Fußball-WM der Frauen
Für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft beginnt am Montag die Fußball-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. Welche Chancen hat das Team? Wie stark sind die Gegner? Wann und wo sind die Spiele zu sehen? Von Lukas Witte
Zu Beginn der Weltmeisterschaft erwarten die deutschen Frauen zumindest auf dem Papier erst einmal machbare Aufgaben. Als Weltranglistenzweiter ist das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg als Kopf der Gruppe H gesetzt und trifft dort auf Marokko, Kolumbien und Südkorea. Vom Kader sind diese Gegner Deutschland qualitativ deutlich unterlegen, ein Weiterkommen ist also Pflicht.
Im Achtelfinale würde es bereits deutlich schwieriger werden. Dann trifft das deutsche Team je nach Abschneiden auf die Erst- oder Zweitplatzierten der Gruppe F, in der sich neben den Außenseiterinnen Jamaika und Panama auch die beiden Top-Nationen Frankreich und Brasilien befinden.
Auf die Rekordweltmeisterinnen aus den USA, die auch in diesem Jahr wieder als heiße Favoritinnen auf den Titel gelten, würde Deutschland dann zumindest erst im Finale treffen können.
Die WM in Australien und Neuseeland läuft seit dem 20. Juli und endet mit dem Finale am 20. August. Auftakt für das deutsche Team ist am Montag um 10:30 Uhr deutscher Zeit. Dann treffen sie in Melbourne auf Marokko.
Nach fünf freien Tagen geht es für die deutschen Frauen am 30. Juli (So.) in der australischen Metropole Sydney weiter. Anstoß der Begegnung gegen Kolumbien ist um 11:30 Uhr. Zum Abschluss der Gruppenphase steht am 3. August (Do.) in Brisbane das Duell mit Südkorea auf dem Programm. Hier rollt der Ball ab 12 Uhr.
Ein mögliches Achtelfinale würde Deutschland am 8. August (Di.) bestreiten. Je nach Platzierung in der Gruppenphase würden sie dann entweder um 10 Uhr in Melbourne oder um 13 Uhr in Adelaide spielen.
Zumindest die K.o.-Phase sollten die deutschen Frauen problemlos erreichen. Dann wird es darauf ankommen, wie gut das Team zusammenarbeitet und ob es sich gemeinsam in einen Flow spielen kann. Bei der EM im vergangenen Jahr war ihnen das spektakulär gelungen und sie schafften es vor allem durch eine starke Mannschaftsleistung bis ins Finale.
Die Vorbereitungen auf die WM verliefen allerdings durchwachsen und von dem starken Teamgeist war zuletzt nicht mehr viel zu sehen. Trotzdem zählt Deutschland auch in diesem Jahr wieder neben Weltmeister USA, Europameister England, Spanien und den Niederlanden zu den Favoriten. Aber auch Schweden, Frankreich und Japan sollte man auf dem Zettel haben.
Nach zähen Verhandlungen um die Übertragungsrechte haben ARD und ZDF wenige Wochen vor dem Turnier doch noch eine Einigung mit der Fifa erzielt. Dadurch sind nun alle Spiele der Weltmeisterschaft live bei den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern entweder im TV oder im Stream zu sehen.
Trotz der frühen Anstoßzeiten verzeichneten die Übertragungen der FIFA Frauen WM bereits am ersten Spieltag starke Einschaltquoten. Über eine Million Menschen sahen in der ARD das Eröffnungsspiel zwischen Neuseeland und Norwegen und auch das zweite Duell des Tages zwischen Australien und Irland knackte die Millionenmarke.
Deutlich mehr Zuschauer dürften dann die Partien des deutschen Teams vor den Fernseher locken. Bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr hatten durchschnittlich 17,9 Millionen Fans das Finale zwischen Deutschland und England in der ARD verfolgt.
In Berlin kann man an mehreren Locations die WM-Spiele gemeinsam mit anderen verfolgen. Das größte Public Viewing bietet dabei das Brlo Brwhouse am Gleisdreieck Park, welches neben den deutschen Begegnungen auch weitere Partien auf einer großen LED-Leinwand zeigt.
Nicht nur gemeinsam geguckt, sondern auch gekickt wird beim Flinta*-Fußball-Sommer in Kreuzberg. Hier findet am 30. Juli im Anschluss an das Public Viewing ein Fußball-Turnier für Frauen, Lesben, Trans-, Inter-, Nicht-Binäre und Agender Personen statt. Anmeldungen sind noch möglich.
Alle weiteren Orte in Berlin zum Public Viewing der Frauen-WM sind auf der Karte eingezeichnet.
Sendung: rbb24, 24.07.2023, 18 Uhr
Beitrag von Lukas Witte
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