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Audio: rbb24 Inforadio | 19.03.2023 | Jakob Rüger | Quelle: imago images/Uwe Koch

2:0 gegen Eintracht Frankfurt

Union gelingt der Befreiungsschlag

Nur drei Tage nach dem bitteren Europa-League-Aus bei Saint-Gilloise hat Union Berlin in der Fußball-Bundesliga die Trendwende geschafft. Beim 2:0-Erfolg über Eintracht Frankfurt konnten sich die Berliner dabei auf ureigene Tugenden berufen.

Nach zuletzt wettbewerbsübergreifend fünf sieglosen Spielen in Folge hat der 1. FC Union Berlin in der Fußball-Bundesliga einen wichtigen Sieg eingefahren. Im Duell zweier Europapokal-Anwärter behielt die Mannschaft von Trainer Urs Fischer am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt mit 2:0 (0:0) die Oberhand. Die Treffer erzielten Rani Khedira (53.) und Kevin Behrens (75.). Durch den Erfolg rückt Union auf den dritten Tabellenplatz vor.

Union vor Duell gegen Frankfurt

Eine Reaktion ist gefordert

Die Unzufriedenheit nach dem Ausscheiden in der Europa League ist groß bei Union. Trainer Urs Fischer fordert nach der schwachen Vorstellung bei Saint-Gilloise und vor dem Spiel am Sonntag gegen Frankfurt deutlich eine Reaktion seiner Mannschaft.

Der Spielverlauf

Union-Trainer Urs Fischer hatte seine Startelf im Vergleich zur 0:3-Niederlage in der Europa League bei Union Saint-Gilles auf gleich fünf Positionen verändert. So ersetzte Timo Baumgartl den zuletzt fehlerhaften Diogo Leite in der Innenverteidigung, Linksverteidiger Niko Gießelmann begann für Jerome Roussillon sowie Janik Haberer, Paul Seguin und Jordan Siebatcheu für Aissa Laidouni, Morten Thorsby und Sven Michel.

Die erste Torannäherung der Partie verbuchte mit Rani Khedira jedoch ein Dauerbrenner in der Union-Startelf für sich. Der Distanzschuss des defensiven Mittelfeldspielers ging jedoch knapp über das Tor (6.). Union hatte das Spielgeschehen im Griff, stand defensiv sicher und kam über Konter zu Möglichkeiten. So in der 13. Minute, als Sheraldo Becker im Laufduell gegen Frankfurts Abwehrchef Hrvoje Smolcic die Oberhand behielt, sein Schussversuch aus spitzem Winkel jedoch knapp am langen Pfosten vorbei ging.

Die Gäste aus Frankfurt kamen erstmals in der 16. Minute gefährlich vor das Tor von Union-Keeper Frederik Rönnow, und das mit Nachdruck. Nach Freistoß von Ex-Unioner Christopher Lenz köpfte der französische Vize-Weltmeister Randal Kolo Muani jedoch freistehend und aus wenigen Metern neben das Tor. Dennoch änderten sich nun die Kräfteverhältnisse, Frankfurt gewann die Kontrolle über die Partie und kam zu weiteren, guten Chancen. Eine besonders gute Möglichkeit bot sich in der 34. Minute dem Japaner Daichi Kamada, dem der Ball im Strafraum etwas glücklich vor die Füße fiel, der jedoch aus circa sieben Metern am stark reagierenden Rönnow scheiterte. Von zwei mehr oder minder gefährlichen Distanzschüssen durch Haberer und Seguin abgesehen, gelang den Berlinern bis zum Halbzeitpfiff nur noch wenig Konstruktives.

Khedira trifft erstmals für Union

Das sollte sich acht Minuten nach Wiederanpfiff schlagartig ändern. Nach einem Eckball war es Rani Khedira, der am schnellsten reagierte und einen Abpraller aus fünf Metern zur Führung über die Linie brachte (53.). Für den Sechser und Kapitän war es der erste Pflichtspieltreffer für die Berliner.

Mit der Führung im Rücken zog Union auch das Spiel wieder an sich. Gegen höher aufrückende Frankfurter boten sich nun die geliebten Räume für ein schnelles Umschaltspiel. Bis auf ein Abseits-Tor von Sheraldo Becker (68.) kam dabei jedoch wenig Zählbares herum, ehe sich der eingewechselte Kevin Behrens nach langem Abschlag von Rönnow zunächst gegen zwei Frankfurter Innenverteidiger durchsetzte und schließlich auch Nationaltorhüter Kevin Trapp mit einem strammen Schuss durch die Beine bezwang (75.).

Frankfurt reagierte mit teils wütenden Angriffen, blieb dabei jedoch meist zu ungenau. Kam doch einmal etwas auf das Tor der Unioner, konnte der erneut überragende Rönnow souverän klären. So hielt der Däne auch bei den Kopfbällen von Kamada (82.) und Lucas Alario (85.) den Sieg der Berliner fest.

Die Kurzanalyse

Frische Beine und eine Rückbesinnung auf Unioner Grundtugenden erhoffte sich Trainer Urs Fischer vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Er sollte nicht enttäuscht werden. Während sich zuletzt immer wieder der Fehlerteufel einschlich bei den Berlinern, agierten die gegen die Hessen nahezu durchweg hochkonzentriert. Zwar ließen sich gegen die individuelle Klasse des amtierenden Europa-League-Siegers nicht sämtliche Torchancen vermeiden, insbesondere Kolo Muani sorgte immer wieder für Unruhe. Doch dank einer geschlossenen, aufmerksamen Mannschaftsleistung und nicht zuletzt aufgrund eines erneut starken Torwarts Rönnow konnte Union hinten die Null halten und vorn auf die entscheidende Situation warten. Die kam in Form einer Ecke und damit in guter, alter Union-Tradition. Der entsprach auch das restliche Offensiv-Spiel. Nicht zuletzt aufgrund des Startelf-Comebacks von Jordan setzte Union auf lange und vor allem hohe Bälle, die der US-Amerikaner (und später der eingewechselte Behrens) in Strafraumnähe gewinnen sollte, während der Rest der Mannschaft nachrückte.

Sendung: rbb24 Inforadio, 19.03.2023, 15:30 Uhr

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