Hertha-Stürmer Florian Niederlechner
Florian Niederlechner wechselte im Winter vorzeitig aus Augsburg nach Berlin. In der Medienrunde spricht der Hertha-Stürmer über seine ersten Wochen in der Hauptstadt, die positive Stimmung in der Mannschaft und den nächsten Gegner Dortmund.
Florian Niederlechner über ...
… den Heimsieg gegen Gladbach:
"Es ist erstmal eine Riesenerleichterung gewesen, das erste Spiel im neuen Jahr zu gewinnen. Das war sehr, sehr wichtig, weil es natürlich nicht der Start war, den wir uns alle erhofft haben. Wir sind mit vier Niederlagen gestartet. Das ist für den Kopf schon eine Katastrophe. Da muss man ehrlich sein. Ich glaube, man hat die ersten zwanzig Minuten auch gesehen, dass ein bisschen Verunsicherung da war. Das ist ganz klar, wenn man unten dabei ist. Aber ich glaube, danach hat jeder auf der Tribüne gemerkt, dass wir ein Team sind und zusammenhalten. Das war echt ein geiler Fight."
… seine ersten Wochen ohne Familie in Berlin, die erst im März nachkommt:
"Auf alle Fälle intensiv. Ich bin noch im Hotel. Das nervt mich am allermeisten. Meine Familie, meine zwei Jungs sind nicht hier. Das ist auch echt nicht einfach, wenn man nur im Zimmer ist. Sportlich war es natürlich auch nicht ganz so einfach, wobei mich die Jungs echt gut aufgenommen haben. Das ist auch keine Standardfloskel, sondern wirklich so."
… seinen Wechsel im Winter:
"Ich hätte mir damals auch gut vorstellen können, dass ich meine Karriere in Augsburg beende, weil mir der Verein einfach sehr ans Herz gewachsen ist. Es war dann so, dass Augsburg erst im April oder Mai reden wollte, und ich war mir nicht sicher, ob sie dann überhaupt verlängern wollen. […]
Es ist dann schon sauber abgelaufen. Ich habe dem Verein viel zu verdanken und auch Vieles für den Verein geleistet. Sie haben auch verstanden, dass ich mich so früh für die Hertha entschieden habe. Ich bin erst ziemlich spät Fußballprofi geworden. Mit 25, 26 Jahren habe ich meinen ersten richtigen Vertrag unterschrieben. Ich habe eine Familie daheim und brauche Planungssicherheit. Das habe ich ihnen ganz klar gesagt. Am Ende war alles gut."
… seine Ziele bei Hertha BSC:
"Mein eigenes Ziel ist, dass ich erstmal gesund bleibe. Das ist das Wichtigste, weil sonst nichts geht. Dann will ich natürlich viele Tore und Vorlagen machen. Ich bin jetzt 32, werde wahrscheinlich kein Nationalspieler mehr und nicht mehr die Champions League gewinnen. Ich will einfach, dass Hertha erfolgreich ist, und dafür werde ich alles tun. Das steht an vorderster Stelle bei mir."
… die Stimmung in der Mannschaft nach dem Sieg:
"Die Tage nach dem Spiel merkt man, dass einfach jeder gelöster ist. Ich kenne es nicht anders. Das war bis auf ein Jahr in Freiburg und auch in Augsburg so. Wenn man unten dabei ist, ist es nicht einfach für den Kopf. Wenn man mit vier Niederlagen startet, ist es umso schlechter.
Wir fahren jetzt mit einem absolut positiven Gefühl nach Dortmund, obwohl wir wissen, dass es sehr, sehr schwer wird. Ich glaube, sie haben noch kein Spiel im neuen Jahr verloren. Aber irgendwann ist es dann auch mal so weit. Und ich hoffe, dass es gegen uns so weit ist."
… die Strategie gegen Dortmund:
"Wir müssen auf alle Fälle mutig agieren. Wenn man Dortmund spielen lässt und nur abwartet, dann können wir die Minuten abzählen, bis es scheppert. Wir müssen aggressiv und mutig sein. Die Kontersituationen, die wir kriegen, müssen wir gut umsetzen. Und dann hoffe ich, dass wir Minimum einen Punkt holen."
Sendung: rbb24, 15.02.2023, 18 Uhr
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