4:2-Sieg gegen Freiburg
Der 1. FC Union ist weiter auf Champions-League-Kurs. Dank starker erster Halbzeit und eines gut aufgelegten Sheraldo Beckers gewannen die Berliner gegen den direkten Verfolger SC Freiburg und haben nun eine gute Ausgangslage für den Saisonendspurt.
Am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Union seine Position in den Champions-League-Rängen verteidigt. Vor heimischem Publikum schlugen die Berliner am Samstag ihren direkten Verfolger SC Freiburg mit 4:2 (3:0) und vergrößerten den Vorsprung auf die Breisgauer in der Tabelle damit auf drei Punkte.
Zwei Spiele vor dem Saisonende stehen die Köpenicker nun auf Platz drei, könnten allerdings durch einen Sieg von RB Leipzig am Sonntag noch einen Rang abrutschen. Union muss am Ende mindestens Vierter werden, um die europäische Königsklasse zu erreichen.
Mit lautstarker Unterstützung der 22.012 Fans im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei im Rücken erwischte der 1. FC Union einen perfekten Start. In der 5. Minute verlängerte Kevin Behrens eine Flanke per Kopf auf Sheraldo Becker. Der dribbelte ein wenig an der linken Strafraumkante und passte den Ball dann zurück zu Behrens im Zentrum. Der Stürmer profitierte davon, dass sein Gegenspieler Kiliann Sildillia wegrutschte und die Bahn zum Tor so völlig frei war. Aus 13 Metern verwandelte Behrens zum 1:0 ins rechte Toreck.
Es war eine klassische Kontersituation der Mannschaft von Trainer Urs Fischer, die auch im weiteren Verlauf ihr gewohntes Spiel zeigte. Hinten hielt sie alles dicht und setzte die Freiburger immer wieder durch schnelles Umschaltspiel nach Balleroberung und präzisen Bällen in die Spitze unter Druck. Die Gäste hatten hingegen große Probleme, auch nur in die Nähe des Unioner Strafraums zu kommen.
Erst in der 28. Minute kamen sie zu ihrem ersten Abschluss, den Kopfball von Yannik Keitel konnte der Berliner Keeper Frederik Rönnow aber problemlos übers Tor lenken. Auch bei der darauffolgenden Ecke war der dänische Schlussmann zur Stelle und parierte einen Abschluss von SCF-Angreifer Vincenzo Grifo souverän.
Doch bevor die Gäste doch so langsam ins Spiel finden würden, bauten die Hausherren ihre Führung aus. In der 36. Minute setzte sich Becker in der eigenen Hälfte gegen seinen Gegenspieler durch und bekam den Ball nach einem Doppelpass mit Robin Knoche völlig frei im Strafraum zurück. Präzise tunnelte er den Freiburger Torhüter Mark Flekken zum 2:0 und zog sich zum Torjubel eine Spiderman-Maske auf, wofür er die gelbe Karte sah.
Und nur zwei Minuten später hatte der agile Angreifer erneut Grund zum Jubeln. Nachdem die Defensive der Gäste eine Freistoß-Hereingabe von Christopher Trimmel schlecht klärte, bekam Union-Verteidiger Knoche den Ball in die Füße. Dieser gab wie schon beim ersten Treffer die Vorlage auf Becker, der mit einem harten Schuss in die kurze Ecke Keeper Flekken keine Chance ließ (38.). Dieses Mal verzichtete dieser natürlich auf seinen Spiderman-Jubel, um einen Platzverweis zu verhindern.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte fand Freiburg erst einmal keine Mittel, um die stabile Abwehrreihe der Köpenicker zu überwinden. Durch eine Standardsituation und eine kleine Unaufmerksamkeit in der Berliner Defensive kamen die Breisgauer dann aber doch etwas überraschend zu ihrem ersten Treffer. Grifo zirkelte einen Eckball von rechts in den Strafraum, wo Manuel Gulde völlig alleingelassen wurde und mühelos per Kopf verwandeln konnte (56.).
In der 68. Minute folgte dann ein zweiter Schock für den 1. FC Union. Verteidiger Danilho Doekhi kam gegen den eingewechselten Freiburger Offensivmann Roland Salli im Strafraum zu spät und traf diesen klar am Fuß. Schiedsrichter Marco Fritz entschied völlig zurecht auf Elfmeter, den Grifo daraufhin etwas frech mittig zum 2:3-Anschluss in Tor lupfte.
Die Gäste rochen nun wieder ihre Chance, hatten deutlich mehr Spielanteile und setzten die Köpenicker in der Schlussphase immer wieder unter Druck. Doch Union hielt Stand und sorgte mit einem Konter in der 80. Minute für die Entscheidung. Wieder war der starke Becker beteiligt, der sich auf der rechten Seite mit seiner Geschwindigkeit durchsetzte und den Ball im Strafraum quer auf den zuvor eingewechselten Aissa Laidouni legte, der nur noch einschieben musste.
Bis auf einen Lattentreffer des Freiburgers Matthias Ginter ließen die Berliner danach nichts mehr zu und brachten den verdienten 4:2-Sieg am Ende über die Zeit. Der Sieg gegen den direkten Konkurrenten war ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Champions League.
Die erste Halbzeit im Stadion An der Alten Försterei zauberte auch dem sonst so zurückhaltenden Trainer Urs Fischer ein Lächeln ins Gesicht. Seine Mannschaft zeigte seinen Spielstil in Perfektion. Hinten stand der 1. FC Union sicher und ließ so gut wie keine Chancen zu. Nach Ballgewinnen starteten sie immer wieder schnelle Gegenstöße und suchten Sheraldo Becker, der an diesem Samstagnachmittag kaum zu stoppen war.
Nach der Pause schlichen sich dann allerdings einige kleine Fehler in der Defensive ein, die Freiburg eiskalt ausnutzte. Erst stand Gulde beim Eckstoß völlig frei und hatte keinen zugewiesenen Gegenspieler. Dann kam Doekhi im Strafraum zu spät und mit unnötig viel Risiko in den Zweikampf gegen Sallai und verursachte so den Elfmeter, der die Breisgauer noch einmal zurück ins Spiel brachte.
Doch viel mehr Schwächen erlaubten sich die Köpenicker nicht. Wie gewohnt verteidigten sie ihre Führung kämpferisch und hatten am Ende sogar noch die Kraft, mit einem Konter für die Entscheidung zu sorgen. Es war ein Tag an dem Urs Fischer wohl mit vielem zufrieden gewesen sein dürfte und an dem der 1. FC Union einen weiteren großen Schritt in Richtung Champions League gemacht hat.
Sendung: rbbUM6, 13.05.2023, 18 Uhr
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