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Audio: Matthias Gindorf | Antenne Brandenburg | 06.02.2023 | Quelle: Imago Images/Nicol Marschall

Offene Stadionfrage der Royals-Footballer

"Ein bisschen peinlich für die Landeshauptstadt Potsdam"

Die Saisonvorbereitungen der Potsdam Royals nehmen so langsam Fahrt auf, allerdings unter misslichen Bedingungen. Der Football-Vizemeister muss sich eine neue Heimspiel-Stätte suchen. Auch einen festen Trainingsplatz gibt es nicht.

Kein fester Trainingsplatz, keine Sicherheit über den Spielort im Ligabetrieb. Das ist die komplizierte Situation, in der sich die Footballer der Potsdam Royals derzeit befinden. Die Unwägbarkeiten sorgen umso mehr für Verwunderung, wenn man sich den Stellenwert des Footballs hierzulande vergegenwärtigt.

Der US-Sport hat sich mittlerweile auch in Deutschland etabliert, ist zweitbeliebteste TV-Sportart. Im höchsten deutschen Football-Wettbewerb, der German Football League (GFL), haben die Royals in der Vorsaison den zweiten Platz belegt, unterlagen erst im Finale Schwäbisch Hall Unicorns. Die Potsdamer lockten im Vorjahr regelmäßig mehr als 1.000 Zuschauer zu ihren Partien im Stadion Luftschiffhafen.

"Die Fußballmannschaften haben Fernsehrechte"

Das wird nun allerdings saniert, daher muss sich das Team nach Alternativen umschauen. So viele gibt es aber nicht in der brandenburgischen Landeshauptstadt, es käme eigentlich nur das Karl-Liebknecht-Stadion in Frage, sagt Eberhard von Lobenstein, Marketingverantwortlicher der Royals. In der bis zu 10.700 Zuschauer fassenden Arena sind allerdings bereits die beiden Fußballklubs Babelsberg 03 sowie Turbine Potsdam beheimatet. Mit den Klubs sowie mit kommunalpolitischen Vertretern ist man nun in Gesprächen.

"Es geht darum, wer spielt zu welchen Zeiten dort", erklärt von Lobenstein. "Klar, die Fußballmannschaften haben Fernsehrechte, auch das ist immer wieder Diskussionspunkt gewesen. Aber gerade geht es eigentlich hauptsächlich ums Geld, um die Freigabe von Geldern, damit das Ganze im Zusammenspiel mit zwei Fußball-Vereinen und einem Football-Klub funktioniert. Und da die Haushalte noch nicht verabschiedet worden sind, ist die Freigabe eben noch nicht zu 100 Prozent da." Von Lobenstein sei aber optimistisch, "dass wir das hinbekommen".

"Peinlich für die Landeshauptstadt Potsdam"

Immerhin beginnt die Saison erst im Mai. Trainiert werden muss allerdings schon vorher, und auch was das Übungsgelände angeht, herrscht Ungewissheit im Klub. Schon in der Vergangenheit mussten die Spieler wöchentlich die Trainingsplätze wechseln.

Vermutlich werde es auf den Sportplatz am Kirchsteigfeld hinauslaufen, sagt Trainer Michael Vogt. Nur werde auch dieser von mehreren Potsdamer Sportvereinen genutzt. Entsprechend beengt gehe es zu. "Wir arbeiten gemeinsam mit der Stadt an Alternativen", sagt Vogt. "Aber die sind rar. Und da geht es nicht nur uns Footballern so, sondern vielen Vereinen in Potsdam, dass Trainingsmöglichkeiten sehr, sehr rar sind – bis gar nicht vorhanden."

Vogt finde diesen Schwebezustand einer Erstliga-Mannschaft "nicht schön", sogar "ein bisschen peinlich für die Landeshauptstadt Potsdam". Doch die Footballer seien es gewöhnt. "Es ist jedes Jahr das gleiche".

Der Football-Vizemeister wartet nun auf Lösungen aus dem Potsdamer Rathaus.

Mit Material von Matthias Gindorf.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.02.2023, 13 Uhr

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