Cottbus vor Spiel in Leipzig
Nicht die Gegner haben Energie Cottbus zuletzt zugesetzt, sondern das Wetter. Das Topspiel gegen Jena fiel am vergangenen Wochenende buchstäblich ins Wasser. Inzwischen ist das Wetter zwar besser, Probleme bleiben aber trotzdem. Von Andreas Friebel
"Die Bedingungen auf unseren Plätzen sind katastrophal." Mit diesen deutlichen Worten beschreibt Trainer Claus-Dieter Wollitz die Lage rund um das Cottbuser Stadion der Freundschaft. Sowohl auf dem Hauptplatz, als auch auf den umliegenden Rasenflächen stand lange das Wasser. Der Boden darunter ist ziemlich schlammig.
"Hätten wir gegen Jena im Stadion gespielt, wäre der Rasen bis Saisonende nicht mehr zu retten gewesen", ist sich Wollitz sicher. Und so scheint es günstig, dass Energie erst in gut zwei Wochen (1. April gegen Hertha BSC) wieder im heimischen Stadion antritt.
Dass die Rasenflächen um und im Stadion der Freundschaft ihre besten Tage hinter sich haben, liegt auch daran, dass zuletzt vor etwa 15 Jahren, als Energie noch Bundesliga spielte, grundlegende Pflegearbeiten daran vollzogen worden sind. Dazu kommt, dass neben dem Stadion die Spree vorbeifließt. Führt die viel Wasser, ist das Erdreich in der Nähe mit so viel Feuchtigkeit gesättigt, dass Regen nur schwer ablaufen kann. Und Regen gab es in den vergangenen Tagen in der Lausitz recht viel.
Die Absage des Heimspiels ist das eine Problem, das andere sind die Trainingsbedingungen. Nur sporadisch konnte zuletzt auf der Anlage im Eliaspark trainiert werden. Und weil auch die Lage auf den städtischen Fußballplätzen nicht viel besser war, fanden Trockenübungen statt. "Wir sind in der Turnhalle gewesen, im Kraftraum und haben Treppenläufe gemacht", beschreibt Wollitz das Programm der vergangenen Tage.
Optimal war die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel bei Lok Leipzig (Sonntag 16 Uhr) also nicht. Und trotzdem muss und will Energie weiter gewinnen. Seit fünf Partien ist der FCE unbesiegt. Mit zwei Punkten Rückstand auf Erfurt, liegt Cottbus auf Platz zwei. Auf Rang fünf befinden sich aktuell die Leipziger.
"Trotz der schwierigen Trainingsbedingungen müssen wir in Leipzig die Pobacken zusammenkneifen und alles rausfeuern, was wir haben", sagt Wollitz, der von einem Duell auf Augenhöhe spricht. Das bestätigt auch der Blick in die Statistik. Von fünf Gastspielen im Bruno-Plache-Stadion endeten drei Unentschieden, eins gewann Cottbus und eins Lok Leipzig.
Gegen Leipzig kann Wollitz immerhin wieder auf einen Großteil seines Kaders setzen. Axel Borgmann (zuletzt erkältet) ist wieder fit. Auch Stürmer Timmy Thiele (muskuläre Probleme) kann wieder auflaufen. Zum Kader gehört Tim Heike. Er war monatelang ausgefallen und hatte vor zwei Wochen in Chemnitz sein Comeback gefeiert. Heike kam gut zehn Minuten zum Einsatz. Wollitz will einen behutsamen Umgang mit ihm, auch wenn der Stürmer beschwerdefrei ist. "Wir müssen ihn jetzt klug aufbauen, denn Tim ist ein Unterschiedspieler, den wir in der entscheidenden Saisonphase brauchen werden."
Und in der entscheidenden Saisonphase im April und Mai dürfte dann auch das Wetter besser sein, damit nicht nur Tim Heike wieder fit ist, sondern auch der Rasen im Stadion.
Sendung: rbb24 Inforadio, 16.03.2023, 16:15 Uhr
Beitrag von Andreas Friebel
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