Bundesliga-Partie am Samstag
Hertha geht am Samstag als Schlusslicht der Bundesliga in das Heimspiel gegen Bremen. Vor dem Duell auf dem Rasen wird das Spiel auch außerhalb des Stadions die Polizei beschäftigen. Von Anton Fahl
Wenn Hertha BSC am Samstag gegen den SV Werder Bremen spielt, wird das Berliner Olympiastadion erst zum dritten Mal in der laufenden Fußball-Bundesliga-Saison ausverkauft sein. Das gab der Verein am Donnerstag auf der Spieltags-Pressekonferenz bekannt. Grund dafür ist ein bemerkenswert hohes Aufkommen an Gäste-Fans, das den SV Werder in Berlin unterstützen will. Zehntausende Bremer werden erwartet. Zuvor waren nur die Heimspiele gegen den FC Bayern und Union Berlin ausverkauft.
Beide Fan-Lager riefen vor der Partie zu Fan-Märschen auf, die Routen liegen nah beieinander. Die Fan-Scharen werden sich den Plänen zufolge jeweils unweit der Messe Nord treffen und von dort in Richtung Olympiastadion pilgern. Die Berliner Polizei ist gewarnt und will ungewünschte Zusammentreffen der Fans verhindern.
Mehrere Gruppen aus der aktiven Fan-Szene des SV Werder hatten seit Wochen in den sozialen Medien für einen gemeinsamen Treffpunkt mobil gemacht, auch Bremer Spieler beteiligten sich an den Aufrufen. In einer Mitteilung der Ultra-Gruppierungen "Wanderers Bremen", "HB Crew", "UltrA-Team Bremen" und "L'Intesa Verse" hieß es, man wolle "unabhängig davon, wie die kommenden Spiele verlaufen, noch einmal ein Ausrufezeichen in Richtung Mannschaft senden und diese mit möglichst vielen Grün-Weißen gemeinsam zum wichtigen Auswärtssieg gegen Hertha BSC peitschen."
Mit einem Sieg in Berlin würden sich die Bremer, die aktuell acht Punkte Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz und zehn Punkte Vorsprung auf Tabellenschlusslicht Hertha haben, wohl sämtlicher Abstiegssorgen entledigen.
Die Polizei Berlin bestätigte rbb|24 auf Nachfrage, dass der Aufzug der Bremer von 12 bis 13:30 Uhr stattfinden soll. Entgegen vorherigen Mitteilungen solle die Route nun vom Hammarskjöldplatz über Masurenallee, Messedamm, Jafféstraße und Heerstraße zur Flatowallee (Höhe Scottweg) führen.
Angaben der Polizei zufolge wird die Anzahl an Gäste-Fans im unteren fünfstelligen Bereich liegen. Von Seiten des Vereins Hertha BSC hieß es im Vorfeld, dass mit 12.000 bis 15.000 Werder-Fans im Olympiastadion gerechnet werde. Der SV Werder Bremen geht sogar von 18.000 bis 25.000 Fans aus. In jedem Fall ist es bemerkenswert, dass derart viele Bremer ihre Mannschaft im Olympiastadion unterstützen wollen.
Die aktive Fan-Szene von Hertha BSC rief in Reaktion auf die Bremer Pläne ebenfalls zu einem gemeinsamen Treffpunkt und Fan-Marsch auf: "Fanmarsch gegen Bremen - Samstag 22.04.2023 - 10:30 Uhr Theodor-Heuss-Platz - Wir sind der Verein - Investoren werden es niemals sein", heißt es in einem Flyer, den die Ultras "Harlekins Berlin" und der "Förderkreis Ostkurve" veröffentlicht haben, womit sich die Fans auf den Einstieg des Investors 777 Partners bei Hertha BSC bezogen. Nach aktuellem Stand von Freitagabend wurde der Fanmarsch der Berliner allerdings noch nicht offiziell bei der Polizei angemeldet.
Auf den Aufruf der Herthaner will die Polizei Berlin nach eigenen Angaben reagieren, indem eine Polizeiabsperrung zwischen beiden Treffpunkten errichtet werden soll. Der SV Werder Bremen rief seine Fans ebenso dazu auf, die U-Bahn-Haltestelle Theodor-Heuss-Platz auf dem Weg zum Hammarskjöldplatz unbedingt zu meiden. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass es zu keinen direkten Aufeinandertreffen der beiden Fan-Lager kommt.
Insgesamt wird die Polizei nach eigenen Angaben rund um das Bundesliga-Spiel zwischen Hertha und Werder am Samstag mit 600 Kräften im Einsatz sein. Als Risikospiel wurde die Begegnung nicht eingestuft.
Sendung: rbb24, 21.04.2023, 21:45 Uhr
Beitrag von Anton Fahl
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