marco Reus startete für Jude Bellingham und Donyell Malen spielte statt Sebastien Haller.
Zu Beginn sah sich Schiedsrichter Harm Osmers gezwungen, das Spiel für mehrere Minuten zu unterbrechen, weil sich dichter weißer Rauch aus dem Gästeblock komplett übers Spielfeld legte. Nachdem die Sicht wieder einigermaßen möglich war, konnten die Zuschauer im Westfalenstadion beobachten, wie sich die Hertha im Zentrum eng positionierte und dem BVB so das Aufbauspiel erschwerte. Die erste Chance gehörte Hertha BSC: Marcus Wolf spielte einen Pass im Dortmunder Strafraum direkt vor die Füße von Jessic Ngankam. Dessen Versuch rauschte knapp übers Tor (12.).
Florian Niederlechner gewann wenig später den Zweikampf gegen Schlotterbeck und zog in Richtung Tor ab. Kobel parierte, musste danach aber direkt auf Marco Richter reagieren, der von rechts aufs lange Eck abzog. Der BVB-Torhüter hielt (21.).
Die Dortmunder zogen das Tempo an. Marco Reus forderte mit einem Kopfball aus sechs Metern die Aufmerksamkeit von Oliver Christensen. Der Ball ging am Tor vorbei (25.). In der folgenden Situation hatten die Berliner weniger Glück: Wieder war es Reus, der vor dem Tor beschleunigte und aus der rechten Strafraumhälfte ins Zentrum passte. Dort nahm Karim Adeyemi den Ball in der Drehung mit der Hacke an und beförderte ihn direkt ins Berliner Tor: 1:0 (27.).
Der 21-Jährige schaltete gleich nochmal in den Turbogang und ließ Filip Uremovic auf dem linken Flügel keine Chance. Von dort passte er auf den zweiten Pfosten, wo Malen einlief und den Ball fürs 2:0 nur noch ins Tor schieben musste (32.). Adeyemi ging danach jedoch zu Boden, hielt sich den linken hinteren Oberschenkel und musste ausgewechselt werden.
Die Mannschaft von Sandro Schwarz reagierte auf den Rückstand mit mehreren schnellen Gegenangriffen. Erst zog Tolga Cigerci von der Strafraumgrenze ab, dann versuchten es Suat Serdar (37.) und Marco Richter aus der Distanz (38.). Mit einem Rückstand, aber einem klar erkennbaren Willen zum Comeback ging es für Hertha BSC in die Pause.
Kaum zurück auf dem Feld, gelang es den Blau-Weißen zu verkürzen. Nach einem Ballverlust der Dortmunder an der Mittellinie spielte Ngankam zu Serdar, der sofort zu Lucas Tousart weiterpasste. Tousart zog mit der linken Innenseite aus sieben Metern Entfernung zum 1:2 ab (46.). Die Berliner machten noch mehr Druck. Niederlechner versuchte sich am Ausgleich, doch Dortmund-Keeper Kobel erwischte den Ball (51.).
Nach zehn Minuten ließen die Berliner etwas nach. Bynoe-Gittens und Malen versuchten sich am 3:1, scheiterten aber an Christensen, der mit der rechten Hand noch dran war (65.). Edin Terzic wechselte und Bellingham und Haller kamen für Salih Özcan und Malen (66.). Sandro Schwarz brachte in der 68. Minute gleich vier neue Spieler. Serdar, Niederlechner, Ngankam und Uremovic gingen für Jean-Paul Boetius, Dodi Lukebakio, Derry Scherhant und Agustin Rogel.
Das 3:1 wurde schließlich von Marco Reus geliefert (77.). Nach einem Handspiel von Rogel bekam der BVB einen Freistoß leicht rechts versetzt vor dem Strafraum zugesprochen. Reus lief aus 17 Metern Entfernung an und platzierte den Ball zielsicher im rechten Winkel.
Hertha-Trainer Schwarz erschöpfte sein Wechselkontigent und wechselte für die letzten zehn Minuten Kevin-Prince Boateng für Cigerci ein. Doch auch Boateng konnte nichts mehr am Rückstand ändern. Stattdessen traf Julian Brandt nach einer Soloeinlage von Bynoe-Gittens noch zum 4:1 (90.). Bynoe-Gittens dribbelte sich an der kompletten Hertha-Defensive vorbei, passte zu Brandt, der nur noch Christensen vor sich sah und abzog.
Optimismus trotz der Niederlage:
Der Wille ist da. Die Punkte nicht.
Und die Trainerfrage? Die stellt sich weiter nicht.
Sendung: rbb24,19.02.2023, 21:45 Uhr
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