Interview | Radtour von Cottbus nach Unterhaching
Zum zweiten Aufstiegsspiel muss der FC Energie Cottbus am Sonntag zur SpVgg Unterhaching. Es ist das mit Abstand weiteste Auswärtsspiel der Saison. Drei Energie-Fans reisen dennoch mit dem Fahrrad an, um ihr Team zu unterstützen.
Der rbb überträgt am Sonntag ab 12:55 Uhr live im Fernsehen und im rbb|24-Stream.
rbb|24: Jörn Branzke, Sie fahren für das Aufstiegsspiel des FC Energie von Cottbus gemeinsam mit zwei Freunden rund 500 km mit dem Fahrrad nach Unterhaching. Zum Einstieg die einfache Frage: Warum?
Branzke: Wir möchten das Angenehme mit dem noch Angenehmeren verbinden. Wir fahren gerne Fahrrad und machen hin und wieder verrückte Sachen. Wir sind damals zum Beispiel auch schon zum Aufstiegsspiel nach Kiel (2018 spielte Cottbus dort gegen den SC Weiche Flensburg 08, Anm. d. Red.) gefahren. Jetzt war es wieder eine gute Gelegenheit, sich für Energie aufs Rad zu schwingen.
Klingt nach einer recht spontanen Entscheidung.
Eigentlich hat die Idee schon über die gesamte Rückrunde gegärt. Wir wussten natürlich, dass wir erst einmal Erster werden müssten, damit wir überhaupt die Aufstiegsspiele spielen können. Die Idee hatten wir aber schon länger im Kopf und hatten auch schon Urlaub geplant. Richtig konkret wurde es dann aber erst kurzfristig, das ist klar. Wir fahren in unserer Freizeit aber einfach gerne Fahrrad und deswegen jetzt diese Erlebnistour.
Sie sind letzten Donnerstag losgefahren, jetzt ist es gerade Samstagmittag. Wie weit sind Sie schon gekommen?
Wir befinden uns kurz vor Ingolstadt. Gegen 18 Uhr kommen wir dann hoffentlich rund 40 Kilometer nördlich von München in einem kleinen Ort namens Kranzberg. Von dort fahren wir dann am Sonntag zum Spiel. Das ist dann nur noch eine kurze Genießer- und Triumphfahrt und wir können den Tag in München genießen.
Gab es schon Reaktionen von Menschen an der Strecke, denen der rot-weiße Cottbus Schal aufgefallen ist, den ihr an den Rädern habt?
Insbesondere heute, ja. Wir waren am Samstag in der Region Roth unterwegs, die für ihren Triathlon-Wettkampf bekannt ist. Wir werden regelmäßig gefragt, wohin wir fahren und was das Ziel ist. Wir fallen schon auf und geben Energie während der Tour ein Gesicht.
Was sind an Tag drei die bisherigen Highlights der Tour?
Eigentlich ist tatsächlich der Weg das Highlight - wie so oft beim Radfahren. Wirklich anstrengend, aber auch schön war das Thüringer Schiefergebirge, da sind wir über den Rennsteig gefahren. Das war landschaftlich sehr schön und man fährt mit Nadelgeruch in der Nase. Zudem gibt es tolle Abfahrten. Ansonsten gibt es viele tolle Radwege am Wasser entlang, wie zum Beispiel den Main-Radweg. Auch die fränkischen und bayerischen Dörfer sind immer sehr schön herausgeputzt. Es ist schon eine Genusstour. Das große Highlight folgt dann aber hoffentlich am Sonntag beim Spiel, das wäre schön.
Verbunden ist die Tour mit einer Spendenaktion für das Kinderhaus Pusteblume in Burg. Wieviel Geld konnten Sie bislang sammeln?
Das können wir noch gar nicht sagen. Wir sind mit dem Haus in Kontakt und hoffen, dass wir zum Schluss mal einen Überblick bekommen, ob durch unsere Werbung noch etwas Geld für das Kinderhaus zusammenkommt.
Sollte der FC Energie den Aufstieg schaffen, würden die Auswärtstouren in der 3. Liga im Vergleich zur Regionalliga deutlich weiter werden. Schwingen Sie sich dann wieder aufs Rad?
Wir hoffen, dass wir nicht immer nur zu so dramatischen Spielen fahren müssen, sondern man vielleicht auch mal zu einem entspannten Liga-Spiel fahren kann, das man mit einer schönen Radtour verbinden kann. (lacht) So weit sind wir allerdings noch nicht. Ich glaube, die Spannung ist bei allen Energie-Fans sehr groß. Wir hoffen, dass wir am Sonntag den nächsten Schritt machen können und dann sind wir vielleicht auch wieder mutig genug, eine neue Tour zu planen.
Ihr Tipp fürs Spiel am Sonntag zum Abschluss.
Ich hoffe auf einen 2:0-Auswärtserfolg für Energie in der regulären Spielzeit.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Jonas Bürgener, rbb sport.
Sendung: rbbUM6, 10.06.23, 18 Uhr
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