Cheerleaderinnen trainieren für WM
Tausende Tänzerinnen treffen sich Ende April in Orlando, Florida zur Cheerleading-Weltmeisterschaft. Auch das deutsche Team wird dann an den Start gehen. Die Nationalmannschaft holt sich den letzten Feinschliff in Berlin.
Die deutsche Cheerleading-Nationalmannschaft bereitet sich in diesen Tagen in Berlin-Reinickendorf auf die anstehende Weltmeisterschaft in den USA (21. bis 23. April) vor. Rund 20 Tänzerinnen aus ganz Deutschland werden Ende April in Florida bei den "Cheerleading Worlds" an den Start gehen.
Maxi Biedenweg ist eine der beiden Nationaltrainerinnen. Hauptberuflich ist sie Sport- und Biologie-Lehrerin, doch in den kommenden Wochen stehen die Weltmeisterschaften bei ihr ganz oben auf dem Programm.
"Ausstrahlung! Zack, zack, zack", brüllt Biedenweg laut in die Halle. Die Tänzerinnen folgen ihren Anweisungen zu den parallel wummernden Bässen der Musik. Biedenweg begann vor einem guten Jahr mit dem Job als Nationaltrainerin. "Da haben wir uns Techniken angeguckt, geschaut, wie schnell die Tänzerinnen Choreos lernen, wie fit sie sind, wie viel Druck sie standhalten und ob sie durchhalten können", beschreibt sie den Start der Zusammenarbeit.
Biedenweg ist im deutschen Cheerleading quasi schon ein alter Hase. Internationale Meisterschaften gibt es in dem Sport nämlich schon länger. Bei der Weltmeisterschaft 2015 gewann das Berliner Team "Dance Deluxe". Damals ganz vorne mit dabei: Maxi Biedenweg.
Neu ist nun, dass nicht mehr nur ein Team aus einer Region bei der WM antritt, sondern eine Auswahl mit den besten Tänzerinnen aus dem gesamten Land zusammengestellt wird. Sie kommen aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Zu einem gemeinsamen Training treffen sie sich aus zeitlichen Gründen allerdings nur einmal im Monat. "Das ist natürlich zusammen extrem wenig", sagt Trainerin Biedenweg. "Natürlich haben sie aber jede Woche Aufgaben, müssen uns Video schicken und wir werten diese Clips aus und sie bekommen Feedback", sagt sie weiter.
In anderen Ländern ist das ganz anders. In den USA, Mexiko oder Finnland hat Cheerleading einen ganz anderen Stellenwert. Hier trainieren die Teams vor der nun anstehenden Weltmeisterschaft bis zu zwei Mal täglich. Sicherlich ein Vorteil - und doch rechnet sich die deutsche Mannschaft in Florida etwas aus. Das Ziel ist es bei rund zwanzig Mannschaften einen Platz unter den letzten zehn zu erreichen.
Jasmin Droste vom SC Buschhausen sagt, sie glaube, dass sich das harte Training der letzten Wochen lohnen werde. "Es gab viele Schmerzen, Muskelkater und Verletzungen. Wir konnten uns aber, auch wenn wir uns nicht so gut kannten und nur einmal im Monat gesehen haben, gegenseitig aufraffen", so die Tänzerin.
"Ich bin super zufrieden", sagt auch Trainerin Biedenweg. "Es sind Patzer passiert, das ist gar keine Frage. Uns sind auch noch Sachen aufgefallen, die verbessert werden können, aber genau dafür ist das Training da, um genau daran nochmal zu pfeilen."
Rund zwei Wochen bleiben dem Team noch, um diese Fehler einzustellen. Dann beginnt das große Abenteuer in den USA: die Cheerleading-Weltmeisterschaft.
Mit Material von Dennis Wiese
Sendung: Mittagsmagazin, 11.04.23, 13 Uhr
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