Hertha BSC hat einen neuen Investor. Wie der Klub am Samstag mitteilte, übernimmt die Investmentfirma 777 Partners alle Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, die bislang Lars Windhorst und seiner Tennor Holding gehörten.
777 Partners löst Lars Windhorst als Investor bei Hertha BSC ab
Alle Anteile von Windhorst werden übernommen
777 Partners könnte noch weitere Anteile bei den Berlinern übernehmen und somit frisches Geld in den Klub spülen
Die Hertha BSC GmbH & Co. KGaA hat mit 777 Partners einen neuen Aktionär. Das gaben die Berliner am Samstag bekannt. Die Verhandlungen hatten bereits vor einigen Monaten begonnen und sind jetzt abgeschlossen.
Nach Angaben von Hertha BSC übernimmt die Investmentfirma mit Sitz in Florida alle Anteile, die bisher im Besitz von Lars Windhorst und seiner Tennor Holding lagen, das sind 64,7 Prozent.
Der kürzlich veröffentlichte Finanzbericht von Hertha BSC zur Hinrunde der aktuellen Bundesligasaison offenbart riesige Probleme. rbb|24 erklärt, welche Zahlen besonders schwer wiegen, wie es dazu kommen konnte und was das für die Zukunft heißt.
Erwirbt Unternehmen noch mehr Anteile?
"Das ist ein zukunftsweisender Schritt für Hertha BSC", sagte Hertha-Präsident Kay Bernstein der Mitteilung zufolge. "Wir möchten uns bei Josh Wander für sein Vertrauen in Hertha BSC bedanken. Diese strategische Partnerschaft hilft uns dabei, den Restrukturierungsprozess und die wirtschaftliche Konsolidierung von Hertha BSC weiter voranzutreiben. Daher sind wir froh, 777 Partners in der Hertha-Familie begrüßen zu dürfen."
Der Investor erhält im Zuge der Übernahme der Anteile zwei Plätze im Aufsichtsrat der Hertha BSC Co, KGaA, der nunmehr aus insgesamt fünf Mitgliedern besteht. Des Weiteren übernimmt der neue Partner zwei Sitze im Beirat der Gesellschaft. Diese Plätze hatte bislang Lars Windhorst mit seiner Tennor Holding inne.
Nach Medienberichten der letzten Tage soll 777 Partners nicht nur die Anteile von Windhorst übernehmen, sondern auch weitere Anteile erwerben. Damit würde frisches Geld in den klammen Verein fließen, der bis zum 15. März - wie die anderen Bundesligisten auch - bei der DFL die Lizenzierungsunterlagen für die kommende Saison einreichen muss. In der ersten Mitteilung des Klubs ist davon bislang allerdings noch nicht die Rede.
Hertha BSC hat einen neuen Investor, das wurde am Samstag offiziell verkündet. 777 Partners steigt bei der alten Dame ein und bringt ein riesiges Netzwerk mit. Wird Hertha BSC davon profitieren oder Opfer eines Franchise-Plans? Von Marc Schwitzky
777 Partners bei diversen Vereinen aktiv
Windhorst hatte seit 2019 insgesamt 375 Millionen Euro investiert - ein für die Bundesliga einmaliges Einzel-Investment, die das US-Unternehmen nun abgelöst hat. Das Kapitel von Windhorst als umstrittener Investor bei Hertha ist damit abgeschlossen. Wie viel Geld Windhorst für seine Anteile erhielt, blieb unbekannt. Damit endet für die Berliner eine Zeit mit viel Unruhe und Missverständnissen. Windhorst hatte Ende November verkündet, dass er seine Anteile an 777 Partners veräußern wolle. Seitdem liefen die Verhandlungen über die Details.
Der neue Investor mit Sitz in Miami bringt anders als Windhorst viel Erfahrung im Profi-Fußball mit. Seit September 2021 hat das Unternehmen verstärkt in Fußball-Vereine weltweit von der ersten bis zur dritten Liga investiert. Neben dem Pariser Vorortsverein Red Star Paris gehören auch die Erstligisten FC Sevilla, Standard Lüttich, Vasco da Gama aus Brasilien, Melbourne Victory sowie der Zweitligist CFC Genua zum Portfolio. Leiter der Fußball-Abteilung ist seit Ende Mai 2022 Don Dransfeld, der zuvor als strategischer Direktor beim englischen Meister Manchester City unter anderem auch für die Übernahme anderer Vereine weltweit tätig war.