Leider gibt es ein Problem beim Abspielen des Videos.
2. Fußball-Bundesliga
Hertha hofft, dass der Sieg gegen Fürth nur der Auftakt einer erfolgreichen Serie war. Mit dem 1. FC Magdeburg wartet allerdings eine bislang ungeschlagene Mannschaft. FCM-Experte Thomas Haufe kennt die Gründe für den Höhenflug.
So läuft es sportlich beim 1. FC Magdeburg
"Der Saisonstart war super, viel besser konnte es gar nicht laufen", sagt Podcaster und Klubexperte Thomas Haufe. In jedem der bisherigen vier Spieltage konnte Magdeburg punkten. Seit mehr als zwei Jahren ist der Klub mit Trainer Christian Titz erfolgreich: Nachdem dieser Magdeburg 2022 zurück in die zweite Liga führte, konnte die Mannschaft in der Vorsaison in einem bemerkenswerten Schlussspurt souverän die Klasse halten. Nun stehen acht Punkte aus vier Spielen zu Buche.
"Wenn wir diese Form beibehalten, werden wir die 40 Punkte schnell zusammenhaben und nicht so lange warten müssen wie letzte Saison, um den Klassenerhalt zu feiern." Unter Titz hat das Team einen offensiven, ballbesitzbetonten Stil kultiviert, der selten sei in der 2. Liga: "Hoch stehen, selbst aktiv zu sein, viel mit dem Ball zu machen. Da hat Titz großen Anteil, dass diese Philosophie nun funktioniert", so Haufe.
Trotzdem solle man den Erfolg in dieser Spielzeit nicht überbewerten: "Wenn man auf eine Mannschaft trifft, die eine klare defensive Idee hat, dann kann sie die Magdeburger aus dem Spiel nehmen." Zu beobachten zuletzt im Spiel beim FC St. Pauli: "Da hat Magdeburg 70 Minuten für den ersten Torschuss gebraucht. Bis dahin hatte der FC St. Pauli das Team komplett weg vom eigenen Tor." Das Torverhältnis lautete 5:27. Doch Magdeburg rettete ein torloses Remis über die Zeit.
Das bewegt die Fans
Wie bei vielen Traditionsteams ist auch beim 1. FC Magdeburg die Euphorie leicht entzündbar. "Einige reden jetzt schon vom Aufstieg", sagt Haufe. Die Stimmung beim Europapokalsieger von 1974 sei sehr gut. "Das sieht man auch an den Vorverkaufszahlen: Die Tickets für das Heimspiel gegen Hertha waren direkt ausverkauft." Für die Partie beim FC Schalke 04 am 6. Spieltag seien alle Karten für den Auswärtsblock innerhalb von fünf Minuten vergriffen gewesen.
Auf diesen Spieler muss Hertha achten
"Otto Rehagel hat sich zu seiner Zeit bei Hertha als 'Spiritus Rector' bezeichnet. Bei Magdeburg ist das auf jeden Fall Baris Artik, er ist der Dreh- und Angelpunkt des Offensivspiels." Bereits drei Treffer legte der türkische Linksaußenspieler auf. In der Defensive ist Haufe beeindruckt von Daniel Elfadli: "Was er als Sechser antizipiert und abräumt, das ist schon sehr stark."
"Die nächsten vier, fünf Spiele werden die Richtung zeigen. Vor Weihnachten reden wir über endgültige Ziele für diese Saison."
"Wenn wir uns diese Mannschaft anschauen: Ob es ein Reese ist, ein Winkler, ein Tabakovic oder Leistner hinten drin. Hertha ist gut besetzt und ein Team, das Qualitäten in seinen Reihen hat."
Zum Ende der Transferperiode zeigte sich Pal Dardai zufrieden mit dem Kader, auch wenn mit Interimskapitän Marco Richter und Kreativspieler Suat Serdar zwei wichtige Protagonisten verloren gingen. "Jeden neuen Tag sieht das Training besser aus", sagte er am Donnerstag. "Vom Typ und Charakter bin ich zufrieden, aber ob der Mix aus erfahrenen und jungen Spielern klappt, müssen wir sehen. Sie sollen spielen, genießen und für die Fans da sein, ein paar schöne Tore schießen."
Personell konnte sich der Klub in der finalen Phase des Transfersommers vielversprechend verstärken. Für das dünn besetzte Mittelfeld holte man mit Bilal Hussein und dem erfahrenen Andreas Bouchalakis zwei Optionen für die Zentrale.
Haris Tabakovic dürfte nach seiner glänzenden Vorstellung mit zwei Treffern gegen Fürth auch in Magdeburg gesetzt sein. Die Innenverteidiger Toni Leistner und Marc-Oliver Kempf lösten ihre Aufgaben gegen Fürth so verlässlich, dass es beim FCM eine Weiderauflage des Duos geben dürfte.
Herthas mögliche Startelf: Ernst – Kenny, Leistner, Kempf, Karbownik – Bouchalakis, M. Dardai – Winkler, P. Dardai, Reese – Tabakovic
Hertha hofft, dass das 5:0 gegen Greuther Fürth nur der Auftakt für eine erfolgreiche Serie war. Fraglich ist, ob Herthas Abwehr hält bei offensivstarken Magdeburgern. Diese peilen in der ausverkauften heimischen Arena den nächsten Erfolg an und könnten damit in einer frühen Saisonphase sogar die Aufstiegsplätze ins Visier nehmen.
Der Redaktionstipp: Hertha gelingt ein 2:1-Auswärtserfolg.
Sendung: rbb24, 31.08.023, 18 Uhr
Beitrag von Shea Westhoff
Artikel im mobilen Angebot lesen