3:1-Sieg gegen Ajax
Es ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des 1. FC Union Berlin: Dank eines starken Auftritts bezwingen die Köpenicker Ajax Amsterdam im Stadion An der Alten Försterei mit 3:1 und stehen somit im Achtelfinale der Europa League.
Der 1. FC Union Berlin hat den Einzug ins Achtelfinale der Europa League geschafft. Nach einem 0:0-Unentschieden im Hinspiel bei Ajax Amsterdam gewannen die Köpenicker am Donnerstagabend das Rückspiel im Stadion An der Alten Försterei mit 3:1 (2:0) und rückten damit in die nächste Runde vor. Vor allem die zweite Halbzeit bot den Fans dabei ordentlich Offensiv-Spektakel. Die Berliner Tore erzielten Robin Knoche (20.), Josip Juranovic (44.) und Danilho Doekhi (50.).
Das Achtelfinal-Hinspiel wird am 9. März stattfinden. Auf welchen Gegner die Köpenicker dann treffen werden, entscheidet sich in der Auslosung an diesem Freitag (12 Uhr).
Vor 22.012 Zuschauern machten die Gäste aus den Niederlanden von Beginn an das Spiel und ließen den Ball durch die eigenen Reihen kreisen. Große Chancen ergaben sich daraus allerdings nicht, weil Union im letzten Drittel aufmerksam verteidigte und gefährliche Offensivaktion rechtzeitig unterbinden konnte. Lediglich nach einer Ecke kam Ajax zu einem ernsthaften Abschluss, Angreifer Mohammed Kudus köpfte den Ball allerdings links am Tor vorbei (3.).
Die Köpenicker probierten es hingegen wie gewohnt mit schnellem Umschaltspiel und erarbeiteten sich so in der 16. Minute die erste Ecke. Josip Juranovic führte aus und flankte den Ball hoch an den zweiten Pfosten, wo Danilho Doekhi es mit einem Kopfball versuchte, der vom Amsterdamer Außenverteidiger Calvin Bassey mit der Hand geblockt wurde. Schiedsrichter Ricardo de Burgos aus Spanien ließ erst einmal weiterspielen, guckte sich die Szene nach Hinweis des VAR aber noch einmal an und entschied auf Elfmeter. Diesen verwandelte Robin Knoche etwas glücklich: Ajax-Keeper Geronimo Rulli war noch dran und lenkte den Ball an den Innenpfosten, von wo er ins Tor ging (20.).
Ein kleiner Schock für die Gäste, die auch danach deutlich mehr Ballbesitz hatten, aber kaum zu nennenswerten Torabschlüssen kamen. Zwar drückte Stürmer Kudus den Ball in der 43. Minute zum Ausgleich über die Linie - er stand aber zuvor im Abseits, weshalb der Treffer nicht zählte. Im direkten Gegenangriff baute der 1. FC Union seine Führung wie aus dem Nichts weiter aus. Juranovic versuchte es mit einem gezirkelten Schuss aus dem Rückraum, der eigentlich zu unplatziert war. Doch der Ball rutschte dem Amsterdamer Schlussmann unter dem Handschuh durch ins Tor (44.).
Die zweite Hälfte begann spektakulär. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff verschätzte sich Unions Defensive bei einer Flanke von der linken Seite und der Ball segelte an allen vorbei auf den völlig freien Kudus, der den Anschlusstreffer erzielte (47.). Davon ließen sich die Hausherren allerdings nicht verunsichern und stellten kurz darauf den alten Abstand wieder her. Nach einer geblockten Ecke landete der zweite Ball am langen Pfosten, wo Verteidiger Doekhi genau richtig eingelaufen kam und per Kopf das 3:1 erzielte (50.).
Auch im weiteren Verlauf blieb die Partie munter. Ajax hatte sich noch lange nicht aufgegeben und der sehr aktive Angreifer Kudus hatte in der 61. Minute erneut den Anschluss auf dem Fuß. Aus zentraler Position im Strafraum setzte er den Ball allerdings hauchdünn am linken Pfosten vorbei (61.). Unions Trainer Urs Fischer reagierte daraufhin und brachte mit Morten Thorsby und Jordan zwei Paar frische Beine.
Die starke Köpenicker Defensive bewältigte die Druckphase der Gäste souverän und ließ in der Endphase der Partie kaum noch Chancen zu. Immer wieder eroberten sie den Ball und versuchten diesen schnell nach vorne auf Blitzsprinter Sheraldo Becker zu bringen, der nach Kontern in der 70. und 83. Minute zwei gute Chancen hatte, die Führung noch weiter zu erhöhen. Ajax-Keeper Rulli parierte beide Abschlüsse allerdings sicher.
Mit voller Konzentration brachten die Berliner das Spiel danach über die Zeit. Kurz vor Abpfiff kochten vor allem bei den Niederländern die Emotionen noch einmal über und Verteidiger Edson Alvarez sah nach einem harten Zweikampf gegen Thorsby die gelbe Karte. Bei einer darauf folgenden Rudelbildung ließ er nicht locker und pöbelte, weshalb der Schiedsrichter ihn mit gelb-rot vom Platz schickte.
Auch nach dem Schlusspfiff gerieten beide Teams noch einmal aneinander, die Situation beruhigte sich allerdings schnell wieder und der 1. FC Union feierte gemeinsam mit seinen Fans einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte: den Einzug ins Achtelfinale der Europa League.
Sendung: rbb24 Inforadio, 23.02.2023, 21 Uhr
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