Energie Cottbus empfängt Hertha II
Das Meisterrennen in der Regionalliga Nordost bleibt spannend. Doch allmählich dünnt sich das Feld im Kampf um Platz eins aus. Auch Spitzenreiter Erfurt strauchelt. Gegen Hertha II liegt es an Cottbus, die Patzer der Konkurrenz zu nutzen. Von Andreas Friebel
Die vergangenen Spiele in der Regionalliga waren ganz nach dem Geschmack von Energie Cottbus. In erster Linie ist dabei die Nachholpartie von Spitzenreiter Erfurt zu nennen. Die Thüringer kamen unter der Woche nur zu einem 1:1 gegen Luckenwalde. Den Vorsprung auf Cottbus hat Erfurt damit zwar auf drei Punkte ausgebaut. Allerdings hat Energie ein Spiel weniger absolviert.
Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass der Spitzenreiter noch ins Stadion der Freundschaft muss, sieht die Tabellensituation gar nicht so schlecht aus. "Wir dürfen uns trotzdem keinen Hänger mehr erlauben. Bei sechs Ligaspielen im April. Das wird ein richtig harter Monat für uns", sagte Trainer Claus-Dieter Wollitz vor dem Spiel gegen Hertha II am Samstag (13 Uhr).
Der Cottbuser Übungsleiter hat aber auch registriert, dass die Verfolger BFC Dynamo und vor allen Dingen Altglienicke (1:2 gegen Babelsberg) Punkte liegen gelassen haben. Der BFC hat deshalb die Meisterschaft offiziell abgehakt - Jena und Chemie Leipzig hingegen noch nicht, so dass also noch fünf Teams im Titelrennen mitmischen. Zwischenzeitlich war es die halbe Liga.
Nun steht für Energie Cottbus das Heimspiel gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC an. Die Berliner sind seit fast sechs Wochen ohne Sieg. Der letzte Dreier gelang Mitte Februar gegen Tennis Borussia (3:1). "Es ist eine spielstarke Mannschaft, die gegen Erfurt unglücklich verloren und auch gegen andere Top-Teams gute Leistungen gezeigt hat."
Insbesondere auswärts läuft für den Hertha-Nachwuchs aber nicht viel zusammen. Lediglich zwei Partien konnten in der Fremde gewonnen werden, während Energie Cottbus die mit Abstand heimstärkste Mannschaft der Liga ist. Lediglich gegen Altglienicke wurde daheim verloren. Die anderen zehn Heimspiele wurden gewonnen. "Wir sind zuhause gut unterwegs, müssen aber gegen solche Teams sehr aggressiv auftreten." So wie beim Hinspiel, als die Lausitzer mit 5:0 gewannen.
Die Partie gegen Hertha ist die erste Heimpartie für Energie seit fünf Wochen. Weil der Rasen im Stadion der Freundschaft durch Regen und Frost heftig in Mitleidenschaft gezogen wurde, musste das geplante Topspiel gegen Jena verschoben werden. "Wie die Rasenqualität am Samstag sein wird, weiß ich noch nicht. Seit der Absage war ich nicht mehr im Stadion. Auf unseren Trainingsplätzen sieht es aber nicht gut aus. Der Rasen im Eliaspark ist Energie Cottbus eigentlich nicht würdig." Allerdings kämpfen derzeit auch einige andere Regionalligisten mit schlechten Platzverhältnissen. Mit steigenden Temperaturen dürfte sich die Lage etwas entspannen.
Entspannt ist auch die personelle Lage beim FC Energie. "Wir hatten in dieser Woche 20 Spieler im Training. Nur Hoffmann war nach einem Pferdekuss raus. Mal sehen, ob es bis Samstag wieder geht. Joshua Putze und Paul Milde trainieren zwar, sind aber für das Wochenende noch keine Option."
Damit hat Claus-Dieter Wollitz wieder die Qual der Wahl, wen er aufs Feld schickt. Es klingt aber fast schon nach einem Luxusproblem. Denn in den vergangenen Monaten stellte sich verletzungsbedingt die Mannschaft fast von allein auf. Im Endspurt der Regionalliga ist das sicher ein großer Vorteil für Energie. Zumal der Terminplan im April ziemlich eng ist.
Sendung: Antenne Brandenburg, 30.03.23, 15:15 Uhr
Beitrag von Andreas Friebel
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