3:3 im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League
In Belgien ist alles offen: Im Schneetreiben von Köpenick erlauben sich die Berliner mehrere Fehler, die von Royale Union Saint-Gilloise sofort bestraft werden, schaffen aber den späten Ausgleich im Achtelfinal-Hinspiel der Europa-League.
Der 1. FC Union Berlin und Royale Union Saint-Gilloise haben die Entscheidung im Europa-League-Achtelfinale auf das Rückspiel vertagt. Am Donnerstagabend spielten die Mannschaften 3:3 (1:1). Sven Michel gelang der späte Ausgleich für Union Berlin.
Die Köpenicker Fans empfingen ihre Mannschaft mit einer Weltraum-Choreo unter dem Motto "Der Ball ist uns’re Welt" auf dem Feld. Parallel zündete der Gästeblock Pyro und sorgte für einen Spielbeginn unter weißen Rauchschwaden. Die Berliner zeigten sich aktiver und holten sich gleich die erste Ecke. Doch Robin Knoche köpfte die Vorlage von Josip Juranovic nur in die Deckung der Belgier (4.). Kurz danach folgte die erste große Torchance für die Gastgeber: Nach einem geblockten Schuss von Janik Haberer wechselte Juranovic die Seite und spielte nach rechts. Dort nahm Sheraldo Becker den Ball an, scheiterte aber am Torhüter (9.).
Die Mannschaft von Urs Fischer behielt den Ball überwiegend für sich und kontrollierte das Spiel. In der 17. Minute köpfte Kevin Behrens eine weitere Ecke von der rechten Seite gefährlich aufs Tor. Doch wieder war Torhüter Anthony Moris dran (17.).
Unter verstärktem Schneeregen mit immer dickeren Flocken holten sich die Belgier Stück für Stück ihre eigenen Spielanteile. Wie aus dem Nichts gelang Union Saint-Gilloise mit einem abgefälschten Distanzschuss dann das 1:0. Victor Boniface zog aus 16 Metern Entfernung plötzlich ab und traf in die rechte obere Ecke (28.).
Nach einer kurzen Phase, in der sich die Berliner erst wieder sortierten, fingen sie dann wieder an nach vorne zu drücken. Kurz vor der Pause nutzten sie dann einen Freistoß zum Ausgleich. Juranovic lief 18 Meter vor dem Tor an, beförderte den Ball durch die Mauer hindurch und halbhoch in die linke Ecke (42.).
Der 1. FC Union Berlin besann sich nach der Pause wieder auf die Strategie der Anfangsphase und trat sehr aktiv auf. Morten Thorsby nahm eine Flanke von der rechten Seite als Halbvolley und sicherte seinem Team so eine Ecke. Doekhi köpfte den Ball allerdings deutlich am Tor vorbei (52.).
Ein Ballverlust von Christopher Trimmel in der Mitte wurde von Union Saint-Gilloise sofort bestraft. Gleich drei Belgier zogen in Richtung Tor davon. Yorbe Vertessen stand frei und schob den Ball an Rönnow vorbei ins linke Eck zum 2:1 (58.).
Urs Fischer wechselte doppelt und brachte Aissa Laidouni und Jordan für Haberer und Behrens (63.). Jordan machte sofort auf sich aufmerksam und zog sechs Meter vor dem Tor ab. Der Ball segelte am Tor vorbei (64.).
Nach einem Handspiel von Burgess bei einem Kopfball bekamen die Berliner einen Elfmeter zugesprochen. Robin Knoche trat an den Elfmeterpunkt und zog in die rechte untere Ecke ab. Moris warf sich auf die richtige Seite, hielt den Ball aber nicht. Der Nachschuss von Knoche war dann drin (69.). Neuer Spielstand: 2:2.
Die Antwort der Belgier ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Wie schon beim 2:1 gelang es den Gästen im Mittelfeld den Ball zu klauen und schnell umzuschalten. Nieuwkoop und Boniface steuerten aufs Berliner Tor zu. Boniface traf aus kurzer Distanz zum 3:2 (72.).
Urs Fischer wechselte erneut und brachte Sven Michel, Niko Gießelmann und Jamie Leweling für Becker, Trimmel und Thorsby (77.). Erst sah es so aus, als würden die Berliner als Verlierer vom Platz gehen. In der 89. Minuten rettete Sven Michel dann aber die Eisernen. Der eingewechselte Unioner nahm einen weiten Ball etwas glücklich im Sechzehner mit, löste sich mit einem Schritt nach rechts und hämmerte den Ball zum 3:3 ins Netz.
Sendung: rbb24, 09.03.2023, 21:45 Uhr
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