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Quelle: IMAGO/Contrast

Gegner, Zeitplan, Prämien und Co.

Was wir bereits über die Champions-League-Saison des 1. FC Union wissen

Der 1. FC Union wird in der Saison 2023/24 erstmals Champions League spielen. Auf wen kann der Klub treffen, wie viel Geld ist in der Königsklasse zu verdienen und wo werden die Partien ausgetragen? Ein Überblick. Von Johannes Mohren

Wer sind die möglichen Gegner?

Ein Großteil der Gruppenphasen-Teilnehmer der Champions League in der Saison 2023/24 steht bereits fest - genauer gesagt: 25 von 32 (Stand: 29. Mai). Konkret sind das:

Deutschland: Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig, Union Berlin

Spanien: FC Barcelona, Real Madrid, Atletico Madrid, Real Sociedad

England: Manchester City, Arsenal, Manchester United, Newcastle

Italien: SSC Neapel, Lazio Rom, Inter Mailand, AC Mailand

Frankreich: Paris Saint-Germain, RC Lens

Portugal: Benfica Lissabon, FC Porto

Niederlande: Feyenoord Rotterdam

Österreich: RB Salzburg

Schottland: Celtic Glasgow

Serbien: Roter Stern Belgrad

Ukraine: Schachtar Donezk
(für den über die Liga qualifizierten Champions-League-Sieger)

1:0 gegen Werder Bremen

1. FC Union zieht in die Champions League ein

Der 1. FC Union hat es geschafft: Durch einen 1:0 (0:0)-Sieg gegen Werder Bremen ziehen die Köpenicker in die Champions League ein. Es war eine Zitterpartie, ehe Rani Khedira das Team von Trainer Urs Fischer erlöste.

Schachtar Donezk darf sich dabei über einen Nachrücker-Platz für die Gruppenphase freuen. Der ist für den Meister der Ukraine dann vorgesehen, wenn sich der Champions-League-Sieger - der auch für die darauffolgende Saison eine Teilnahme zugesichert bekommt - zuvor schon über die Liga qualifiziert hat. Das ist bei beiden Finalisten der Fall. Das Endspiel der diesjährigen Königsklassen-Spielzeit tragen am 10. Juni um 21 Uhr Manchester City (Meister in England) und Inter Mailand (Drittplatzierter in Italien) in Istanbul aus.

Ein 26. Gruppenphasen-Teilnehmer wird zudem am Mittwochabend feststehen. Die Entscheidung fällt im Finale der Europa League zwischen dem FC Sevilla und der AS Rom. Der Sieger ist automatisch unter den besten 32 Teams der Königsklasse gesetzt. Die restlichen sechs Plätze werden in einem aufwändigen Qualifizierungssystem vergeben. Dieses beginnt bereits am 13. Juni und endet am 30. August mit den Rückspielen der finalen Playoffs.

Die Eisernen - mit einem Klub-Koeffizienten von 17,000 - werden sich bei der Auslosung übrigens in Lostopf 4 wiederfinden. Von den bereits für die Gruppenphase qualifizierten Teams hat nämlich nur der französische Vizemeister RC Lens einen niedrigeren Wert (12,232). Das heißt: Selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass alle sechs Qualifikanten beim Klub-Koeffizienten hinter den Köpenickern liegen sollten, blieben sie bei den acht Teams, die in Topf 4 eingruppiert werden.

Möglich wäre demnach zum Beispiel, dass der 1. FC Union Berlin in einer Gruppe mit den Top-Teams Manchester City (Topf 1), Real Madrid (Topf 2) und AC Mailand (Topf 3) landet.

Der FCU schreibt Geschichte

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Wie ist der Zeitplan?

Richtig spannend für die Fans des 1. FC Union wird es erstmals am 31. August. Denn dann wird die Gruppenphase der Königsklasse ausgelost und es steht fest, auf welche Schwergewichte des europäischen Fußballs die Köpenicker tatsächlich treffen werden. Die 32 Teams werden auf acht Gruppen aufgeteilt - letztmals bevor ab der Saison 2024/25 ein gänzlich neuer Wettbewerbs-Modus greift [sportschau.de].

Das erste Mal die Champions-League-Hymne erklingen wird für den 1. FC Union am 19./20. September. Für diese Termine hat die Uefa den ersten Spieltag der Gruppenphase angesetzt. Zwei weitere Spiele werden im Oktober stattfinden (3./4., 24./25.), zwei im November (7./8., 28./29) und ein letztes am 12./13. Dezember, sodass die Gruppenphase vor Weihnachten abgeschlossen ist. Als Erster oder Zweiter würde vor den Festtagen noch das Achtelfinale ausgelost (18. Dezember). Die K.o.-Runde startet ab dem 13. Februar 2024 und endet mit dem Finale am 1. Juni 2024 im Londoner Wembley-Stadion.

Als Dritter der Champions-League-Gruppenphase - und das wäre schon ein enormer sportlicher Erfolg - ginge es für den 1. FC Union in den Playoffs zur K.o.-Runde der Europa League weiter. Auch diese würden am 18. Dezember ausgelost. Ausgetragen würden die beiden Duelle um den Einzug ins Achtelfinale des zweitwichtigsten europäischen Wettbewerbs dann am 15. und 22. Februar 2024. Übrigens: In diesen Spielen kennen sich die Köpenicker aus und schlugen sich in der laufenden Saison bestens. Als Gruppenzweiter der Europa League kickten sie den damaligen Dritten der Champions-League-Vorrunde Ajax Amsterdam aus dem Wettbewerb.

Reaktionen auf Unions Champions-League-Einzug

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Wie viel lässt sich in der Champions League verdienen?

Der 1. FC Union stößt durch den Champions-League-Einzug auch finanziell in völlig neue Gefilde vor. Die Uefa schüttet in ihrem Premium-Wettbewerb weit (!) mehr Geld aus als etwa in der Conference oder Europa League. Allein die Teilnahme an der Gruppenphase bedeutete für jeden der 32 teilnehmenden Klubs in der laufenden Saison eine sichere Einnahme von 15,64 Millionen Euro. "Das wird in der kommenden ähnlich sein, tendenziell gibt es sogar noch ein paar Euro mehr", sagte Transfermarkt-Experte Philipp Marquardt vor einigen Wochen im rbb|24-Interview. Zum Vergleich: In der Europa League bekam Union 3,63 Millionen Euro Startgeld.

Bei sportlichem Erfolg lässt sich schon in der Gruppenphase mit leistungsabhängigen Prämien weiter ordentlich Geld verdienen. 2,8 Millionen überwies die Uefa in der Saison 2022/23 pro Sieg, 930.000 Euro gab es für ein Remis. Wer als Gruppenerster oder -zweiter ins Achtelfinale einzog, erhielt 9,6 Millionen Euro on top.* Doch es geht um noch mehr als diese unmittelbaren Prämien. Die TV-Erlöse steigen. Mit dem Merchandising wird mehr verdient. Der Verein ist präsenter. "Die internationale Sichtbarkeit wird größer, der Klub wird auch von Sponsoren ganz anders wahrgenommen - und gleichzeitig stärkt er seine Position als Nummer-eins-Player in Berlin", sagte Wirtschaftswissenschaftler Henning Zülch im rbb|24-Interview.

*Die weiteren Prämien:
Viertelfinale: 10,6 Millionen Euro / Halbfinale: 12,5 Millionen Euro / Unterlegener Finalist: 15,5 Millionen Euro / Champions-League-Sieger: 20 Millionen Euro

Wo wird der 1. FC Union spielen?

Alte Försterei oder Olympiastadion? Noch ist weiterhin unklar, wo der 1. FC Union seine Heimspiele in der Champions League austragen wird. Seine Präferenz machte Dirk Zingler bei einer Medienrunde am Sonntag deutlich: "Immer wenn es geht, werden wir hier spielen, wo wir zuhause sind. Das ist eine Grundregel", sagte der Präsident des 1. FC Union.

Ob es gehen wird, hängt an gleich zwei Faktoren: Da ist zum einen die Stehplatz-Erlaubnis. Sie gilt im europäischen Wettbewerb bislang nur temporär für die laufende Saison - und begrenzt auf Deutschland, England und Frankreich. Noch hat die Uefa nicht verkündet, was für Schlüsse sie aus dem Probelauf (im Verbands-Sprech: Beobachtungsprogramm) zieht. Lässt sie Stehplätze weiterhin zu - oder weitet ihre Zulassung sogar aus - ist Champions League im Stadion An der Alten Försterei denkbar. Sonst ist der Umzug ans ansere Ende der Stadt ins Olympiastadion ohnehin unausweichlich. Zingler sagte, er rechne mit einer Entscheidung Ende Juni. "Da läuft gerade die Auswertung und wir sind schon im Kontakt", so der 58-Jährige.

1. FC Union nach Champions-League-Einzug

"Wenn es irgendwie geht, spielen wir in der Alten Försterei"

Nach dem Champions-League-Einzug des 1. FC Union haben die Macher des Erfolgs gesprochen. Präsident Zingler, Manager Ruhnert und Trainer Fischer über die Partynacht, ihre Zusammenarbeit, Herthas Abstieg - und den Königsklassen-Spielort.

Das gilt auch für das zweite Thema, das der Union-Präsident mit "technische Bedingungen" beschreibt. Die Uefa hat in ihrem Stadioninfrastruktur-Reglement nämlich genau festgelegt, was für Voraussetzungen Stadien für die verschiedenen Wettbewerbe erfüllen müssen. Sie unterteilt dabei in vier Kategorien - und während für die Europa League nur Kategorie drei erfüllt werden muss, gilt für die Champions-League-Spiele die vierte und somit höchste. Das bedeutet unter anderem ein Mehr an VIP- und Medienplätzen auf den Tribünen, aber auch eine umfangreichere Infrastruktur im Stadioninneren (Presseraum) und -umfeld (Parkplätze).

"Wir müssen uns also alle noch gedulden und bereiten es wie immer parallel vor", sagte Zingler - gleichzeitig auch bemüht, die Option Olympiastadion nicht zu verteufeln: "Wir können alle sehr froh und dankbar sein, dass wir in einer Stadt leben, die ein eigenes Stadion hat, das ihr gehört und das ein Fünf-Sterne-Stadion ist."

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.05.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von Johannes Mohren

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