Füchse stehen nach Handball-Drama im Final Four der European League
Aufholjagd geglückt: Nach einer klaren Niederlage im Hinspiel sicherten sich die Füchse Berlin durch einen noch deutlicheren Sieg im Rückspiel gegen Schaffhausen den Einzug ins Final Four der European League. Mathias Gidsel war der herausragende Akteur.
Die Füchse Berlin haben den Einzug in das Final Four der European League geschafft. Den Berliner Handballern gelang es, einen Vier-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel gegen die Kadetten Schaffhausen aufzuholen und so in das Turnier der letzten Vier einzuziehen. Die Mannschaft von Jaron Siewert gewann das Rückspiel gegen die Schweizer am Dienstagabend in der Max-Schmeling-Halle mit 30:24 (17:15).
Insbesondere in der Schlussphase entwickelte sich die Partie zu einem Handball-Krimi.
Es war ein Abend zum Vergessen für die Füchse Berlin: Im Viertelfinal-Hinspiel der European League unterlagen die Handballer Außenseiter Schaffhausen mit 33:37. Vor allem in der Abwehr agierte das Team ganz schwach - und muss ums Final Four bangen.
Füchse zu Beginn erneut mit Problemen
Das Spiel war in der Anfangsphase ausgeglichen, beide Mannschaften trafen kontinuierlich. Die Füchse taten sich zu Beginn - ähnlich wie im Hinspiel - in der Defensive schwer und ließen die Gäste aus der Schweiz in den ersten Minuten zu oft und einfach in Richtung des Tors ziehen. Dementsprechend entwickelte sich zunächst kein Berliner Vorsprung, stattdessen liefen die Füchse stets einer knappen Führung der Schaffhausener hinterher.
Füchse-Trainer Jaron Siewert konnte mit der Anfangsviertelstunde seiner Mannschaft nicht zufrieden sein. Der druckvolle Beginn und eine möglichst schnelle Aufholjagd des Rückstands aus dem Hinspiel, die sich die knapp 8.000 Fans in der Max-Schmeling-Halle wohl erhofft hatten, blieben aus. Siewert reagierte und brachte den zuletzt verletzen Leistungsträger Mathias Gidsel, der überraschend wieder im Kader stand. Tatsächlich gingen die Berliner in der 19. Minute beim Stand von 10:9 erstmals in Führung und wirkten nun etwas spritziger. Paul Drux, der nun ebenfalls auf der Platte stand, sorgte für den ersten Vorsprung.
Doch insbesondere in der Defensive hatten die Gastgeber auch weiterhin Probleme. Torwart Dejan Milosavljev parierte seinen ersten Ball erst nach 26. Minuten. Dennoch gingen die Berliner zur Halbzeit mit einem Zwei-Tore-Vorsprung (17:15) in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel hielt dieses Ergebnis nicht lang: In Unterzahl kamen die Gäste zurück in die Partie und glichen innerhalb kürzester Zeit zum 17:17 aus. Nun ließen die Berliner in der Offensive einige Chancen leichtfertig liegen, Kristian Pilipovic im Tor der Kadetten zeigte zu Beginn des zweiten Abschnitts eine starke Leistung. Das Spiel war somit wieder deutlich ausgeglichener und knapper.
Nach den erneuten anfänglichen Schwierigkeiten kamen die Gastgeber jetzt aber deutlich schneller wieder in die Partie. Insbesondere Gidsel sorgte mit leichtfüßigen Antritten und effektiven Würfen für die erstmalige Drei-Tore-Führung beim Stand von 21:18 nach gut 40 Minuten. In dieser Phase wurden die Berliner von Minute zu Minute besser und Schaffhausen bekam immer größere Probleme. Beim Stand von 24:20 nach 47 Minuten hatten die Füchse den Rückstand aus dem Hinspiel erstmals ausgeglichen - Fabian Wiede traf sicher.
Sechs Minuten vor dem Ende war es erneut der herausragende Gidsel, der erstmals die für das Weiterkommen nötige Fünf-Tore-Führung erzielte. Beim Stand von 28:23 wurde die Hoffnung auf das Final Four bei den Fans in der Max-Schmeling-Halle immer größer.
Sorgen um Schaffhausens Markovic - Krimi in der Schlussphase
In der Schlussphase wurde es dann dramatisch: Wegen eines absichtlichen Foulspiels gegen Schaffhausens Zoran Markovic, der mit einer Kopfverletzung aus der Halle getragen wurde, sah Berlins Schlussmann Milosavljev vier Minuten vor Schluss die rote Karte.
In Unterzahl gelang es den Füchsen im Anschluss, die Fünf-Tore-Führung wieder herzustellen - erneut war Gidsel der Torschütze (57.). Am Ende war der Däne mit zehn Treffern der beste Werfer der Füchse. Den Berlinern gelang es, den so wichtigen Vorsprung zu halten und in der letzten Minute durch Tim Freihöfer sogar noch auf sechs Zähler auszubauen. Denkbar knapp, aber verdient zogen die Füchse ins Final Four ein, das Ende Mai in Flensburg stattfinden wird.
Neben den Füchsen treten dort Frisch Auf Göppingen, Montpellier HB und BM Granollers an. Die Spanier setzten sich gegen Flensburg durch, die damit trotz eines Sieges im Hinspiel das Final Four in der eigenen Halle verpassten.