2:2 in Hannover
Hertha hat sich nach der Länderspielpause mit dem dritten Remis in Folge zurückgemeldet. Beim Auswärtsspiel in Hannover wurde die "Alte Dame" von über 8.000 Hertha-Fans unterstützt.
Mit einer kämpferischen Leistung hat sich Hertha BSC nach der zweiwöchigen Pause in der 2. Liga zurückgemeldet. Im ersten Zweitliga-Duell gegen Hannover 96 seit 27 Jahren konnten die Berliner vor allem mit einer guten ersten Halbzeit und einem erneut stark aufspielenden Fabian Reese überzeugen. Durch zwei Gegentore in der zweiten Halbzeit mussten sie sich am Freitagabend dennoch mit einem 2:2-Unentschieden begnügen. Durch das Remis rückt Hertha vorerst in der Tabelle auf Rang zehn vor.
Trotz des Remis im Heimspiel vor der Länderspielpause gegen den Karlsruher SC hielt Pal Dardai an seiner Startaufstellung fest. Damit agierte erneut Florian Niederlechner hinter Stürmer Haris Tabakovic. Besondere Unterstützung bekam die Mannschaft erneut von ihren Fans. Über 8.000 Anhängern begleiteten das Team nach Hannover.
In der Anfangsphase konnte sich vor den rund 45.000 Zuschauern in Hannover keine der beiden Mannschaften nennenswerte Vorteile erarbeiten. Hertha BSC stand defensiv sicher und wartete auf Umschaltmomente. Besonders Fabian Reese, der in dieser Saison schon auf 15 Torbeteiligungen kommt, wurde immer wieder gesucht.
Wenn es zu Chancen kam, dann nach haarsträubenden Fehlern im Aufbauspiel. Nach einem Fehlpass von Enzo Leopold in der eigenen Hälfte tauchte Reese frei vor dem Tor von Ron-Robert Zieler auf. Doch eine schlechte Ballannahme verhinderte Schlimmeres für die Hannoveraner (12.). In der 20. Minute zappelte der Ball dann im Tor der Berliner. Doch Derrick Köhn stand beim langen Zuspiel seines Mitspielers im Abseits.
Ein weiterer Angriff über Reese brachte dann jedoch die Führung für Hertha BSC. Von der halblinken Seite flankte der Flügelspieler über die Abwehrkette auf die andere Seite des Strafraums. Florian Niederlechner vollendete das Zuspiel mit einem satten Schuss in das lange Eck (29.). Noch vor der Halbzeit erhöhte die Mannschaft von Pal Dardai. Nach einem langen Sprint in die Tiefe legte erneut Reese zurück auf den Elfmeterpunkt, von wo Pascal Klemens den Ball nur noch einschieben musste.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit zogen sich die Berliner etwas weiter zurück. Häufig kam Hannover zu Aktionen im letzten Drittel. Doch das solide Stellungsspiel der Abwehrkette um Kapitän Toni Leistner sorgte dafür, dass immer ein Defensivspieler noch entscheidend blocken konnte. In der 61. Minute musste Schiedsrichter Timo Gerach das Spiel kurz unterbrechen, nachdem im Auswärtsblock Pyrotechnik und Feuerwerk gezündet wurde.
In der 67. Minute unterlief Hertha eine Unaufmerksamkeit. Phil Neumann wurde im Strafraum zu wenig angegriffen, legte zurück auf Havard Nielsen und dieser ließ mit seinem Abschluss aus kurzer Distanz ins linke obere Eck Ernst keine Chance. Kurz vor Schluss sollten die immer drückender spielenden Hannoveraner dann doch noch ausgleichen. Nach einem langen Ball von Marcel Halstenberg war Ex-Unioner Andreas Voglsammer plötzlich frei durch und konnte zum 2:2-Endstand einschieben (80.).
Pal Dardai (Hertha BSC): "Ich finde, dass die Mannschaft als Team gut funktioniert hat. Die individuellen Fehler müssen wir so langsam abstellen, weil es sonst schwierig wird. Die Siegermentalität gehört dazu."
Florian Niederlechner (Hertha BSC): "Eigentlich ist es ganz einfach: Die erste Halbzeit geht an uns und die zweite an Hannover 96. Am Ende, so bitter es mit der 2:0-Führung ist, war es ein gerechtes Unentschieden."
Havard Nielsen (Hannover 96): "Hertha hat es vorne wirklich sehr, sehr gut umsetzen können. Die sind mit Tempo angelaufen und haben uns da so ein bisschen Stress gemacht. Hertha hat es in der ersten Halbzeit sehr, sehr gut gemacht. Aber klar, müssen wir da ein bisschen ruhiger rausspielen und einfache Passfehler wegkriegen. Und das haben wir dann vor allem in der zweiten Hälfte deutlich besser machen können."
Sendung: rbb24 Inforadio, 24.11.23, 21:15 Uhr
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