Energie Cottbus-Trainer Wollitz
So hatte sich Cottbus den Neustart der Regionalliga nicht vorgestellt. Zum Auftakt gab es eine Niederlage, trotzdem stehen die Lausitzer auf Platz eins. Doch noch eine Pleite kann sich die Wollitz-Elf nicht leisten - denn die Konkurrenz ist nah. Von Andreas Friebel
Diese Heimniederlage tat richtig weh. Das 0:2 gegen Altglienicke am vergangenen Wochenende dürfte einige Spieler von Energie Cottbus zurück in die Realität geholt haben. Wer Spitzenreiter bleiben möchte, muss langfristig mehr zeigen als nur zum Auftakt in das neue Punktspieljahr. "Wenn wir nicht an 100 Prozent Leistung kommen, dann verlieren wir", analysiert Trainer Claus-Dieter Wollitz die Auftaktniederlage. "Wir haben zwar eine gute Mannschaft zusammen, sind aber nicht das Maß aller Dinge in der Regionalliga."
Beim Blick auf die Tabelle wird schnell deutlich, wie eng es in dieser Saison im Nordosten zugeht. Cottbus, als Spitzenreiter, hat 33 Punkte. Der Tabellenvierte, der Berliner AK, hat 32 Zähler. Im Gegensatz zur Vorsaison, wo der BFC Dynamo die Liga deutlich anführte, ist es in dieser Spielzeit so spannend, wie schon lange nicht mehr. Das dürfte sich auch in der zweiten Saisonhälfte fortsetzen. Bis Platz zehn, wo der SV Babelsberg steht, darf man sich mehr oder weniger Hoffnungen auf die Meisterschaft machen.
Und um in diesem Rennen weiter dabeizubleiben, hat Energie Cottbus vor dem Schließen der Transferliste in dieser Woche nochmal personell nachgelegt. Von Drittligist Dynamo Dresden wurde Jan Shcherbakovski ausgeliehen. Der gebürtige Belarusse spielte davor einige Jahre im Nachwuchs von Hertha BSC. Und obwohl der 21-Jährige erst seit Wochenbeginn in Cottbus trainiert, ist er bereits ein Kandidat für die Startelf am Sonntag in Luckenwalde (Anpfiff 13 Uhr).
"Jan hat im Training alles mitgemacht und einen guten Eindruck hinterlassen", sagt Wollitz, der den Offensivspieler für die Auswärtspartie fest eingeplant hat. Erst am Sonntag hatten die Dresdner Kontakt mit Energie aufgenommen und vorgefühlt, wie die Chancen stehen, dem Talent Spielpraxis in der vierten Liga zukommen zu lassen. "Die Dresdner sind überzeugt davon, dass wir Jan weiterentwickeln können. Und deshalb ging dann alles ganz schnell."
Für einen Startelf-Einsatz wird es beim zweiten Winterpausen-Neuzugang, Timmy Thiele, noch nicht reichen. "Ein Spieler seiner Qualität müsste natürlich von Anfang an spielen. Aber bei seiner Vorgeschichte und den Verletzungen müssen wir behutsam sein", so FCE-Coach Wollitz. "Aber wenn Timmy richtig fit ist, ist er ein Spieler, der den entscheidenden Unterschied ausmacht."
In Luckenwalde dürfte es im Fall des Stürmers wieder auf einen Kurzeinsatz zum Ende der Partie hinauslaufen. Der Sechzehnte der Regionalliga Nordost hat in diesem Jahr noch kein Pflichtspiel bestritten. Im alten Jahr gab es aber vor der Weihnachtspause vier Partien ohne Niederlage. Darunter war auch ein 3:2-Sieg gegen den BFC Dynamo. Der aktuelle Tabellenplatz scheint also nicht allzu viel über die Leistungsstärke auszusagen. Ähnlich sieht es auch der Cottbuser Trainer. "Ohne Topleistung in Luckenwalde, gibt es die nächste Niederlage."
Sendung: rbb24, 03.02.2023, 21:45 Uhr
Beitrag von Andreas Friebel
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