0:3-Pleite in der Bundesliga
Enttäuschender Nachmittag für Hertha BSC. Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz konnte auch im vierten Spiel nach dem Bundesliga-Neustart nicht punkten und bleibt nach dem 0:3 in Frankfurt weiterhin auf einem Abstiegsplatz.
Hertha BSC hat auch sein viertes Spiel nach dem Bundesliga-Neustart verloren. Am Samstagnachmittag unterlagen die Gäste aus der Hauptstadt Eintracht Frankfurt mit 0:3 (0:2). Beim Champions-League-Teilnehmer zeigte die Mannschaft von Sandro Schwarz abermals keine gute Leistung und musste sich am Ende der individuellen Klasse der Frankfurter geschlagen geben. Durch die Niederlage bleibt Hertha in der Bundesliga-Tabelle weiterhin auf dem Abstiegsrang 17 stecken.
Im Vergleich zur Niederlage gegen Union Berlin sah Trainer Sandro Schwarz keinen Grund zu größeren Änderungen in der Startelf. Lediglich Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny und Neuzugang Florian Niederlechner ersetzten Peter Pekarik und den zuletzt immer wieder glücklosen Wilfried Kanga, der mit einer Zehenverletzung für die Partie nicht zur Verfügung stand. Damit änderte sich auch das System der Berliner. Aus dem zuletzt präferierten 4-3-3 wurde gegen Eintracht Frankfurt ein 4-4-2.
Die Frankfurter starteten mit viel Schwung in die Partie. Immer wieder wirbelte die starke Offensivabteilung um Weltmeister Mario Götze die Defensive der Herthaner durcheinander. Besonders Jesper Lindström sorgte mit seinem Tempo und seiner Dribbelstärke für Gefahr. Durch viele Positionswechsel und schnelles Kombinationsspiel schafften die Frankfurter immer wieder freie Räume. Die Gäste aus der Hauptstadt versuchten dagegen, defensiv stabil zu stehen und mit Umschaltmomenten die Dreierkette der Frankfurter zu überraschen. Wirklich nennenswerte Chancen wollten dabei allerdings nicht herausspringen.
In einer ruhigen Phase der Partie forderten die Berliner nach einem Schuss von Richter an den Unterarm von Hasebe einen Elfmeter. Die Pfeife des Unparteiischen blieb allerdings stumm. Direkt im Gegenzug entschied der Schiedsrichter anders. Nach einem Solo ging Kolo Muani im Zweikampf mit Uremovic zu Boden. Die Proteste der Mannschaft von Sandro Schwarz blieben erfolglos. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte souverän selbst (21.).
Hertha antwortete mit wütenden Angriffen, wurde allerdings nicht wirklich zwingend genug. Anders als die Frankfurter. Nur acht Minuten nach seinem Führungstreffer startete Kolo Muani ein weiteres Mal in einen der vielen Räume in Herthas Defensive. Nach einem starken Steckpass von Lindström tauchte der 24-Jährige frei vor Christensen auf und konnte unbedrängt einschieben.
Bis zur Halbzeit fiel der Mannschaft von Sandro Schwarz weiterhin nicht viel ein. Immer wieder prallten die Angriffe der Berliner an der kompakten Defensive der Frankfurter ab oder wurden unsauber zu Ende gespielt.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wechselte Sandro Schwarz gleich dreifach. Für Lukebakio, Boetius und Kenny kamen Mittelstädt, Ngankam und Neuzugang Cigerci in die Partie. Zudem stellte er damit auch das System. Aus dem 4-4-2 wurde ein 5-3-2. Besonders durch Cigerci bekam Hertha BSC mehr Zugriff auf die Partie. Immer wieder ordnete er die Berliner Hintermannschaft und verteilte den Ball in der eigenen Defensivreihe. Offensiv gelang den Gästen aus der Hauptstadt allerdings weiterhin nicht viel.
Wenn es vor dem Tor gefährlich wurde, dann vor dem von Christensen. Innerhalb von fünf Minuten zappelte der Ball zwei Mal im Tor der Herthaner. Erst schob Kolo Muani ein (54.), dann Tuta (59.). Beide Tore wurden allerdings aufgrund einer Abseitsstellung zurückgenommen. Erst nach über einer Stunde wurde es das erste Mal so richtig gefährlich für das Frankfurter Tor. Nach einem Pass von der Grundlinie tauchte der eingewechselte Jessic Ngankam frei vor Kevin Trapp auf, setzte den Ball allerdings zu zentral auf das Tor.
Mit der souveränen Führung gingen die Frankfurter in der Schlussphase nicht mehr auf Risiko und beließen es dabei, die Herthaner in den entscheidenden Momenten zu stören. Es waren weiterhin die Frankfurter, die mit wenig Aufwand zu den größeren Chancen kamen. Nach zwei vergebenen Chancen durch Mario Götze war es am Ende Buta, der mit einem überlegten Fernschuss für den 0:3-Endstand sorgte.
Hertha BSC konnte auch im ersten Spiel nach der Entlassung von Fredi Bobic nicht punkten. Zu fehleranfällig war die Defensive, zu harmlos die Offensive. Bis zur Führung durch Kolo Muani brannte es im Strafraum der Berliner bereits einige Male lichterloh. Die komplette Defensivreihe war mit der Schnelligkeit, Flexibilität und Passsicherheit der Frankfurter Offensivspieler überfordert. Die individuelle Klasse auf Seiten der Eintracht war für die durch die letzten Spiele demoralisierte Berliner Mannschaft einfach zu groß.
Selbst in der zweiten Halbzeit, als die Frankfurter es aufgrund der Führung etwas langsamer angehen ließen, kamen die Herthaner nur zu einer nennenswerten Chance. Durch die Niederlage wird es für die Herthaner im Tabellenkeller immer dunkler. Aufgrund der Leistungen nach dem Bundesliga-Neustart ist es aktuell schwer ersichtlich, wie Hertha BSC die Klasse halten soll.
Sendung: rbbUM6, 04.02.2023, 18 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen