Energie Cottbus steht nach souveränem Sieg im Halbfinale
Energie Cottbus hat sich mit einem deutlichen 7:0-Sieg im Viertelfinale des Brandenburger Landespokals durchgesetzt. Gegen den Sechstligisten Werderaner FC gestalteten die Lausitzer das Spiel wie erwartet einseitig.
Titelverteidiger FC Energie Cottbus hat den Einzug ins Halbfinale des Landespokals Brandenburg geschafft. Die Lausitzer wurden beim Brandenburgligisten Werderaner FC Viktoria 1920 ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen deutlich mit 7:0 (3:0). Die Tore erzielten Axel Borgmann (17., 56. und 76.), Tim Heike (33. und 34.), Jan Rafael Shcherbakovski (71.) und Niclas Erlbeck (87.).
Im Halbfinale treffen die Cottbuser nun am 8. April auf den VfB 1921 Krieschow, der sich im Parallelspiel gegen Schöneiche durchgesetzt hatte. Anpfiff ist um 15 Uhr.
Der BFC Dynamo hat das Pokal-Viertelfinale gegen Altglienicke gewonnen. Durch einen Strafstoß in der Nachspielzeit besiegte das Team aus Hohenschönhausen die VSG mit 1:0. Damit wahrt der BFC die Möglichkeit auf den Einzug in den DFB-Pokal 2023/24.
Erste Chance gehört den Gastgebern
Es herrschte Volksfest-Stimmung auf dem Werderaner Arno-Franz-Sportplatz direkt an der Havel. Knapp 1.500 Zuschauer waren gekommen, um das ungleiche Duell zwischen dem Sechstligisten und Regionalligist Energie Cottbus zu verfolgen. Die Gäste aus der Lausitz gingen als klarer Favorit ins Spiel, was Trainer Claus-Dieter Wollitz die Möglichkeit gab, in der Startelf im Vergleich zur Liga ordentlich zu rotieren. So schickte er zum Beispiel Ali Wissam Abu-Alfa, Tim Heike und Jan Rafael Shcherbakovski von Beginn an auf den Platz. Außerdem bekam Torwart Alexander Sebald seine Chance zwischen den Pfosten.
Trotz der Außenseiter-Rolle gelang es den Gastgeber, zu Beginn mitzuhalten. Sie machten die Räume eng und ließen in der ersten Viertelstunde kaum gefährliche Toraktionen der Lausitzer zu. Die erste große Chance gehört dann auch dem Werderaner FC, der Abschluss von Alexander Kratz am Ende eines Konters war allerdings zu ungenau und flog Energie-Keeper Sebald direkt in die Arme (13.).
Doppelpack von Tim Heike
Cottbus hatte zwar mehr Ballbesitz, konnte diesen aber noch nicht wirklich nutzen. Für den Führungstreffer brauchte es einen ruhenden Ball. In der 17. Minute brachte Jonas Hofmann einen Eckball scharf auf den ersten Pfosten, wo Axel Borgmann eingelaufen kam und per Kopf ins lange Eck verwandelte.
Auch danach blieben die Gäste die aktivere Mannschaft und erarbeiteten sich nun auch Abschlüsse aus dem Spiel heraus. So dauerte es nicht lange, bis die Cottbuser Führung weiter anstieg. Tim Heike nutzte nach langer Verletzungspause seine Chance in der Startelf und erzielte mit einem Flachschuss aus 18 Metern erst das 2:0 (33.) und schob den Ball nur wenige Augenblicke später zum 3:0 über die Linie, nach dem er den Werderaner Torhüter Kai Spangenberg im Eins-gegen-Eins-Duell umkurvt hatte (34.).
Kevin Schade steht vor seinem DFB-Debüt. Der Ex-Cottbuser gehört zu einer neuen Generation, in die Bundestrainer Hansi Flick große Hoffnungen setzt. Die hegt auch die Fußball-Lausitz, denn Schade könnte Energie zu viel Geld verhelfen. Von Andreas Friebel
Munteres Toreschießen geht weiter
Nach dem Seitenwechsel brauchte die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz kurz, um wieder in ihr Offensivspiel zu finden, setzte dann aber ihren souveränen Auftritt fort. In der 56. Minute bekam Energie einen aussichtsreichen Freistoß an der Strafraumkante zugesprochen, den Borgmann mit einem Flachschuss in die Torwartecke zum 4:0 verwandelte.
Und das Toreschießen ging auch danach munter weiter. Erst kam Jan Rafael Shcherbakovski nach schönem Kombinationsspiel am Fünfmeterraum an den Ball und traf wuchtvoll zum 5:0 (71.), wenig später lieferte er dann die Vorlage auf Borgmann, der für seinen dritten Treffer nur noch einschieben musste und das halbe Dutzend voll machte (76.). Den Schlusspunkt setzte Niclas Erlbeck, der bei einem Foul-Elfmeter für Cottbus zwar erst an Keeper Spangenberg scheiterte, dann aber den Nachschuss zum 7:0-Endstand im Tor unterbrachte (87.).
Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz zeigte sich nach dem Abpfiff mit dem souveränen Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. "Ich bin immer stolz, wenn man die Aufgabe so verantwortungsbewusst erfüllt. Es sind schon viele Mannschaften gegen unterklassige Gegner ausgeschieden, wenn sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Wir haben sie gemacht und unser Ziel ist es, den Landespokal zu verteidigen. Da sind wir jetzt auf einem guten Weg und freuen uns aufs Halbfinale“, sagte der Coach.
Zwei Viertelfinals im Elfmeterschießen entschieden
In der nächsten Runde erwartet Cottbus dann eine Wiederauflage des letztjährigen Finalspiels. Der VfB 1921 Krieschow hat sich im Viertelfinale gegen SV Germania 90 Schöneiche mit 3:0 (1:0) durchgesetzt und trifft somit im Halbfinale auf den Nachbarn aus der Lausitz. Cottbus und Krieschow liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt.
Mit dem FSV 63 Luckenwalde hat sich auch ein zweites Team aus der Regionalliga für das Halbfinale qualifiziert, allerdings deutlich weniger souverän. Gegen den Oberligisten MSV 1919 Neuruppin lag Luckenwalde lange zurück und konnte sich erst durch einen Treffer in der 87. Minute in die Verlängerung retten. Nachdem in dieser beide Mannschaften noch einmal trafen, ging es ins Elfmeterschießen, das der Favorit letztlich mit 6:4 für sich entscheiden konnte.
Im Halbfinale trifft Luckenwalde dann auf die TSG Einheit Bernau. Der Brandenburgligist hatte sich überraschend mit 5:4 im Elfmeterschießen gegen den höherklassigen Ludwigsfelder FC durchgesetzt und somit einen der größten Erfolge seiner Vereinsgeschichte gefeiert.