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Audio: rbb24 Inforadio | 04.02.23 | Jakob Rüger | Quelle: imago images/Contrast

Später 2:1-Erfolg

Union nach Sieg gegen Mainz neuer Tabellenführer

Durch einen knappen Sieg gegen Mainz 05 ist der 1. FC Union mindestens für einen Tag neuer Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Die Köpenicker setzten ihre Siegesserie fort und bleiben in diesem Jahr weiterhin ohne Punktverlust.

Die Fußball-Bundesliga hat für mindestens 24 Stunden einen neuen Tabellenführer - und er heißt Union Berlin. Die Köpenicker gewannen ihr Heimspiel gegen Mainz 05 am Samstagnachmittag mit 2:1 (1:0) und schieben sich so an Rekordmeister Bayern München vorbei.

Die Münchner spielen erst am Sonntagabend (17:30 Uhr) beim VfL Wolfsburg und können sich den Spitzenplatz dann zurückholen.

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Der Spielverlauf

Die Partie begann hektisch und durchaus temporeich. Immer wieder wechselte der Ballbesitz und keines der beiden Teams konnte in den ersten Minuten die Kontrolle über das Spiel gewinnen. Die erste Gelegenheit entwickelte sich für den 1. FC Union nach zehn Minuten: Im Strafraum gelangte der Ball zu Jérôme Roussillon, den Abschluss des Außenverteidigers entschärfte Mainz-Keeper Finn Dahmen aber sicher zur Ecke. Nach dieser kamen die Eisernen sofort zur zweiten Chance: Mainz klärte unzulänglich, Christopher Trimmel flankte von der linken Seite und fand Rani Khedira am kurzen Pfosten, der das Tor aber knapp verpasste (11.).

Union hatte jetzt etwas mehr von der Partie und hielt Mainz weitgehend in der eigenen Hälfte. Die 05er standen aber defensiv gut und ließen so zunächst keine weiteren Möglichkeiten der Fischer-Elf zu. Stattdessen wurde es nach einer knappen halben Stunde auf der Gegenseite gefährlich: Nach einem Missverständnis zwischen Robin Knoche und Frederik Rönnow tauchte Ludovic Ajorque plötzlich vor dem Berliner Tor auf, doch der Schlussmann entschärfte die Situation sicher (28.).

Weiter ging es danach wieder auf der anderen Seite: Paul Seguin nutzte den Raum auf der rechten Seite gut aus, flankte scharf in die Mitte, wo Trimmel den Ball zunächst verpasste, Kevin Behrens ihn aber zum verdienten 1:0 einschob (32.). Mit der Führung für die Köpenicker ging es in die Pause.

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Mainz kommt zurück - Union jubelt wieder spät

Zu Beginn der zweiten Halbzeit war die Partie immer wieder wegen diverser Fouls unterbrochen, es kam zunächst kein Spielfluss zustande. Das spielte den Gastgebern durchaus in die Karten: Union stand hinten sicher und ließ so keine Chancen für Mainz zu. In der Offensive machten die Eisernen hingegen wenig und das Spiel blieb so eng.

In der 74. Minute kamen die 05er dem Berliner Tor dann auch wieder näher. Ex-Unioner Marcus Ingvartsen brachte den Ball gut in die Mitte, wo Rönnow gerade noch vor Leandro Barreiro retten konnte. Union spielte jetzt zu abwartend und Mainz kam so Stück für Stück tiefer in die Hälfte der Eisernen. Und tatsächlich wurden die Bemühungen der Gäste belohnt: Nach 78 Minuten bekam Mainz - nachdem sich der Video-Schiedsrichter eingeschaltet hatte - einen berechtigten Handelfmeter, den Ingvartsen sicher verwandelte. Seguin hatte den Ball zuvor mit dem Arm gespielt.

Doch fast schon union-typisch erzielten die Eisernen spät den Siegtreffer: Der eingewechselte Jordan Siebatcheu traf mit einem wuchtigen Schuss zum mittlerweile etwas schmeichelhaften 2:1 (84.). Union investierte im zweiten Durchgang in der Offensive eigentlich zu wenig und belohnte sich dennoch dank einer effektiven Chancenverwertung. Ein Remis wäre für Mainz, das in der Schlussphase durch Karim Onisiwo ebenfalls noch einmal zu einer guten Gelegenheit kam (86.), nicht unverdient gewesen.

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Die Kurz-Analyse

Union gewinnt auch das vierte Spiel des Jahres und sicherte sich den Sieg dabei erneut kurz vor Schluss. Die Comeback-Qualitäten der Eisernen sind beeindruckend. Und trotzdem war der Erfolg gegen Mainz insgesamt eher glücklich. Nach der verdienten Führung im ersten Durchgang spielte Union im zweiten Abschnitt zu passiv und brachte die Gäste so zurück ins Spiel.

Selbst in den letzten Minuten, nachdem Jordan die Köpenicker wieder in Führung gebracht hatte, blieb Mainz gefährlich und hätte ein weiteres Tor und ein Remis durchaus verdient gehabt. So aber bleibt Union in der Spitzengruppe der Bundesliga, ist mindestens über Nacht Tabellenführer und lässt seine Fans träumen. "Deutscher Meister wird nur der FCU" hallte nach dem Spiel durch das Stadion An der Alten Försterei.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.02.23, 15:30 Uhr

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