Regionalliga Nordost
Dämpfer für Energie Cottbus: Nach zuletzt fünf Siegen in Serie haben die Lausitzer zu Hause gegen Carl Zeiss Jena verloren. Im ersten Punktspiel ohne den lange ausfallenden Kapitän Borgmann fehlte den Lausitzern vor allem die Torgefahr.
Mit ungewohnt traurigen Gesichtern haben die Spieler des FC Energie Cottbus am Samstagnachmittag den Platz verlassen: Nach zuletzt fünf Siegen in Folge verlor das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz gegen Carl Zeiss Jena mit 0:2 (0:1). In der Tabelle stehen die Lausitzer damit nur noch auf Rang drei hinter dem Greifswald FC und dem BFC Dynamo.
Im ersten Regionalliga-Spiel ohne den verletzten Kapitän Axel Borgmann stellte sich die große Frage: Wie würde Trainer Claus-Dieter Wollitz seinen Schlüsselspieler ersetzen? Die Antwort: Dennis Slamar rückte für Borgmann auf die linke Abwehrseite, seine Position nahm Tim Campulka als einziger Neuling in der Startelf ein.
Cottbus übernahm im heimischen Stadion der Freundschaft von Beginn an die Spielkontrolle, kam gegen die gut sortierten Thüringer aber zunächst nicht zum Abschluss. Erst nach 20 Minuten sahen die Zuschauer den ersten gefährlichen Torabschluss, den Versuch von Jenas Joel Richter hielt Energie-Keeper Alexander Sebald aber sicher. Bei der nächsten Aktion war Sebald dagegen chancenlos. Mit einer sehenswerten Kombination kam der Ball über Lukas Lämmel zu Maximilian Krauß, der aus dem Zentrum mit einem platzierten Schuss zum 1:0 für Jena traf (23.).
Energie hatte direkt darauf die Chance zum Ausgleich. Thimmy Thieles Schuss aus dem Strafraum wurde gefährlich abgefälscht, der Ball flog im hohen Bogen, klatschte aber letztlich nur auf die Latte (25.). Die Lausitzer waren zwar überwiegend in Ballbesitz, konnten daraus aber nicht viel machen. Stattdessen bot sich für die Gäste die Chance zu erhöhen. Nach einem Freistoß scheiterte Elias Löder aber per Fallrückzieher an Energie-Keeper Sebald (34.).
Nach der Pause änderte sich wenig: Energie dominierte weiter das Spiel, konnte sich aber keine gefährlichen Chancen herausspielen. Stattdessen kamen die Gäste immer wieder gefährlich vor das Tor - und waren nach rund einer Stunde auch ein zweites Mal erfolgreich. Benjamin Zank traf mit einem starken Distanzschuss zum 2:0 (59.).
Energie-Coach Wollitz reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte Cedric Euschen und Maximilian Oesterhelweg für Thiele und Tobias Hasse. Doch der erhoffte Effekt zeigte sich nicht: Cottbus blieb offensiv weiter zu harmlos und machte es den Gästen damit einfach, ihre Führung zu verwalten. Der eingewechselte Euschen hatte kurz vor Schluss noch einmal viel Platz, scheiterte mit seinem Kopfball aber an Jenas Keeper Kunz (80.). Somit blieb es für Energie am Ende bei der ersten Pflichtspielniederlage seit Mitte August, als die Lausitzer in der 1. Runde des DFB-Pokals an Paderborn (0:7) scheiterten.
Die Cottbuser gaben sich nach dem Rückschlag ehrlich enttäuscht: "Dass man ein schlechtes Spiel haben darf, ist normal. Dass es dann so schlecht wird, damit hat keiner gerechnet, auch wir nicht", lautete die Reaktion des neuen Kapitäns Jonas Hildebrandt nach dem Spiel. Trainer Claus-Dieter Wollitz lobte den Gegner: "Jena hat es nach dem 2:0 gut gemacht. Bis dahin fand ich, dass es ein ausgeglichenes Spiel war. Insgesamt hatten wir nicht den Esprit und die Vorstellung im Gegenpressing."
Am kommenden Wochenende wartet auf Energie ein Topspiel: Die Lausitzer sind am Sonntag (13 Uhr) beim Spitzenreiter Greifswald zu Gast.
Der Berliner AK hatte sich derweil zuvor vom ZFC Meuselwitz mit 1:1 (1:0) getrennt. Cihan Ucar erzielte vor gut 200 Zuschauern im Poststadion nach 20 Minuten die Führung für die Moabiter. Der 29-jährige Mittelfeldspieler traf per Foulelfmeter, nachdem ZFC-Stürmer Andy Trübenbach im eigenen Strafraum seinen Gegenspieler Felix Pilger bei einem Freistoß zu Fall gebracht hatte.
Meuselwitz hatte schon vor der Pause gute Gelegenheiten zum Ausgleich und übernahm in Hälfte zwei vollends die Kontrolle. Florian Hansch traf - ebenfalls per Strafstoß - zum Ausgleich (54.). Dass es dabei blieb, war schmeichelhaft für den BAK. Der Elftplatzierte aus Thüringen dominierte die Partie, schaffte es aber nicht, eine weitere seiner zahlreichen Chancen zu nutzen. So sammelte der Berliner AK den siebten Punkt im elften Spiel, bleibt damit aber dennoch Tabellenletzter.
Sendung: rbb UM6, 21.10.2023, 18 Uhr
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