Meisterschafts- trifft Abstiegskandidat: Energie Cottbus empfängt am Samstag in der Regionalliga Nordost Tennis Borussia Berlin. Für beide ist die Partie sehr wichtig. Wobei die Lausitzer schon ein bisschen weiter schauen müssen. Von Andreas Friebel
Energie Cottbus hat über die Osterfeiertage noch einmal Kraft tanken können. Nach dem Auswärtssieg bei Viktoria Berlin (2:1) bekam das Team von Claus-Dieter Wollitz zweieinhalb Tage frei. Erst am Montagnachmittag stieg seine Mannschaft wieder in das Training ein.
Diese Pause konnten die Cottbuser ganz gut gebrauchen. Vier Pflichtspiele (drei Mal Regionalliga, ein Mal Landespokal) stehen bis Ende April noch an. Um Druck auf Spitzenreiter Erfurt zu machen, müssen weiter Punkte her. Das Heimspiel am Samstag (13 Uhr) fällt da unter die Kategorie: Pflichtsieg. "Unabhängig vom Gegner und seinem Tabellenplatz. Das Ziel ist klar benannt. Und um das zu erreichen, müssen wir gewinnen."
Von Platz eins, auf dem weiter Erfurt steht, trennen die Lausitzer drei Punkte. Da die Thüringer am Wochenende mit einem Heimspiel gegen Greifswald eine scheinbar machbare Aufgabe haben, darf sich Energie gegen Regionalliga-Schlusslicht Tennis Borussia Berlin keine Blöße geben. "Ich habe ein Problem mit der Ansage: Pflichtsieg. Wenn es immer so einfach wäre, dass der Favorit gewinnt, bräuchten wir ja gar nicht spielen", sagt Wollitz.
Der Cottbuser Coach hat sich die vergangenen Spiele der Berliner genau angeschaut. Unter anderem die knappe Heimniederlage (1:2) gegen Erfurt, bei der ein Elfmeter in der Nachspielzeit die Entscheidung brachte. "Sie kämpfen und hauen in jedem Spiel alles rein. Allerdings hatten sie gegen Erfurt wirklich Pech. Nicht, dass sie gegen uns plötzlich Glück haben", macht sich der Cottbuser Coach einige Gedanken und hofft, dass seine Mannschaft nicht stolpert.
Dass die Hauptstädter so viel Einsatz zeigen, liegt in der nach wie vor bestehenden Chance auf den Klassenerhalt. Sollte kein Ost-Klub aus der dritten Liga absteigen und der Meister der Regionalliga Nordost aufsteigen, dann gäbe es nur einen Absteiger. Im Moment wären das die Berliner. Der Tabellenvorletzte Halberstadt hat aber auch nur einen Punkt mehr. "Ich erwarte am Samstag von meiner Mannschaft eine Einstellung, die es uns ermöglicht, dass wir gewinnen", macht Claus-Dieter Wollitz seinem Team eine klare Ansage.
Wen der Cottbuser Trainer am Samstag in die Startelf stellt, wollte er im Vorfeld noch nicht verraten. Zum einem ist die personelle Auswahl weiter groß. Zum anderen steht in der kommenden Woche das Topspiel gegen den Tabellendritten Carl Zeiss Jena an (Mittwoch, 19 Uhr).
Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass Wollitz diese Partie auch im Auge hat, obwohl er beteuert: "Das im Moment wichtigste Spiel ist Samstag. Dass danach noch eins kommt, wissen wir. Ich will immer alle Spieler mitnehmen. Nur muss ich auch genau schauen, welcher Spieler zu welchem Gegner besser passt." Er betont aber auch: "Wenn wir jetzt schon auf Jena schauen und gegen TeBe denken: Das wird schon. Dann kommt das böse Erwachen."
Ein bisschen lässt sich Wollitz dann aber doch in die Karten schauen. "In der Defensive will ich eigentlich nicht viel ändern. Zumal wir schon Dennis Slamar ersetzen müssen." Der Abwehrspieler hat die fünfte gelbe Karte gesehen und muss gegen Schlusslicht Berlin pausieren.