Hertha vor dem Spiel gegen Leipzig
Nach dem guten Auftritt am letzten Spieltag steht Hertha nun im Topspiel am Samstag mit RB Leipzig der nächste unangenehme Gegner bevor. Die Sachsen reisen mit frischem Selbstvertrauen ins Olympiastadion und haben die Statistik auf ihrer Seite.
Das 1:1-Unentschieden in Freiburg am vergangenen Spieltag hat wieder frischen Mut in die Mannschaft gebracht. Hertha zeigte im Breisgau eine starke Leistung und konnte gut mit dem Champions-League-Anwärter mithalten. Es war nicht nur ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf, sondern auch eine erneute Stärkung der Rückendeckung für Trainer Sandro Schwarz. "Wir haben volles Vertrauen, weil wir sehen, wie er mit der Mannschaft arbeitet und wie die Mannschaft dann in Freiburg aufgetreten ist. Das ist, was wir sehen wollen", sagte Sportdirektor Benny Weber auf der Pressekonferenz vor dem kommenden Spiel gegen RB Leipzig (Samstag, 18:30 Uhr).
Auch der Trainer selbst zeigte sich zufrieden. "Das, was wir im Spiel gegen Freiburg hatten, ist die Basis für das, was wir auch am Samstag brauchen", sagte er. Wahrscheinlich wird es aber sogar noch ein kleines bisschen mehr brauchen. Denn gegen die hohe Qualität der Mannschaft seines alten Freundes Marco Rose wird es extrem schwierig werden. "Die Erwartungshaltung an uns selbst ist, dass wir am Samstag alles rausfeuern müssen, um eine Chance zu haben", erklärte Schwarz.
Vor rund 50.000 erwarteten Zuschauern könnte Hertha dann echte Big-Points sammeln. Denn an diesem Spieltag treffen auch alle direkten Konkurrenten im Tabellenkeller aufeinander (Bochum - Stuttgart, Hoffenheim - Schalke). Irgendjemand wird also in jedem Fall Punkte liegen lassen.
Leipzig reist mit frischem Selbstvertrauen in die Hauptstadt, schließlich zogen sie am Mittwoch mit einem starken 2:0-Sieg gegen Borussia Dortmund ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Ein Erfolg, der wohl dringend nötig war. Denn in der Bundesliga hatte RB zuletzt einige Probleme.
Während sie nach der Hinrunde nur zwei Punkte vom Tabellenführer entfernt waren und mitten im Titelkampf steckten, sind sie mittlerweile auf den fünften Platz abgerutscht und haben die Schlagdistanz zur Spitze verloren. In den letzten acht Bundesliga-Spielen kassierte Leipzig mehr Niederlagen (4) als in der gesamten Hinrunde (3). Zuletzt verloren sie erstmals in dieser Saison in der Liga sogar zwei Spiele hintereinander und schossen kein Tor (0:1 in Bochum, 0:3 gegen Mainz).
Da wackelte dann auch der Trainer-Stuhl von Marco Rose zumindest mal ein bisschen. Der Sieg im Pokal-Viertelfinale gegen Dortmund hat aber gezeigt, welche Qualität in der Mannschaft steckt. Mit einem Auswärtssieg bei der Hertha könnten sie dann auch in der Bundesliga zurück in die Spur finden.
Hertha BSC ist Leipzig Lieblingsgegner. Gegen keine andere Mannschaft haben die Sachsen so oft gewonnen und so viele Tore erzielt. Elf der 13 Aufeinandertreffen konnte RB für sich entscheiden und traf dabei sagenhafte 48 Mal. Vor allem das Olympiastadion ist für sie dabei eine Schießbude. Dort gewannen sie bislang alle sechs Spiele gegen die Hertha und erzielten dabei 26 Tore. Die Vorzeichen deuten also auf eine hohe Niederlage der Berliner hin.
Nach ausgesessener Gelbsperre steht Marko Richter gegen Leipzig wieder zur Verfügung und könnte auf der rechten Seite für Jonjoe Kenny zurück in die Startformation kehren. Denkbar wäre auch, dass Jessic Ngankam wieder eine Chance in der ersten Elf erhält. Zuletzt war er in Freiburg erst in der letzten halben Stunde als Joker ins Spiel gekommen und erzielte den wichtigen Ausgleichstreffer.
Neben ihm hat Trainer Schwarz in der Doppelspitze noch drei weitere Optionen. Herthas Top-Torjäger Dodi Lukebakio könnte wie schon zuletzt im Breisgau starten, aber mit Florian Niederlechner und Wilfried Kanga gäbe es auch zwei physischere Stürmer-Typen. "Wir haben auf dieser Position eine sehr gute Konkurrenzsituation", erklärte Schwarz. "Es gibt natürlich auch Überlegungen, da ein anderes Stürmerpärchen auf den Platz zu setzen."
Trotz des leidenschaftlichen Auftritts in Freiburg wird der erfahrene Kevin-Prince Boateng gegen Leipzig wohl nicht wieder in der Startelf stehen. RB hat enormes Tempo im Zentrum, mit dem der 36-Jährige seine Probleme haben dürfte. Stattdessen könnte Suat Serdar wieder von Beginn an dabei sein.
So könnte Hertha beginnen: Christensen - Dardai, Kempf, Uremovic - Plattenhardt, Cigerci, Richter - Serdar, Tousart - Ngankam, Kanga
Der Blick auf die Statistik lässt schnell auf ein ungleiches Duell schließen, das die Zuschauer am Samstagabend im Olympiastadion erwartet. Glaubt man den Zahlen, wird Hertha gegen die mächtigen Leipziger wohl kaum eine Chance haben. Einziger Hoffnungsschimmer sind die Probleme, die die Gäste zuletzt in der Bundesliga hatten. Sollte RB aber eine ähnliche Leistung abrufen, wie gegen Dortmund im Pokal, könnte es eine sehr deutliche Heim-Niederlage für die Berliner geben.
Der rbb|24-Tipp: Hertha verliert gegen Leipzig mit 1:3.
Sendung: rbb24, 06.04.2023, 18 Uhr
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