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Lauf-Influencerin Maren Schiller
Maren Schiller ist Läuferin und hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Dafür lässt sich die Influencerin immer neue Herausforderungen rund um das Thema Laufen einfallen. Ihre neueste Idee: Alle Berliner U-Bahn-Linien entlang joggen. Von Flynn Jacobs
Nach rund 56 Minuten ertönt im Waggon die letzte Durchsage: "Nächste Station: Rudow." Für einige in Berlin sicherlich eine erlösende Nachricht abends auf dem Weg nach Hause, wenn sie in Spandau arbeiten. Immerhin ist die U-Bahn-Linie 7 mit 40 Stationen und 31,8 Kilometern die längste in der Hauptstadt und sogar die längste unterirdische Linie in ganz Deutschland. Wer von Spandau nach Rudow kommen will, muss mit dem ÖPNV eine gute Stunde oder mit dem Auto rund 45 Minuten einplanen. Oder man macht es wie Maren Schiller: einfach die Strecke laufen.
Viele Leistungssportler vereint die Neugierde nach neuen Herausforderungen. Als Sportverrückter möchte man sich immer wieder neuen Härtetests stellen. Jeden Tag den Sport einfach nur so auszuüben, wird einigen nach einer gewissen Zeit oft zu eintönig. So geht es auch der in Oberhausen geborenen Maren Schiller. Die Wahlberlinerin war in ihrer Jugend Sprinterin und arbeitet heute als Fitness-Influencerin mit besonderem Fokus auf den Bereich "Laufen". Damit ihre Instagram-Seite dabei schön bunt und unterhaltsam bleibt, ist die 27-Jährige ständig auf der Suche nach neuen Inhalten.
Zur jüngsten Inspiration für Maren Schiller wurde nun der U-Bahn-Fahrplan der BVG. Im November lief sie die Strecke der U2, später entwickelte sich daraus eine Serie. Ziel dabei: Einmal jede U-Bahn-Linie in Berlin ablaufen. Sieben Linien hat sie bis jetzt geschafft. Zuletzt die fast 32 Kilometer lange Strecke der U7 Anfang Januar. "Ich mache super gerne Lauf-Challenges, weil ich das klassische Laufen einfach manchmal ein wenig langweilig finde und immer eine Herausforderung brauche", sagt Schiller.
Schiller war in ihrer Jugend Leistungssportlerin in der Leichtathletik. Mit 18 Jahren hängte sie die Laufschuhe zunächst an den Nagel, um sich auf ihr Abitur und ein mögliches Jura-Studium zu fokussieren. Schnell merkte sie allerdings, dass das Studium doch nicht für sie passte. Immer mehr bemerkte Schiller ihre große Faszination für Social Media und fing an, ihren Alltag vermehrt auf den Plattformen Instagram und TikTok zu teilen. Ihre Followerzahlen wuchsen schnell und sie zog schließlich nach Berlin, um dort als Influencerin noch größer zu werden.
Heute hat sie sich ihren Kindheitstraum erfüllt und verdient mit dem Laufen Geld. Allerdings womöglich in einem anderen Rahmen, als sie es sich früher ausgemalt hatte. Mittlerweile folgen ihr auf Instagram 220.000 Menschen, auf TikTok rund 86.000. "Irgendwann habe ich gemerkt, dass es dort Leute gibt, die es interessiert, wie ich trainiere. Dass meine Erfahrungen denen vielleicht weiterhelfen. Und so habe ich mir dann quasi ungeplant eine Community aufgebaut", so Schiller.
Auch wenn Maren Schiller mittlerweile weit mehr als nur Tipps zum Lauftraining teilt, zeitweise als Moderatorin arbeitet und ihren eigenen Podcast betreibt: Die meiste Aufmerksamkeit widmet sie dem, was sie als Influencerin bekannt gemacht hat: dem Laufen. Dass sie sich Hobby zum Beruf machen und Leute zum Laufen anregen kann, erfüllt die 27-Jährige mit Glück. "Was mir sehr sehr viel gibt, ist, dass ich Leute zum Laufen motivieren kann und dass sie dadurch Freude am Sport empfinden", sagt Schiller.
Die U-Bahn-Challenge auf ihren Kanälen erfreut sich dabei großer Beliebtheit. Ihr Video zum U7-Lauf wurde auf Instagram mehr als 500.000-mal angesehen. "Tatsächlich haben mich dann auf der Strecke doch relativ viele Leute erkannt. Die BSR hat mich dann auch angefeuert und das war wirklich sehr cool", erzählt Schiller. Bald hat sie alle U-Bahn-Linien abgelaufen. Dann macht sich Schiller womöglich auf die Suche nach einer neuen Lauf-Challenge. Aber Berlin hat ja noch viel zu bieten. Das S-Bahn-Netz zum Beispiel.
Sendung: rbb24 Abendschau, 15.01.2023, 19:30 Uhr
Beitrag von Flynn Jacobs
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