Für mindestens drei Jahre
Alba Berlin hat mittelfristig Klarheit in der Hallen-Frage. Laut Geschäftsführer Marco Baldi spielen die Basketballer auch die kommenden drei Jahre in der Mercedes-Benz Arena. Die Forderung nach einer langfristigeren Lösung bleibt dennoch.
Die Basketballer von Alba Berlin werden auch kommende Saison ihre Spiele in der Mercedes-Benz Arena austragen. Sowohl im vergangenen Jahr als auch in vergangenen Monaten hatte es diesbezüglich einige Unklarheiten und Diskussionen gegeben. Nun bestätigte Albas Geschäftsführer Marco Baldi dem rbb gegenüber mit Blick auf die Arena am Ostbahnhof: "Wir werden die nächsten drei Jahre dort spielen." Gleichzeitig unterstrich Baldi erneut den Bedarf nach einer langfristigen Lösung in Albas Hallen-Frage.
Grund für die Unklarheiten in der Frage nach Albas Heimspielstätte war das für dieses Jahr terminierte Ende des Mietvertrags zwischen den Berliner Basketballern und dem Arena-Eigentümer, der Anschutz Entertainment Group (AEG). Nachdem sich beide Parteien hinsichtlich einer Vertragsverlängerung zuletzt bereits optimistisch gezeigt hatten, ist Albas mittelfristiger Verbleib in Friedrichshain nun gesichert. "Wir haben eine tolle Arena, eine State-of-the-Art-Arena in ganz Europa", zeigte Marco Baldi sich dem rbb gegenüber zufrieden.
Gleichzeitig bestätigte Albas Geschäftsführer, dass die Konditionen des neuen Vertrags nun – aus Albas Sicht – deutlich schlechtere sind als beim Einzug in die Mercedes-Benz-Arena im Jahr 2008. So sprach Baldi von "anderen Bedingungen, die uns sehr wehtun" und ergänzte: "Um in unserer Arena spielen zu können, müssen wir erheblich mehr aufwenden als vermutlich jeder andere unserer Wettbewerber – ohne, dass wir da jetzt riesige Vorrechte haben."
So wird Alba auch in den kommenden drei Jahren zwar das Gros seiner Spiele in der Mercedes-Benz-Arena austragen können, sich dabei aber wohl zumindest zu einem gewissen Grad dem Spielplan der Eisbären Berlin und dem Konzert-Programm in der Multifunktions-Arena anpassen müssen. "Die Terminfindung bedarf einer sehr hohen Kooperation", betonte Baldi. So scheint es als müsse Alba auch in der kommenden Saison erneut für einzelne Partien in die Max-Schmeling-Halle ausweichen.
Nicht zuletzt die diesjährigen, für Alba unerwartet früh zu Ende gegangenen Playoffs haben bewiesen, wie kompliziert die Hallen-Frage bei den Berlinern zuletzt war. Nachdem Albas Viertelfinalserie wegen anderer Veranstaltungen in der Mercedes-Benz-Arena bereits in einem veränderten Modus ausgetragen werden musste, hätte ein mögliches zweites Halbfinalspiel Medienberichten zufolge gar in Weißenfels gespielt werden müssen. Ein weiteres Argument, das Marco Baldi dem rbb gegenüber am Dienstag erneut sagen ließ: "Langfristig werden wir gucken müssen, wie wir eine verträgliche und für den Klub gesunde Situation schaffen können."
Hierbei ist Alba Berlin weiterhin auf die Unterstützung des Berliner Senats angewiesen. "Wir haben bislang sehr viel selbst geschaffen und dabei relativ wenige Ansprüche formuliert. Jetzt sind wir an einem Punkt, wo das Infrastrukturelle so eine Größenordnung bekommen hat, dass wir das alleine nicht schaffen werden", sagt Marco Baldi. Ob eine weitere Arena in der Größenordnung rund um 10.000 Plätze zur Lösung der – nicht nur für Alba – angespannten Hallensituation beitragen würde, müsse laut Baldi der Berliner Senat evaluieren und entscheiden.
Hierbei müsse es laut Baldi allerdings nicht nur um die Kosten einer solchen neuen Arena gehen, sondern auch um deren Wert für die Stadt Berlin – sprich um Mieteinnahmen durch Konzerte, zusätzliche Übernachtungen von Touristen und weitere Wortschöpfung. "Ich bin kein Experte, aber nach allem, was ich höre, kann Berlin eine solche Halle nicht nur vertragen, sondern braucht sie vielleicht sogar", sagt Albas Geschäftsführer.
Fakt ist, dass Baldis Klub und der Berliner Senat sich mit Blick auf eine langfristige Lösung in der Hallen-Frage seit längerem im Austausch befinden. Dieser sei laut Baldi wegen der Neuwahlen in Berlin zuletzt zwar unterbrochen gewesen, "wird jetzt aber wieder aufgenommen und muss auch intensiviert werden." Daran soll auch Albas neue Sicherheit, mindestens die nächsten drei Jahre weiterhin in der Mercedes-Benz-Arena spielen zu können, nichts ändern.
Sendung: rbb24, 30.05.2023, 18 Uhr
Beitrag von Jakob Lobach und Jakob Rüger
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