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Quelle: IMAGO/Metodi Popow

Zweite Fußball-Bundesliga

Hertha begnadigt Torwart Marius Gersbeck

Marius Gersbeck musste sich zuletzt wegen einer körperlichen Auseinandersetzung im Trainingslager vor Gericht verantworten, nun erhält Herthas Torwart eine neue Chance. Doch der Klub spricht gleichzeitig Sanktionen aus.

Der suspendierte Torwart Marius Gersbeck erhält von seinem Fußballklub Hertha BSC eine neue Chance. Wie der Zweitligist am Montagnachmittag mitteilte, wird die wegen einer Prügel-Attacke im österreichischen Trainingslager verhängte Suspendierung aufgehoben.

Der 28-Jährige werde in der Länderspielpause ins Mannschaftstraining zurückkehren und wieder mit dem Profikader von Cheftrainer Pal Dardai trainieren.

In der Vorwoche war das Verfahren gegen Hertha-Keeper gut zwei Monate nach dem nächtlichen Zwischenfall im Trainingslager der Berliner vor dem Landesgericht Salzburg nach der Zahlung einer Geldstrafe eingestellt worden. Er gilt nicht als vorbestraft.

Einigung in Verfahren

Hertha-Torwart Marius Gersbeck muss 40.000 Euro zahlen - und nicht ins Gefängnis

Nach seinem gewalttätigen Angriff während des Trainingslagers muss Marius Gersbeck nicht ins Gefängnis, sondern hat sich mit dem Gericht auf eine Zahlung von 40.000 Euro geeinigt. Hertha schließt eine zweite Chance für den Torwart nicht aus.

Herrich: "Strenge Verhaltensregeln in Öffentlichkeit und Privatleben"

"Seit der Einstellung des Verfahrens gegen Marius Gersbeck ist klar, dass es nicht zu einer strafrechtlichen Verurteilung kommt. Auch uns als Club gegenüber hat Marius Einsicht und Reue gezeigt", wird Geschäftsführer Thomas E. Herrich in der Mitteilung zitiert.

Trotz der Begnadigung belegt Hertha den Keeper mit einer Abmahnung und einer "empfindlichen Geldstrafe", wie aus dem Statement Herrichs hervorgeht. In der Klubmitteilung heißt es zudem: "Für unseren Schlussmann gelten fortan jedoch strenge Verhaltensregeln in Öffentlichkeit und Privatleben und er wird hart sanktioniert."

Als mögliche Identifikationsfigur aus Karlsruhe gekommen

Gersbeck hatte vor Gericht gestanden, dass er am Rande des Hertha-Trainingslagers im Juli einen 22-Jährigen bei einer nächtlichen Prügelei verletzt hatte. Das Verfahren endete vergangene Woche im Rahmen einer sogenannten Diversion. Das Opfer nahm Gersbecks Entschuldigung an und das Strafverfahren wurde - gegen die Zahlung von 40.000 Euro - ohne Urteil eingestellt. Der Hertha-Torwart entgeht somit auch einer Vorstrafe.

Hertha verliert verdient gegen St. Pauli

Setzen, Doppelsechs

Hertha BSC wurde bei der 1:2-Niederlage vom FC St. Pauli die Grenzen aufgezeigt. Ausschlaggebend für den Misserfolg waren ein übermächtiger Gegner, aber auch eigene taktische Defizite. Die große Panik sollte bei den Blau-Weißen aber nicht aufkommen. Von Marc Schwitzky

Der gebürtige Berliner Gersbeck war in diesem Sommer vom Karlsruher SC zu seinem Jugendverein zurückgekehrt. Er gilt wegen seiner engen Kontakte in die Fan-Szene als mögliche Identifikationsfigur für den sogenannten Berliner Weg, mit dem der Bundesliga-Absteiger aus der sportlichen und wirtschaftlichen Krise kommen will.

Gersbeck: "Bin kein schlechter Mensch"

"Ich bin kein schlechter Mensch und vor allem bin ich nicht der unreflektierte Prügel-Torwart, der sich nicht um sein Umfeld und seine Mitmenschen sorgt", sagte Gersbeck. Der 28-Jährige kündigte an, auf der Mitgliederversammlung der Berliner Mitte Oktober persönlich zu den Fans zu sprechen. Ihm sei bewusst, einen riesigen Fehler gemacht zu haben.

Sendung: rbb24, 02.10.2023, 18 Uhr

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