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Quelle: IMAGO / Jan Huebner

2. Fußball-Bundesliga

Hertha BSC dreht Spiel in Kaiserslautern

Hertha BSC hat das dritte Pflichtspiel in Serie gewonnen. Beim 1. FC Kaiserslautern drehte die Mannschaft nach einer schwachen ersten Hälfte im zweiten Durchgang das Spiel. Das blau-weiße Highlight war ein Fallrückzieher von Stürmer Florian Niederlechner.

Hertha BSC hat beim 1. FC Kaiserslautern mit 2:1 (0:1) gewonnen. In der zweiten Hälfte dominierten die Berliner das Spiel und machten einen schwachen ersten Durchgang vergessen.

Das erste Tor erzielte Kaiserslauterns Verteidiger Almany Toure in der 16. Minute. Niederlechners sehenswerter Fallrückzieher in der 49. Minute brachte Hertha zurück ins Spiel. Der Siegtreffer gelang Marc-Oliver Kempf in der 82. Spielminute.

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Hertha-Trainer Dardai rotiert

Beide Trainer wählten nach ihren Pokalspielen unter der Woche eine unterschiedliche Strategie: Während Hertha-Trainer Pal Dardai viermal wechselte, vertraute Lauterns Dimitrios Grammozis der gleichen Startelf wie unter der Woche. Eine Gemeinsamkeit auf dem Aufstellungsbogen gab es trotzdem: Auf beiden Seiten fehlten die besten Offensivspieler.

Während Dardai seinen Flügelstürmer Fabian Reese nach dem Eltmeterkrimi gegen Hamburg zu Beginn schonte, musste Grammozis ganz auf seinen Angreifer Ragnar Ache verzichten. Er fehlte verletzt.

Rückstand nach zäher Anfangsphase

Das zeigte sich auf dem Spiel von Anfang an: Hertha und der 1. FCK lieferten sich das von Pal Dardai erwartete "Kampfspiel". Auf dem seifigen Platz in Kaiserslautern setzten sie auf viele hohe Bälle. Es entwickelte sich ein Intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen und Fouls. Den Fans gefiel es trotzdem: Der erste Jubel brandete in der achten Minute auf als der Kaiserslautrer Stürmer Terrence Boyd Herthas Karbownik im Mittelfeld über die Seitenlinie grätschte.

Das lag auch daran, dass die spielerischen Highlights in dieser Anfangsphase fehlten. Wenn der Ball in Richtung der Strafräume kam, dann nur nach Freistößen aus dem Halbfeld. Als es die Gastgeber in der 15. Minute zum ersten Mal mit einer flachen Kombination versuchten, wurden sie mit einer Ecke von der rechten Seite belohnt.

Linksverteidiger Tymoteusz Puchacz trat den Ball scharf in den Fünfmeterraum. Dort stand Herthas Kapitän Toni Leistner schlecht zum Ball und brauchte für seinen Klärungsversuch deshalb zwei Kontakte. Diese Zeit hatte er nicht: Kaiserslauterns Almany Toure schlich sich in Leistners Rücken an den Herthaner heran und nutzte beförderte den Ball akrobatisch ins Tor: Die erste Chance im Spiel brachte den Gastgebern die Führung (16.).

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Kaiserslautern kauft Hertha den Schneid ab

Immerhin verhinderte Leistner zwei Minuten später Schlimmeres: Ohne seinen Block per Grätsche hätte Boyd wohl auf 2:0 erhöht. Auch wenn es in den Minuten danach keine weiteren klaren Chancen gab, verdienten sich die Gastgeber ihre Führung. Herthas Mittelfeld mit den defensiv denkenden Sechsern Marton Dardai und Pascal Klemens fehlten die spielerischen Ideen, um sich aus der eigenen Hälfte zu befreien.

Im Gegenteil: Lautern erstickte Herthas Bemühungen mit harten Zweikämpfen im Keim. Die Pfälzer dominierten das Spiel durch Körperlichkeit.

Herthas bemitleidenswerter Stürmer Smail Prevljak, der die Chance bekam für Tabakovic zu spielen, kam nicht in Abschlusspositionen. Trotz knapp 60 Prozent Ballbesitz bis zur Halbzeitpause brachte Hertha keine richtige Torchance zustande.

Der Grund dafür waren zwei andere Zahlen: Am Boden gewannen die Gastgeber 65 Prozent der Zweikämpfe, in der Luft waren es sogar 70 Prozent. Der Pausenpfiff beendete eine erste Halbzeit, die wohl keinem, der es mit Hertha hält, lange in Erinnerung bleiben wird.

Hertha ab der 60. Minute in Überzahl

Trainer Dardai hatte jedenfalls genug gesehen und wechselte zur Pause dreifach: Für Derry Sherhant, Smail Prevljak und Marten Winkler kamen Reese, Haris Tabakovic und Gustav Christensen in die Partie. Sie sollten das Offensivspiel beleben. Dieser Plan ging auf: Hertha kam sofort besser in die Zweikämpfe.

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Nach vier Minuten gelang der Mannschaft dann auch der Ausgleich. Einen Einwurf von Reese verlängerte Jonjoe Kenny zu Florian Niederlechner. Niederlechner setzte aus 14 Metern zum Fallrückzieher an und traf zum Ausgleich. In der 49. Minute ging das Spiel von vorne los und diesmal war Hertha im Vorteil. Insbesondere die Sprints von Reese brachten eine neue Intensität in die Partie.

Die erste Atempause seit dem Ausgleich bot die 57. Minute. Nach einem harten Einsteigen des Kaiserslautrers Aremu, der Klemens mit offener Sohle am Knie traf, zeigte Schiedsrichter Harm Osmers erst die Gelbe Karte. Nach einem Hinweis des Videoschiedsrichters revidierte er diese Entscheidung: Rot für Aremu, ab der 60. Minute spielten die Gastgeber in Unterzahl.

Kempf trifft zum Sieg

Nun übernahmen die Berliner endgültig die Spielkontrolle. Sie nutzten die freien Räume um das Spiel mit langen Passstafetten breit zu ziehen. Bis zur nächsten klaren Chance dauerte es trotzdem bis zu 80. Spielminute. Einen wuchtigen Kenny-Schuss von der Strafraumgrenze blockte FCK-Torwart Krahl mit den Fäusten.

Die nachfolgende Ecke brachte dann noch mehr Gefahr. Niederlechners Schuss aus dem Rückraum konnte Krahl noch parieren, aber am zweiten Pfosten lauerte Kempf und staubte ab (82.). Hertha belohnte sich für eine starke Leistung nach der Pause mit der mittlerweile verdienten Führung.

Die Stimmen zum Spiel

Pal Dardai (Hertha BSC): "Das war ein bisschen Zielfußball. Die erste Hälfte sah nicht gut aus und dann mussten wir ein paar Spieler opfern. Dann sind wir gut rausgekommen und ich glaube, das 1:1 war verdient. Dann kam die Rote Karte und es war klar, dass wir gewinnen müssen."

Tjark Ernst (Hertha BSC): "Wir haben uns sehr schwergetan, ich glaube, dass auch einfach vom Kopf her noch Müdigekeit da war. Deswegen hat nicht alles geklappt. Wir wussten das nicht alles klappen wird und dass wir uns in das Spiel reinkämpfen müssen. Das ist uns in der ersten Halbzeit nicht so gut gelungen, aber nach der Pause war es umso besser."

Dimitrios Grammozis (Kaiserslautern): "Ich glaube, dass wir eine gute Chance gehabt hätten das Spiel nicht zu verlieren, wenn wir weiter Elf-gegen-Elf gespielt hätten."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.12.2023, 13:00 Uhr

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