Frühes Playoff-Aus droht
Dem deutschen Basketball-Meister droht das frühe Aus in den Playoffs. Mit der zweiten Heimniederlage steht Alba Berlin in der Viertelfinalserie gegen Ulm nun enorm unter Druck und muss das nächste Spiel zwingend gewinnen.
In den Playoffs der Basketball-Bundesliga ist Alba Berlin im Viertelfinale wieder in Rückstand geraten. Der deutsche Meister verlor auch sein zweites Heimspiel der Best-of-Five-Serie gegen Ratiopharm Ulm mit 81:93 (46:53) und liegt nun mit 1:2-Siegen zurück.
Schon zum Auftakt der Serie hatte sich Alba in der Arena am Ostbahnhof geschlagen geben müssen, gewann dann aber wiederum auswärts. Am kommenden Mittwoch muss der deutsche Meister in Ulm nun zwingend gewinnen, um nicht bereits in der ersten Playoff-Runde auszuscheiden. Ein eventuelles fünftes Spiel würde dann am nächsten Freitag in der Max-Schmeling-Halle stattfinden.
In der Arena am Ostbahnhof lieferten sich beide Teams von Beginn an ein intensives Spiel. Die Gäste versuchten wie bereits in dem vorherigen Aufeinandertreffen die Berliner mit harter und körperlicher Defensive unter Druck zu setzen und zu Ballverlusten zu zwingen. Alba musste sich jeden Wurf hart erarbeiten, profitierte aber von einem guten Start der Nationalspieler Maodo Lo und Johannes Thiemann. Ulm bekam es in der eigenen Offensive mit etwas weniger Gegenwehr zu tun, hatte allerdings Probleme, die freien Würfe zu verwandeln.
Noch vor der ersten Pause wendete sich das Spiel allerdings, nachdem der Ulmer Trainer Anton Gavel disqualifiziert wurde. Dieser zeigte sich mit einer Schiedsrichter-Entscheidung nicht einverstanden und kassierte wegen Meckerns zwei technische Fouls hintereinander, weshalb er den Regeln nach die Halle verlassen musste. Albas Tamir Blatt verwandelte daraufhin die beiden Freiwürfe und verschaffte seinem Team erstmals ein kleines Polster. Louis Olinde baute die Führung mit der Schlusssirene des ersten Viertels dann auf sieben Punkte aus (27:20).
Lange hatte der Vorsprung jedoch nicht Bestand. Denn plötzlich lief die Offensive der Gäste auf Hochtouren. Mit drei Dreiern in Folge starteten sie in den zweiten Durchgang und lagen nach nicht einmal eineinhalb Minuten plötzlich mit 29:27 vorne. Ulm steigerte die Wurfquote von nun an deutlich, was auch daran lag, dass Alba wie schon in den Spielen zuvor ungewohnte Schwächen in der Defense zeigte. Mit einem 46:53-Rückstand gingen die Berliner in die Halbzeitpause.
Zurück aus der Kabine wirkte Alba vorerst weiter verunsichert und überfordert mit dem starken Auftritt des Außenseiters. Dieser verwandelte munter weiter seine Distanzwürfe und baute die Führung so auf zwischenzeitlich 14 Zähler aus (54:68). Erst nach der Hälfte des dritten Viertels gelang es den Berlinern, sich wieder ein bisschen zu fangen und ihre Qualität aufs Parkett zu bringen. Angestachelt von der lautstarken Unterstützung der eigenen Fans starteten sie einen kleinen Lauf und brachten sich so noch vor Beginn des Schlussabschnitts zurück ins Spiel (69:75).
Den Albatrossen gelang es jedoch nicht, dieses Momentum mit ins vierte Viertel zu nehmen. Auf jeden Korb hatte Ulm die passende Antwort und verteidigte die Führung souverän. Die Hausherren hatten dabei weiterhin extreme Probleme in der Verteidigung und kassierten nun auch in der Offensive mehrere unnötige Ballverluste.
Als sich in der Schlussphase die Niederlage immer mehr abzeichnete, verstummte die Halle völlig und es herrschte Fassungslosigkeit. Die Gäste ließen unterdessen nicht locker und punkteten unbehelligt weiter. Mit 81:93 verlor der deutsche Meister am Ende das zweite Heimspiel der Serie und steht nun auswärts in Ulm enorm unter Druck.
Sendung: rbb24, 19.05.2023, 18 Uhr
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