Regionalliga Nordost
Mit einer Niederlage ist der FC Energie Cottbus in die neue Regionalliga-Saison gestartet. Trainer Wollitz kritisierte sein Team dafür scharf. Grundlegende Änderungen stehen gegen Rot-Weiß Erfurt aber nicht an. Von Andreas Friebel
Auch gut vier Tage nach der 1:2-Niederlage bei Viktoria Berlin ist der Ärger bei Claus-Dieter Wollitz noch nicht verraucht. Am Donnerstagmittag hat der Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Energie Cottbus noch immer "kein Verständnis für die Leistung am Sonntag", die für "gar nichts ausreichend" gewesen sei.
Doch egal, wie groß der Ärger auch ist: Am Samstag (14:05 Uhr, ab 14 Uhr im MDR-Livestream) steht im Stadion der Freundschaft das Topspiel gegen den FC Rot-Weiß Erfurt an. Bis dahin müssen seine Spieler wieder in der Spur sein. "Wir wollen ein anderes Gesicht zeigen", sagt Jonas Hildebrandt. Sein Elfmetertreffer in Berlin konnte der Partie am vergangenen Wochenende aber auch keine Wendung mehr geben. "Das, was uns letzte Saison ausgezeichnet hat, müssen wir wieder auf den Platz bekommen", so sein Wunsch.
Dass Cottbus mit einer Niederlage in eine Saison startet, kommt schon mal vor. Auch in der vergangenen Spielzeit gab es zum Auftakt eine Pleite - damals bei der VSG Altglienicke (0:2). Am Ende jener Saison war Energie dennoch Spitzenreiter der Regionalliga Nordost. Auch das ist ein Grund, weshalb "Pele" Wollitz keine Unruhe aufkommen lassen will. "Klar könnten wir nach so einem Spiel alles ändern, aber wie will man denn bei den Spielern so Vertrauen aufbauen?"
Mindestens eine Veränderung in der Startelf gibt es aber in jeden Fall. Torwart Elias Bethke hat in Berlin ein Schädelhirntrauma erlitten. Inzwischen hat er das Krankenhaus verlassen, wann er wieder ins Training einsteigen kann, ist aber offen. Alexander Sebald nimmt seinen Platz zwischen den Pfosten ein. Ob es im taktischen Bereich zu einer Änderung kommt, ist noch unklar. Der FC Energie Cottbus begann bei der Viktoria zunächst mit einer Dreierkette. Später stellte Wollitz auf Viererkette um. "In der Vorbereitung hat es mit der Dreierkette besser geklappt. Außerdem sind die Gegentore erst gefallen, nachdem wir umgestellt haben", so der Coach.
Die Erfurter waren zuletzt Mitte Mai in Cottbus zu Gast. Seinerzeit war es das Spiel um die Meisterschaft. Beide Teams hatten sich monatelang in der Tabelle gejagt, bis sich die Lausitzer zum Ende der Saison absetzen konnten. Fast 19.000 Zuschauer kamen im Frühjahr ins Stadion der Freundschaft. So voll wird es an diesem Samstag nicht. Zwischen 7.000 und 8.000 Fans werden nach Vereinsangaben erwartet.
Mit einem Auftaktsieg im Rücken wären es sicherlich ein paar mehr geworden. Doch auch wenn der Haussegen bei Energie derzeit ein kleines bisschen schief hängt, ist der Respekt der Erfurter vor dem Nordostmeister groß. Für Trainer Fabian Gerber ist klar, dass Cottbus auch in dieser Saison zu den Meisterschaftsfavoriten gehört, "weil sie einen Großteil ihres starken Kaders behalten haben."
Malcolm Badu hat die Lausitz im Sommer aber verlassen und spielt inzwischen genauso in Erfurt wie Maximilian Pronichev, ein weiterer Ex-Cottbuser. "Ich habe noch viele Freunde in Cottbus und war beim ersten Aufstiegsspiel auch live im Stadion. Leider hat es für Energie nicht gereicht. Trotzdem wollen wir sie am Samstag natürlich ärgern", kündigte Pronichev an.
Sendung: rbb24 Inforadio, 03.08.2023, 18 Uhr
Beitrag von Andreas Friebel
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