0:4 bei Bayer Leverkusen - Union Berlin verliert neuntes Bundesligaspiel in Folge und ist Tabellenletzter

So 12.11.23 | 17:20 Uhr
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Union im Spiel gegen Leverkusen (imago images/Matthias Koch)
Audio: rbb24 Inforadio | 12.11.2023 | Marc Eschweiler | Bild: imago images/Matthias Koch

Nach dem Achtungserfolg in der Champions League bei der SSC Neapel hatte Union Berlin auch in der Bundesliga auf mindestens einen Punktgewinn gehofft. Beim Tabellenführer aus Leverkusen war aber letztlich nichts zu holen.

  • Union zum ersten Mal seit dem 1. Spieltag der Saison 2019/20 auf dem letzten Tabellenplatz
  • Zwei Gegentore nach (schlecht verteidigten) Ecken
  • Abwehr-Chef Bonucci muss schon in der ersten Halbzeit verletzt raus

Das Remis unter der Woche bei der SSC Neapel hatte Union Berlin etwas Hoffnung zurückgeben. Die Serie von zuletzt zwölf Pleiten am Stück wurde gestoppt. In der Fußball-Bundesliga jedoch müssen die Berliner weiter auf ein Erfolgserlebnis warten. Beim 0:4 (0:1) bei Bayer Leverkusen war die Mannschaft von Trainer Urs Fischer nach Treffern von Alejandro Grimaldo (23. Minute), Odilon Kossounou (56.), Jonathan Tah (73.) und Nathan Tella (83.) letztlich chancenlos. Durch die Niederlage rutscht Union zudem wegen des schlechteren Torverhältnisses im Vergleich mit dem 1. FC Köln auf den letzten Tabellenplatz ab.

Ein Fehler genügt

Das Spiel begann erwartungsgemäß mit jeder Menge Ballbesitz für Leverkusen und tief in die eigene Hälfte gedrängten Unionern. Nicht unbedingt zu erwarten war allerdings, dass Union zunächst kaum etwas zuließ. Von einem unbedrängten, aber ebenso ungenauen Abschluss durch Victor Boniface (11.) und einer Chance für Florian Wirtz (12.) abgesehen - der in der Folge eines Fehlpasses von Frederik Rönnow gerade noch so am Torabschluss gehindert werden konnte durch den dann aufmerksamen Schlussmann Unions - waren Tormöglichkeiten Mangelware.

Die Berliner verteidigten aufmerksam, vor allem Jérôme Roussillon zeigte sich gegen Leverkusens schnellen Flügelverteidiger Jeremy Frimpong sehr aufmerksam. Bei Ballbesitz fanden die Unioner durchaus spielerische Lösungen aus dem eigenen Drittel heraus. Ab der Mittellinie fehlte es jedoch an Ideen und aufgerücktem Personal. Und in der 23. Minute an der Genauigkeit, als Leverkusens linker Flügelverteidiger Alejandro Grimaldo vom linken Strafraumrand per Traumtor zur 1:0-Führung traf, allerdings begünstigt durch einen unnötigen Ballverlust von Unions Alex Kral in der Vorwärtsbewegung am eigenen Strafraum.

Kurz darauf kam es noch bitterer für Union, als Abwehrchef Leonardo Bonucci verletzt vom Feld musste (24.). Für ihn kam Robin Knoche ins Spiel. Drei Minuten später scheiterte Leverkusens Frimpong aus wenigen Metern und spitzem Winkel an Rönnow. In der 44. Minute zwang Wirtz Rönnow nach schönem Solo und strammen Schuss aus zentraler Position zu einer (Pflicht-)Parade.

Eine Ecke, die es nicht hätte geben dürfen

Mit Beginn der zweiten Halbzeit schob Union gegen den Ball deutlich weiter vorn, kam so nach Ballgewinn häufiger in gefährliche Räume. Klare Chancen blieben jedoch aus. In der 57. Minuten dann der Nackenschlag aus Berliner Sicht: Nach einer Ecke, die es nicht hätte geben dürfen, köpfte Leverkusens Innenverteidiger Odilon Kossounou am zweiten Pfosten und ungehindert zum 2:0 ein. Eine Minute später verhinderte Roussillon per Kopf für den bereits geschlagenen Rönnow auf der Linie einen weiteren möglichen Gegentreffer durch Frimpong.

Unions Gegenwehr schien nun aber gebrochen, Leverkusen diktierte das Spielgeschehen scheinbar nach Belieben. Das nächste Tor fiel dann abermals nach einer Ecke und war aus Berliner Sicht abermals schlecht verteidigt. Rönnow und Jaeckel segelten im Paarflug am Ball vorbei, der am zweiten Pfosten postierte Jonathan Tah bedankte sich und verwandelte aus der Drehung zum 3:0. Zehn Minuten später war es ein Union-Standard am gegnerischen Strafraum, der das 0:4 einleitete. Nach Blitz-Konter Leverkusens war es am Ende der kurz zuvor eingewechselte Nathan Tella, der Rönnow aus gut acht Metern keine Abwehrchance ließ und den Endstand besorgte.

Stimmen zum Spiel

Urs Fischer (Union Berlin): "Über die Art und Weise bin ich schon enttäuscht. Ich glaube, in der ersten Hälfte haben wir es defensiv nicht schlecht gemacht. Aber beim Gegentor wie dann auch in vielen anderen Aktionen: Unnötige Ballverluste, zu hektisch, keine Spielfortsetzung. Und dann wird es gegen eine spielstarke Mannschaft wie Leverkusen unheimlich schwierig. (...) Wir befinden uns im Abstiegskampf. (...) Ich glaube, heute haben wir wieder zwei Schritte zurück gemacht. (...) Es ist ein Marathon bis zum Ende. (...) Ich bleibe kämpferisch."

Christopher Trimmel (Union Berlin): "Heute war nicht mehr drin. Leverkusen war einfach eine Klasse zu stark für uns, in allen Belangen. Bitter natürlich, dass Du dann zwei Standard-Situationen kassierst gegen so eine spielerische Mannschaft, weil man so etwas noch am besten verteidigen kann. (...) Wir hatten wenig Zugriff. (...) Wir müssen endlich beginnen, Resultate zu holen. (...) Ich glaube mittlerweile ist es gut angekommen in der Mannschaft, dass wir um den Klassenerhalt spielen."

Jonathan Tah (Bayer Leverkusen): "Freuen uns besonders, heute nach Standards erfolgreich gewesen zu sein."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 12.11.2023, 15:30 Uhr

63 Kommentare

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  1. 63.

    Hallo, warum wird hier schon über den Abstieg unserer Unioner gesprochen, als ob er schon fest stünde?
    Union wir kämpfen und wird auch wieder siegen! Ein Hinlegen und den roten Teppich für andere auslegen wird es nicht geben.
    Urs Fischer ist der Richtige und ich hoffe sehr, dass wir an ihm festhalten!!!
    Und die Mannschaft? Sie wird auch wieder kommen! Davo bin ich überzeugt!
    Sie hat Qualität und wird das auch noch nachweisen!
    Und Union hat die besten und teruesten Fans der LIga!
    Alles nicht zu unterschätzen!
    Ich freue mich auch sehr, wenn die Hertha wieder aufsteigt, denn eine Stadtmeisterschaft sollte schon auf dem Bundeslieganiveau ausgetragen werden.
    Insoweit erst einmal abwarten und nicht schon die Todesmessen lesen - da wäre es eh noch weit hin...
    Union hat viel reicht - wie kaum ein anderer Verein in dieser Republik! Darauf bin ich stolz!
    ... und nur, weil uns etwas Sturm entgegen bläst - nicht vergessen: EISERN UNION - Kämpfen und Siegen!

  2. 62.

    Hallo, ich habe keine richtige Ahnung vom Fußball, dennoch würde ich sagen auf keinen Fall hat Trainer Fischer schuld.
    Ich glaube wenn eine Mannschaft zusammen gewachsen ist, wie es bei Union gewesen ist, wird auch gut gespielt, aber dann kommt das größte Geld ins Spiel, und einer nach den anderen geht oder kommt auch neu dazu. Der Trainer Fischer ist ein guter und er wird die Mannschaft neu formen und neu aufstellen, viel Glück!

  3. 60.

    Nanu, wo sind denn die vielen Unioner die sich ständig und diebisch über das Unvermögen von Hertha ausgelassen haben ?! Ich wünsche Union jedenfalls alles Gute für die Zukunft und den Klassenerhalt !

  4. 58.

    Ein neuer Trainer wird auch nichts bewirken können, wenn die Mannschaft eben nicht Bundesligatauglich ist.

  5. 57.

    Das ist das Schöne im Fußball, das bis zum Abpfiff alles möglich ist und Kleinigkeiten zu ungeahnten Entwicklungen werden können. Wie heißt es so schön? Man hat schon Pferde kotzen sehen.
    Aber bei der Spielweise hoffe ich, daß Leverkusen endlich eine Konkurrenz zum FC Bayern ist.

  6. 56.

    Was denkst Du, was in einem vorgeht, wenn man ständig "S.... Union" ertragen muss? Oder das miserable Banner "In Berlin nur Hertha"? Und das sogar bis in die Vorstandsreihen!
    Tja, traurig sowas, aber leider nicht verwunderlich, wenn irgend etwas zurück kommt.
    Ich bin Unioner und Herthaner. Und ich schäme mich für solche Tiraden auf beiden Seiten. Und momentan haben beide Clubs ihre Probleme, also sollten alle ihren Klub unterstützen und den Rivalen in Ruhe lassen.
    Eisernes HaHoHe

  7. 55.

    Ich bin wahrlich kein Union Fan, aber dass Leistungsträger den Verein verlassen mussten stimmt meiner Meinung nach nicht. Es waren eher Ergänzungsspieler, die sich nicht durchsetzen konnten. Der Kader jetzt ist doch definitiv nicht schlechter als letzte Saison. Das muss andere Gründe haben. Es sieht eher so aus, dass die neuen Spieler einfach nicht in das System Fischer reinpassen. Vielleicht ist auch durch die vermeintlich neuen "großen Namen" etwas in Schieflage geraten, was den gemeinsamen mannschaftlichen Erfolg gefährdet. Herr Ruhnert hat bisher immer gut eingekauft, diesmal hatte er wohl nicht so das richtige Gespür.

  8. 54.

    Typisch immer ist auf einmal der Trainer schuld!
    Ich sehe den Abstieg eher dadurch ,daß fast alle Leistungsträger mittlerweile woanders spielen ,die der Mannschaft zum Erfolg geführt haben.
    Aber so ist das kommt der Erfolg kommt das Geld und die Angebote dafür.

  9. 53.

    Na und? Dann wird eben in der 2. Liga gespielt. Habt Euch nicht so. Ein Kampf ist erst verloren, wenn sich Verein und Mannschaft auflösen. Das wird bei den Eisernen und vielen anderen hoffentlich nicht passieren, Ligaübergreifend übrigens ;-))

  10. 51.

    Das sehe ich genauso. Irgendwann muss man die Reißleine ziehen und sich vom Trainer trennen. Ich finde es nur bedenklich, dass der Trainer nicht selbst drauf kommt zu gehen. Man muss doch merken, dass man nichts mehr bewegen kann.

  11. 50.

    Und niemals vergessen: Absteiger!

  12. 49.

    Der Urs kann der Mannschaft momentan nicht helfen, so scheints. So geht das schnurstracks in die 2. Liga.

  13. 47.

    Ich kann es nicht mehr lesen , bei jedem Union Spiel das gleiche Geschmiere in den Kommentaren .
    Union wird wohl wieder in der 2. Liga spielen , es wird wohl wieder ein Stadtderby geben , Union wird absteigen "gähn"
    Wartet doch erstmal ab was weiter passiert vielleicht berappeln Sie sich wieder und gewinnen dann auch Spiele , es muss sich ja nicht jeder so braselig anstellen wie Hertha .

  14. 46.

    Nur mal zur Einordnung des gerade hier ablaufenden Prozesses: Nach dem 11. Spieltag der Vorsaison stand Union auf Platz 1 der Tabelle, am Saisonende auf Platz 4. Einen solch rasanten Absturz trotz der mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten Verstärkungen habe ich, wenn ich mich nicht sehr irre, noch nie gesehen, eine solche Pleitenserie auch nicht. Definitiv jedenfalls nicht bei Hertha in mehr als einem Vierteljahrhundert, auch wenn bei meiner alten Dame natürlich einige Tiefpunkte zu bestaunen waren. Union schreibt hier gerade Fußballgeschichte.

  15. 44.

    Wenn der jetzige Geschäftsführer R. die Windhorst-Millionen anstelle der zusätzlichen CL-Gelder gehabt hätte, wäre der Schaden wohl noch erheblich größer ausgefallen ... aber leider scheinen nicht nur die Neuen aktuell nicht bundesligatauglich zu sein. Keiner von den verbliebenen Spielern aus der Vorsaison hat Normalform - und das ist sehr wohl Sache des Trainings und damit des Trainers. Man erinnere sich der Worte von Herrn Behrens, als er von der USA-Reise mit der Nationaelf wiederkehrte ...

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