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Audio: rbb24 Inforadio | 26.08.2023 | Jakob Rüger | Quelle: IMAGO / Jan Huebner

2. Bundesliga

Hertha BSC gelingt der Befreiungsschlag gegen Fürth

Fußball-Zweitligist Hertha BSC hat mit einer starken Leistung gegen Greuther Fürth den ersten Saisonsieg in der 2. Liga eingefahren. Beim 5:0-Heimsieg gegen einen abwehrschwachen Gegner zeigte sich Hertha in größter Spiellaune.

Hertha BSC hat mit 5:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth seine ersten drei Saisonzähler in der 2. Bundesliga eingefahren und damit das Tabellenende verlassen. In einem Spiel, das von vielen Abwehrfehlern der Gäste geprägt war, erzielten Haris Tabakovic (23., 77.), Marten Winkler (31.), Palko Dardai (46.) und Smail Prevljak (66.) die Tore für die Blau-Weißen. Nach einer kämpferisch und spielerisch starken Leistung war der Heimsieg am Samstag für die Mannschaft von Trainer Pal Dardai zwar verdient, aber letztlich nach der Chancenverteilung zu hoch.

Hertha vor Spiel gegen Fürth

Befreiungsschlag gesucht

Mit neuem Kapitän trifft Hertha BSC am Samstag im Olympiastadion auf die SpVgg Greuther Fürth. Der erste Sieg soll endlich her. Dardais Optionen im Mittelfeld werden knapper - und vor einem Schweden dürften die Berliner gewarnt sein. Von Anton Fahl

Neuer Kapitän in der Innenverteidigung

Hertha-Trainer Pal Dardai stellte im Vergleich zur 0:3-Niederlage beim Hamburger SV auf drei Positionen um: Debütant Michal Karbownik rückte für den abgewanderten Richter in die Startelf und nahm den Platz hinten links in der Viererkette ein, Jeremy Dudziak rückte dafür ins zentrale defensive Mittelfeld. Zudem kehrten Marc Oliver Kempf und Marten Winkler in die Startelf zurück. Der mit einem Nasenbeinbruch zuletz angeschlagene Hertha-Verteidiger Toni Leistner übernahm erstmals die Kapitänsbinde.

Bei Gegner Greuther Fürth wechselte Trainer Alexander Zorniger nur einmal: Ex-BFC Angreifer Dennis Srbeny bekam im Sturm die Chance neben dem zweiten Stürmer Tim Lemperle, davor agierte Branimir Hrogota (drei Tore in den letzten zwei Pflichtspielen gegen die Hertha) auf der Zehnerposition.

Tabakovic per Slapstick, Winkler sehenswert

Hertha BSC begann mutig und engagiert. Vor allem über die linke Seite in Person von Fabian Reese erarbeiteten sich die Berliner in der Anfangsphase gute Möglichkeiten. In der 6. Minute zielte Reese nach seinem Durchbruch noch zu ungenau und am langen Pfosten vorbei, im Anschluss fehlte es an der Genauigkeit bei seinen Flankenbällen (10., 18.).

Das erste Tor in dieser Zweitliga-Saison für die Hertha BSC fiel dann fünf Minuten später in Slapstick-Manier: Fürths Verteidiger Maximilian Dietz spielt einen Freistoß scharf zu seinem Keeper Jonas Urbig, der ließ den Ball zu weit prallen, Hertha-Stürmer Haris Tabakovic machte Druck und blockte dessen Befreiungsversuch in die Maschen zum 1:0 für die Hertha.

Im Anschluss blieben die Blau-Weißen dran, schnürten die Gäste förmlich in ihrer eigenen Hälfte ein und kamen zu zahlreichen Torraumszenen. Die logische Konsequenz: Nach einem Abpraller schraubte Marten Winkler aus halbrechter Position mit einem strammen Schuss das Ergebnis verdientermaßen auf 2:0 (31.). Es war der erste Pflichtspieltreffer für das Eigengewächs.

Fürth wechselte in der 34. Minute doppelt, Ausdruck der völligen Unterlegenheit des Kleeblatts, doch an den Spielanteilen änderte sich weiterhin nichts. Hertha brannte ein Feuerwerk ab, während die Gäste nur reagierten. Einzig der eingewechselte Lukas Petkov konnte Ernst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einer Prüfung unterziehen. Zur Pause war Fürth mit dem Ergebnis noch gut bedient.

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Palko Dardai trifft kurz nach Wiederanpfiff

Die zweite Hälfte begann noch besser für die "alte Dame": Nach dem Anstoß steckte Tabakovic stark auf Palko Dardai durch, der völlig frei vor Fürths Torhüter auftauchte und clever ins lange Eck vollendete. Fürth hatte die Hausherren nach 21 Sekunden zu diesem Treffer förmlich eingeladen. Im Anschluss nahm Hertha offensiv einen Gang raus, versuchte die Gäste aber weiterhin früh anzulaufen, damit diese nicht zur Entfaltung kamen.

Der sichtlich angefressene Fürth-Trainer Alex Zorniger bekam nach zu ausgiebigem Reklamieren von Schiedsrichter Stieler die Gelb-Rote-Karte präsentiert (55.) und musste dem Spiel fortan auf der Tribüne beiwohnen. Es war aber ein Wachmacher für seine Mannschaft: Herthas Keeper Tjark Ernst musste gegen den Kopfball von Julian Green (57.) und den Schuss von Branimir Hrgota (59.) seine ganze Klasse aufbieten.

Fürth drückt weiter auf den Anschluss, doch Hertha erzielte das nächste Tor. Die gerade eingewechselten Gustav Christensen und Smail Prevljak markierten in der 66. Minute per Co-Produktion das 4:0. Christensen hatte den Bosnier zuvor sehenswert im Strafraum angespielt. Die Partie war damit entschieden, die Gegenwehr der Spielvereinigung damit gebrochen. Tabakovic durfte allein vor dem Fürther Tor noch seinen zweiten Treffer vor der Ostkurve feiern (77.).

Der 5:0-Heimsieg ist ein deutlicher Fingerzeig und ein Befreiungsschlag für Hertha BSC, die durch die drei Punkte das Tabellenende der 2. Bundesliga verlassen.

Die Reaktionen auf das Spiel

Pal Dardai (Hertha BSC): "Wir haben sehr gut angefangen, viele Balleroberungen, viele Spielzüge, aber die letzte Konsequenz war wieder nicht da, das war ärgerlich. Aber dann läuft Tabakovic an und hat alle befreit."

Haris Tabakovic (Hertha BSC): "Für mich war der Druck nicht so groß. Ich bin ja erst dazugekommen und wollte mir durch den Druck und die Medien die Laune nicht kaputt machen lassen."

Branimir Hrgota (SpVgg Greuther Fürth): "Wir haben trotzdem genug Chancen gehabt, um ein Tor machen zu können, um Hertha vielleicht ins Zittern zu bringen. Aber dann machen sie eben das vierte und das fünfte Tor."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.08.2023, 13 Uhr

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