Pal Dardai als neuer Trainer bei Hertha BSC vorgestellt
Hertha BSC hat - mal wieder - einen neuen Trainer. Mit Pal Dardai kommt ein alter Bekannter zurück in den Klub. Nach der Trennung von Sandro Schwarz soll der Ungar in seiner dritten Amtszeit bei den Blau-Weißen den Klassenerhalt sichern.
Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat am Montag seinen neuen, aber altbekannten Trainer vorgestellt: Auf einer Pressekonferenz präsentierte der abstiegsbedrohte Klub Vereinsikone Pal Dardai. Der ehemalige Spieler der Blau-Weißen wird damit schon zum dritten Mal Trainer bei den Berlinern.
Zuletzt war er 2021 für ein knappes Jahr tätig, davor betreutet er die Hertha zwischen Februar 2015 und Juni 2019 in insgesamt 172 Spielen. Mit 373 Einsätzen als Aktiver ist Dardai nach wie vor Herthas Rekordspieler.
Nach seiner letzten Tätigkeit bei den Blau-Weißen hatte Dardai bis zuletzt kein Amt inne.
Hertha BSC hat auf die andauernde sportliche Talfahrt reagiert und Trainer Sandro Schwarz von seinen Aufgaben entbunden. Für die letzten sechs Spiele übernimmt nun Pal Dardai den Trainerposten - ein alter Bekannter des Fußball-Bundesligisten.
Weber: Dardai braucht keine Einarbeitungszeit
Sportdirektor Benjamin Weber erklärte auf der Vorstellungspressekonferenz von Dardai zunächst noch einmal die Gründe für die Trennung von Ex-Trainer Sandro Schwarz. "Wie sie sich alle vorstellen können, liegen kurze Nächte hinter uns", sagte Weber. "Wir haben vor allem den Samstag genutzt, um die Situation zusammen mit Sandro Schwarz zu analysieren. Wir hatten schlussendlich nicht mehr den Eindruck, dass er die Emotionalität und die Leidenschaft aufbringen kann", sagte der 43-Jährige deutlich.
Mit Pal Dardai gehe es jetzt darum, "mit allen Mitteln alles für den Klassenerhalt zu tun". "Viele haben uns jetzt schon abgeschrieben. Das ist für uns auch ein Ansporn", sagte Weber.
Dardai kenne jeden Grashalm und auch alle Mitarbeiter im Verein würden ihn gut kennen. "Das waren die ausschlaggebenden Punkte, dass er sofort starten kann und keine Einarbeitungszeit braucht", so Weber.
Für die Entlassung von Sandro Schwarz als Trainer von Hertha BSC gab es viele Argumente. Trotzdem sieht Herthas Führung dabei nicht gut aus: Sie hatte sich entschieden zum Weg mit dem Trainer bekannt - um ihn am Ende doch zu entlassen. Von Till Oppermann
Dardai sollte im Sommer ohnehin in den Klub zurückkommen
Mit Dardai hat sich die Klubführung offenbar schon vor einiger Zeit in Verbindung gesetzt. "Die Führung hat lange mit mir geredet. Eigentlich war der Plan, dass ich im Sommer in die Akademie zurückkomme", sagte Dardai bei seiner Vorstellung. "Dann kam der Anruf. Es hat nicht lange gedauert, ich habe zugesagt. Ich will wieder da hinkommen, dass die jungen Hertha-Spieler nicht weggehen aus dem Verein", erklärte Dardai seinen Plan. "Ab jetzt ist es meine Verantwortung, diese Mannschaft in der Liga zu halten."
Zu konkreten Baustellen in der Mannschaft wollte sich Dardai auch auf wiederholte Nachfrage am Montag noch nicht äußern. "Wenn wir ehrlich sind, gibt es viele Fehler. Das muss man korrigieren und dann muss man das umstellen", sagte der 47-Jährige lediglich. "Die Mannschaft muss sich auch ein bisschen mehr bewegen und mehr zusammenhalten. Wenn einer einen Fehler macht, muss der andere bereit sein, ihn zu korrigieren. Ich sehe schon Dinge, die nicht funktionieren bei Hertha", so Dardai weiter.
Außerdem stellte der neue Trainer klar, dass der Relegationsplatz in der aktuellen Situation ein realistisches Ziel sei. "Wir reden über acht Spiele, nicht über sechs Spiele. Relegation ist zum jetzigen Zeitpunkt auch gut. Wenn du schnell ein halbes Wunder schaffst und ein Quäntchen Glück hast – dafür musst du aber ackern, diszipliniert sein und viele Dinge machen – dann können wir uns vielleicht am letzten Spieltag noch retten. Aber erstmal denke ich von Spiel zu Spiel."