Zweite Niederlage binnen fünf Tagen
Der 1. FC Union Berlin hat am Samstagnachmittag mit 1:2 (0:1) bei Borussia Dortmund verloren. Malen und Moukoko trafen im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga für den BVB, Behrens erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich.
Die Englische Woche endet für den 1. FC Union mit einer weiteren Niederlage: Am Samstagnachmittag hat der FCU das Bundesliga-Spitzenspiel bei Borussia Dortmund mit 1:2 verloren. Donyell Malen (28. Minute) und Youssoufa Moukoko (79.) trafen auf Seiten des BVB, Kevin Behrens (61.) brachte die Eisernen zwischenzeitlich zurück.
Urs Fischer stand zum 200. Mal als Trainer des FCU bei einem Pflichtspiel an der Seitenlinie und stellte seine Startelf im Vergleich zum Viertelfinal-Aus in Frankfurt auf vier Positionen um. Stammtorwart Frederik Rönnow, der die zurückliegenden beiden Partien aufgrund muskulärer Beschwerden verpasst hatte, stand wieder zwischen den Pfosten.
Außerdem rotierten Morten Thorsby, Niko Gießelmann und Paul Jaeckel für Paul Seguin, Christopher Trimmel und Diogo Leite in die Anfangsformation. Auf Seiten des BVB saß Kapitän Marco Reus zunächst auf der Bank und wurde durch Karim Adeyemi ersetzt.
Im Gegensatz zu vorherigen Auftritten brauchte Union beim BVB nicht lange, um in die Begegnung zu finden und spielte zunächst mutig nach vorne, ohne jedoch zu Torabschlüssen zu kommen. Die Dortmunder verbuchten hingegen die erste Chance, als Mats Hummels nach einer Ecke über das Tor köpfte (6.). Rani Khediras Versuch ging in der 11. Minute auf der Gegenseite ebenso deutlich am Ziel vorbei. Nach der Anfangsviertelstunde wurden die Gastgeber immer aktiver, während sich die Köpenicker doch wieder allein auf ihre Defensivarbeit fokussierten.
In der 28. Minute knackte der BVB schließlich zum ersten Mal den Unioner Abwehrriegel: Julian Brandt und Jude Bellingham verlagerten das Spiel auf die linke Seite, Raphael Guerreiro flankte flach vor das Tor und fand Donyell Malen, der goldrichtig stand und das 1:0 markierte. Nur wenige Minuten später brach Guerreiro erneut auf der linken Außenbahn durch, verzog aus spitzem Winkel aber deutlich (32.). Union-Keeper Rönnow parierte einen Kopfball Sebastien Hallers ohne Probleme (36.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Dortmund dann eine Doppel-Chance, um auf 2:0 zu erhöhen: Haller fand nach einer Flanke Guerreiros erneut in Rönnow seinen Meister, ein Flachschuss Malens ging knapp am Tor vorbei (43.). Passive Unioner konnten froh sein, zur Pause nur mit 0:1 zurückzuliegen.
Der zweite Spielabschnitt begann schleppend und ohne gefährliche Torraumszenen, Dortmund spielte nun nicht mehr zielstrebig genug nach vorne. Und so kam es, wie es fast schon kommen musste: Union schlug in der 61. Minute abermals eiskalt zu. Nach einem langen Ball setzte sich Kevin Behrens im Luftzweikampf gegen Niklas Süle durch, bekam das Spielgerät von seinem Sturmpartner Sheraldo Becker zurück und netzte trocken rechts unten ein. Der BVB erhöhte daraufhin sofort die Schlagzahl und kam auch wieder zu aussichtsreichen Gelegenheiten: Brandts Schuss wurde über das Tor abgefälscht, die anschließende Ecke köpfte Süle knapp über den Kasten (63.).
Union konterte – und ging beinahe in Führung: Doch Guerreiro verhinderte in letzter Sekunde, dass Becker frei vor Gregor Kobel zum Abschluss kam (71.). In der stärksten Phase der Eisernen war es dann wiederum der BVB, der unverhofft zur erneuten Führung kam: Paul Seguin steckte unbeabsichtigt in den Lauf des eingewechselten Youssoufa Moukoko durch, der Rönnow umkurvte und traf (79.). Kurz vor Schluss verhinderte Rönnow gegen Jamie Bynoe-Gittens einen dritten Gegentreffer, es blieb beim Stand von 2:1 für Borussia Dortmund.
Aus Köpenicker Sicht war der Auftritt des FCU in der Anfangsphase durchaus vielversprechend, auch wenn nennenswerte Torchancen ausblieben. Die Eisernen waren sofort präsent und liefen etwas verunsicherte Dortmunder mutig an.
Doch nach etwa einer Viertelstunde stellte das Team von Urs Fischer seine Offensivbemühungen zunächst wieder ein und schaltete in den reinen Verteidigungsmodus. Dass der BVB direkt mit der ersten Großchance in Führung ging, spielte dem Team von Edin Terzic zusätzlich in die Karten. Mit 70 Prozent Ballbesitz und 9:2-Torschüssen waren die Borussen in der ersten Hälfte drückend überlegen und sorgten vor allem über die linke Angriffsseite immer wieder für Gefahr. Allein dadurch, dass Dortmund hochkarätige Chancen vor dem Halbzeitpfiff ungenutzt ließ, war Union nach 45 Minuten noch im Spiel.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Eisernen – der Dortmunder Passivität sei Dank – tatsächlich nochmal zurück und bewiesen einmal mehr brutale Effizienz. Erneut war es Kevin Behrens, der die Nerven behielt und aus dem Nichts den Ausgleich erzielte. Dass Dortmund am Ende in Gestalt von Youssoufa Moukoko dennoch das letzte Wort hatte, ging unter dem Strich mehr als in Ordnung.
Der BVB feiert wettbewerbsübergreifend den achten Heimsieg in Folge, während die Eisernen weiterhin auf ihren ersten Sieg im Westfalenstadion warten müssen. Dennoch belegt das Team von Urs Fischer vorerst weiterhin den dritten Tabellenplatz - unverändert mit vier Punkten Vorsprung auf den SC Freiburg, der parallel gegen den FC Bayern verlor. Am kommenden Sonntag (17:30 Uhr) empfängt Union den VfL Bochum im Stadion an der Alten Försterei.
Sendung: rbb24 Inforadio, 08.04.2023, 15:30 Uhr
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