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Video: rbb24 | 08.02.2023 | Sebastian Meyer | Quelle: Imago Images/Matthias Koch

Interview | Ruhnert über Union-Transferphase

"Dass es nicht geklappt hat, wird uns auch nicht umwerfen"

Die abgelaufene Wechselperiode bei Union Berlin war turbulent: Namhafte Spieler kamen, Leistungsträger Ryerson ging überraschend - und der Isco-Deal platzte im letzten Moment. Geschäftsführer Oliver Ruhnert ordnet im Interview den Transfer-Winter ein.

rbb|24: Das Transferfenster ist geschlossen, der 1. FC Union Berlin hat drei neue Spieler verpflichtet. Wie helfen diese der Mannschaft und welche Qualitäten bringen sie mit?

Oliver Ruhnert: Ich glaube, dass sie uns als Personen guttun. Jerome Roussillon und Josip Juranovic sind auch für die Kabine richtig gute Jungs - und gleichzeitig natürlich sportlich. Roussillon ist jemand, der auf der linken defensiven Außenbahn wichtige Impulse liefern kann. Juranovic kann beide Seiten bespielen, wobei seine angestammte Position rechts ist. Man konnte in den letzten Spielen schon sehen, dass er uns hilft. Und mit Aissa Laidouni haben wir noch eine zusätzliche Option im Mittelfeld - jemanden, der mit Ball auch im Übergangsspiel Räume überbrücken kann, was wir vorher nicht hatten.

32-Jähriger bleibt in Köpenick

Union Berlin verlängert Vertrag mit Stürmer Kevin Behrens

Julian Ryerson hat den Verein plötzlich in Richtung Dortmund verlassen, das ging sehr schnell vonstatten. Wie sehr hat sein Wechsel den Verein überrascht?

Wir wussten: Er hat eine Klausel. Das war uns also bekannt. Dass es dann aber am letzten Tag dieser Klausel und aus dem Nichts kam, war für uns alle überraschend. Trotzdem sind wir auch auf solche Dinge vorbereitet, indem wir schon die Idee haben, dass etwas passieren kann. Und deswegen: Wir waren überrascht, wir waren aber deswegen nicht handlungsunfähig.

Isco ist ein Name, der ganz viel gehandelt wurde. Ich frage mal ein bisschen anders zu dieser Personalie: Warum hätte Union eigentlich einen Isco gebraucht, wenn man in der Offensive Jordan und Kevin Behrens im Team hat, die ja beide aktuell überzeugen können?

(lacht) Das ist so. Fußball ist ein Tagesgeschäft. Aber trotzdem sind wir als Verantwortliche immer bemüht zu schauen, wie es auf die Saison gesehen weitergeht. Und ich glaube schon, dass uns der Spieler dann hätte helfen können im Laufe der Rückrunde. Natürlich ist das hypothetisch – ob er es dann getan hätte, weiß man nicht. Trotzdem war es die Idee. Dass es nicht geklappt hat, wird uns auch nicht umwerfen.

Kein Vertragsabschluss in Berlin

Wechsel von Spanien-Star Isco zu Union platzt im letzten Moment

Ein Wechsel des ehemaligen Real-Madrid-Stars Isco zu Union Berlin ist gescheitert. Trotz bereits bestandenem Medizincheck wechselt der Spanier nicht nach Köpenick. Beide Seiten sagten, frühere Absprachen wurden nicht eingehalten.

Kevin Behrens, der aktuell auftrumpft, hat seinen Vertrag verlängert. Als er zu Union kam, war er ein Unbekannter. Wie schaffen Sie es, die Nadel im Heuhaufen zu finden?

Wir haben ein gutes Scouting-Team und wir haben Ideen, die zum Glück aufgehen. Am Ende liegt es aber an den Jungs. Wenn du mit Kevin Behrens sprichst, dann merkst du, dass er positiv verrückt ist. Dann weißt du zwar immer noch nicht, ob das am Ende sportlich passt, aber du weißt, dass er alles geben wird. Und das ist eine gute Voraussetzung, um bei Union erfolgreich zu sein. Deswegen passt er einfach top zum Verein.

Wie fällt Ihr persönliches Fazit zur bisherigen Saison aus?

Ich würde gerne Schluss haben, das muss ich sagen. Das ist verrückt, wirklich außergewöhnlich, dass man nach 19 Spieltagen so eine Leistung zeigt und schon 39 Punkte vorweisen kann. Das ist etwas wirklich Einmaliges. Wir sollten den Moment genießen, man tut es zu wenig. Trotzdem schauen wir natürlich, wie es weitergeht. Den Moment genießen und dennoch künftig weiter erfolgreich sein.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Jakob Rüger, rbb Sport.

Sendung: rbb24, 07.02.2023, 18 Uhr

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